Leonhardusmarkt Manheim
Die alte Kirmes soll im neuen Gewand kommen

Rosemarie Beier, Lonie Lambertz, Ingeborg Dertinger-Broere und Wolfgang Eßer (v. li.) wollen als Mitglieder der Manheimer Vereinsrunde den Leonhardusmarkt neu beleben. | Foto: Lambertz
  • Rosemarie Beier, Lonie Lambertz, Ingeborg Dertinger-Broere und Wolfgang Eßer (v. li.) wollen als Mitglieder der Manheimer Vereinsrunde den Leonhardusmarkt neu beleben.
  • Foto: Lambertz

Kerpen-Manheim (red). Die Manheimer Vereinsrunde, in der alle Vereine des Orts ihre Aktivitäten koordinieren, wollen am Sonntag, 6. November, den historisch belegten Leonhardusmarkt wiederbeleben. „Wir haben uns gedacht, die vielen Entbehrungen der letzten Jahre und der Bau unserer neuen Kapelle sind genau die richtigen Anlässe, um diese lange Tradition wieder aufleben zu lassen“, sagt Ortsvorsteherin Lonie Lambertz.

Manheim hat zwei Pfarrpatrone, Albanus und Leonhardus, an deren Gedenktagen immer Dorffeste stattfanden. Früher hieß es: „Alban (21. Juni) bringt Manheim das Schützenfest, Leonhard (6. November) die Kirmes“, wobei für Manheim das Leonhardusfest wichtiger war. Die neue Kapelle ist auch nach diesen beiden Schutzpatronen benannt.

Der Heilige Leonhard wurde als Nothelfer gegen Gicht und als Schutzpatron der Bauern und des Viehs verehrt. Daher kamen zu seinem Festtag Pilger von weit her nach Manheim, um die Reliquien des Leonhard zu verehren, zu danken und seine Fürbitte anzurufen. „Der Andrang war so groß, dass am Kirmessonntag vier Messen gelesen wurden. Anschließend fand die Kirmes statt, mit Warenhändlern, Buden und Fahrgeschäften“, erklärt die Vereinsrunde. Die Verkaufsbuden hätten sich vom Marktplatz über mehr als 100 Meter bis zum Marienkapellchen aneinandergereiht, wie ein Bericht in der Dürener Zeitung von 1906 erahnen lässt.

Zwischen 1948 und 1985 organisierten verschiedene Vereine die Kirmes. Die letzte Kirmes in Manheim fand in den 1980-er Jahren statt, also vor gut 40 Jahren. „Diese Art der Veranstaltung passt heute nicht mehr in unsere Zeit. Viele Schausteller gibt es nicht mehr. Sie sahen keine Verdienstmöglichkeit und kamen deshalb nicht mehr“, weiß Lambertz.

Jetzt will die Manheimer Vereinsrunde das Fest mit einem Leonhardusmarkt wiederbeleben. Für die Kleinsten wird zu verschiedenen Mitmachangeboten auch ein Nostalgie-Karussell organisiert. Unterschiedliche Mitmachaktionen sollen alle Altersgruppen herausfordern, so die Organisatoren.

Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der neuen Kapelle. Für Kinder im Kindergartenalter gibt es einen Fahrzeugparcours. Spaß für die ganze Familie bereiten das Mitmachmobil oder der Laserschießstand. Künstler aus Manheim und der Umgebung zeigen ihre Werke.

Der Markt bietet ganztägig warme Speisen mit Reibekuchen, Waffeln und Crêpes. Ein Leierkastenmann ist mit seiner Drehorgel ganztägig anwesend und spielt Volkslieder und Berliner Gassenhauer.

Sänger kommen vor allem um 16 Uhr bei einem Mitsingkonzert in der Kapelle auf ihre Kosten. Unter Anleitung des Kirchenmusikers Robert Sterkel, der auch die Orgelbegleitung übernimmt und unterstützt von den Mitgliedern des Manheimer Kirchenchors St. Cäcilia, werden bekannte Lieder gesungen und neue ausprobiert.

„Das Ziel ist, die Dorfgemeinschaft zu stärken, den Zusammenhalt aller Bewohner Manheims zu fördern und Gastfreundschaft zu zeigen“, meint Lambertz.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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