Gesamtschule
Bienenzucht als Schulfach gewählt

Keine Angst vor Bienen haben Simon Rosen, Chani Hornage, Nils Kürten und Nico Kowalczyk (v. li.). Die Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Willy-Brandt-Gesamtschule halten zwei Bienenvölker. | Foto: Fotos: Zingsheim
  • Keine Angst vor Bienen haben Simon Rosen, Chani Hornage, Nils Kürten und Nico Kowalczyk (v. li.). Die Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Willy-Brandt-Gesamtschule halten zwei Bienenvölker.
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Oberstufenschüler der Kerpener Gesamtschule haben eine
außergewöhnliche Arbeitsgemeinschaft gewählt: Sie züchten
Bienen.

Kerpen-Sindorf (zi). Bienensterben ist ein Thema, das seit
geraumer Zeit nicht nur Naturschützer beschäftigt. Denn die
gelb-schwarzen Insekten produzieren nicht nur Honig, sondern sie
befruchten auch Blüten und sind unverzichtbar für die
Landwirtschaft.
Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule wollen jetzt etwas gegen das
Verschwinden der Bienen tun: Mit ihrer Lehrerin Carola Duczmal sind
sie in einer AG aktiv, die auf dem weitläufigen Gelände des
Schulzentrums Horrem-Sindorf zwei Bienenvölker unterhält. Die
kleinen Brummer der Rasse Carnica sind sehr friedlich und keineswegs
aggressiv, denn sie sind stets beschäftigt. Mit der Aufzucht ihrer
Brut und dem Sammeln von Pollen im Umkreis von bis zu fünf Kilometer
haben sie genug zu tun.
Einmal in der Woche schauen Simon Rosen, Nils Kürten, Chani Hornage
und Nico Kowalczyk mit weiteren Schülern der Jahrgangsstufe 12 in dem
hübsch gestalteten Garten in einem der Innenhöfe der Schule vorbei,
wo die Völker in ihren Stöcken leben. „Wir sehen nach, ob die
Königin noch da ist und ob sie genug Honig produziert haben“,
erklärt Nils Kürten. Denn der Honig dient den Bienen zunächst
einmal als Nahrung. Während in den unteren Kästen des Bienenstocks
Eier und Larven umsorgt werden, hängen oben die Waben mit dem
kostbaren Honig.
Rund 50.000 Bienen zählt ein Volk, schätzt Carola Duczmal. Die
Bienenvölker gehören erst seit wenigen Wochen zur Schule und
offenbar ist niemand gestochen worden. Nach einer Woche gab es jedoch
bereits einen Verlust. Ein Teil eines Volkes ist ausgeschwärmt und
hat sich mitsamt Königin woanders angesiedelt. Der plötzliche
Temperaturanstieg im Frühjahr hätte für ein Überangebot an Nahrung
und in der Folge für Platzmangel gesorgt, erläutert Carola Duczmal.
Die Lehrerin für Biologie und Sport hat die Arbeitsgemeinschaft so
ausgerichtet, dass auch Schülerinnen und Schüler der Fächer Kunst,
Technik und Hauswirtschaft mit einbezogen werden können. „Ich
möchte versuchen, über die Arbeit mit den Bienen bei den Schülern
ein ökologisches Verständnis zu schaffen“, sagt Carola Duczmal.
Braucht die Gruppe zusätzlich fachlichen Rat, dann kann sie sich an
Imker Heinz Horstmann aus Horrem wenden, von dem sie auch die beiden
Bienenvölker bekommen hat.
„Ich finde das mit den Bienen megacool. Man merkt, dass es immer
weniger werden“, meint Chani Hornage. Die weißen Schutzanzüge
legen die Mitglieder der Bienen-AG jetzt nicht mehr so oft an. Denn
aus der anfänglichen Vorsicht vor den so aktiven Insekten ist
inzwischen Vertrauen geworden, dass sie kein Interesse haben zu
stechen. Und vielleicht gibt es bald ein paar Gläser leckeren Honig.

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