Anfang Januar ist Siegfried Bernhöft verstorben
Frauenchor Hürth trauert um Chorleiter

Der Frauenchor Hürth trauert um seinen Chorleiter. Siegfried Bernhöft ist Anfang Januar verstorben. | Foto: privat
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Der Frauenchor Hürth trauert um seinen Chorleiter. Anfang Januar ist Siegfried Bernhöft nach kurzer Krankheit verstorben.
1942 geboren studierte er von 1968 bis 1971 Gesang an der Musikhochschule Köln bei Joseph Metternich. Bei der Weltausstellung in Osaka 1970 war er als Sänger im Deutschen Pavillon tätig und führte eine Komposition von Karlheinz Stockhausen auf. Es folgten internationale Konzert- und Tournee-Engagements, die ihn unter anderem nach London, Kanada, Nordamerika und an die Mailänder Scala führten. Außerdem war er ein vielgefragter Oratoriensänger mit Anstellungen unter anderem am Theater Trier sowie Verpflichtungen bei Festspielen, wie den Gandersheimer Domfestspielen.

Seit 1974 war er als Gesangs-, Klavier- und Musikpädagoge tätig. Viele seiner Schüler und Schülerinnen sind professionelle Musiker und Musikerinnen geworden. Auch Kindern mit unterschiedlichen Voraussetzungen, wie zum Beispiel einer Behinderung, brachte er die Freude an der Musik nahe. Sein soziales Engagement reichte von Kindern und Jugendlichen, mit denen er Musik- und Theatergruppen an Schulen initiierte, bis hin zur älteren Generation in Altenheimen, wo er Gesangsgruppen bildete und den Bewohnern mit gemeinsamem Singen eine Freude bereitete.

Seit 1983 gründete und leitete er zahlreiche Chöre im Kinder- und Erwachsenenbereich. Als Kirchenchorleiter führte er Messen zu Hochämtern mit Chor und Orchester auf. Auch weltliche große Chorwerke brachte er zu zahlreichen Konzertanlässen auf die Bühne und vereinte dort seine Chöre mit Orchestern und selbstausgebildeten Solisten.
Als Chorleiter widmete er sich zunehmend dem Erstellen eigener Chorsätze und der Komposition eigener Werke. Dafür beschäftigte er sich intensiv mit den Texten unter anderem von Arthur Rimbaud, Charles Baudelaire, François Villon, Georg Trakl, Joseph von Eichendorff und Christian Morgenstern. Es war ihm ein Anliegen, seinen Sängerinnen und Sängern die bedeutendsten Dichtungen der europäischen Lyrik näher zu bringen.
"Auch wir, der Frauenchor Hürth, kamen in den Genuss seiner anspruchsvollen Werke, die wir zu wichtigen Anlässen aufgeführt haben. Wir waren stolz, die auch teilweise durchaus ungewohnten Klänge gemeistert zu haben",  sagt Waltraud Ziskoven, Vorsitzende des Frauenchors. Berhöfts Frau Kimiko hatte den Frauenchor Hürth 1994 gegründet und bis zu ihrem plötzlichen Tod im Mai 2024 geleitet. "Besonders dankbar waren wir über seine Übernahme unseres Chores nach dem Tod Kimiko Bernhöfts. Unter seiner Leitung konnten ihre vier Chöre die Festmesse anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Kirchengemeinde St. Joseph in Köttingen musikalisch gestalten – es erfüllte sich damit ein Herzenswunsch der Chorleiterin", blickt Ziskoven zurück.
Die Proben gingen weiter und Pläne wurden geschmiedet. "Herr Bernhöft hatte noch viele Ideen für unseren Chor. Die gemeinsame Probenarbeit erfüllte beide Seiten mit Freude und Dankbarkeit. Tief betroffen, aber mit großer Verbundenheit nehmen wir nun Abschied von Siegfried Bernhöft", so Ziskoven weiter.
Die Trauerfeier findet statt am Donnerstag, 6. Februar, um 11 Uhr in der Kirche Maria zu den Engeln (Schlosskirche), Schlossstraße, in Brühl statt.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Erftstadt

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