Farbenfrohes Fest
Thiruvila Gummersbach

Barfuß begleitete die tamilische Glaubensgemeinschaft Schreine auf dem Weg in die Gummersbacher Innenstadt. Auf den Schultern tragen sie bunte Opfergestelle. | Foto: Michael Kupper
  • Barfuß begleitete die tamilische Glaubensgemeinschaft Schreine auf dem Weg in die Gummersbacher Innenstadt. Auf den Schultern tragen sie bunte Opfergestelle.
  • Foto: Michael Kupper

Gummersbach. Die tamilische Glaubensgemeinschaft Kurinchikkumaran feierte ihr 30-jähriges Bestehen im Rahmen des zehntägigen Thiruvila-Festes mit einem rituellen Umzug durch die Gummersbacher Innenstadt.

Hunderte Gläubige aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern waren angereist.

Nach dem von Priester Pirasanth Kurukkal im Tempel in der Industriestraße zelebrierten Gottesdienst „Puja“ begleiteten die Menschen barfuß auf einem etwa zweistündigen Weg drei kunstvolle Schreine, die der Schutzgottheit Murugan, dem Glücksgott Ganesha und der Muttergöttin Parvati geweiht sind. Während die Männer nur mit einem Lendenschurz bekleidet waren, zeigten sich die Frauen in farbenfrohen Saris, Wickelröcken aus rund sechs Meter Stoff, die oftmals mit Brokat verziert waren. Dazu trugen sie kunstvoll arrangierte Blütenrispen in ihren Haaren.

Angeführt wurde die Prozession von knapp zehn Männern, deren Rückenhaut von „heiligen Speeren durchbohrt“ war.

Begleitet von Trommeln und Flöten zeigten sie mit diesem Jahrtausende alten Ritual ihre Dankbarkeit für die Erfüllung eines lange ersehnten Wunsches oder ihre Bereitschaft, für die Erreichung ihrer Ziele Opfer zu bringen. Auf den Schultern trugen sie „Kavadis“, bunte und mit Pfauenfedern geschmückte Opfergestelle aus Holz, die unterschiedlichen Gottheiten geweiht waren.

Ihnen folgten Frauen, die aus sandigem Ton getöpferte Feuerschalen auf den Köpfen trugen, was ebenfalls die Sehnsucht nach der Erfüllung ihrer Wünsche zum Ausdruck bringen soll. Um die Hitze der Schalen etwas zu mildern, wurde ein geflochtener Ring aus frischen, grünen Zweigen untergelegt.

Mit dem selben Ziel balancierten andere einen mit Milch gefüllten Topf auf ihrem Haupt. Milch hat eine besondere Bedeutung in der tamilischen Kultur. So wird beim Fest Pongal Milch zum Überkochen gebracht, was für ein glückliches, sorgenfreies Leben steht.

Ordin Thanapalasingham und Sivanujan Sivapatham, die Vorsitzenden des tamilischen Kulturzentrums, freuten sich über die hohe Teilnehmerzahl an dem Jubiläumsfest.

Sivapatham berichtet, dass die Glaubensgemeinschaft 1993 mit etwa 50 Mitgliedern in gemieteten Räumen in der Singerbrinkstraße gegründet worden sei.

2005 folgte der Erwerb einer ehemaligen Fabrikhalle in der Industriestraße, die nach Umbauarbeiten 2008 als flächenmäßig zweitgrößter hinduistischer Tempel Deutschlands eingeweiht werden konnte. In ihm feiern inzwischen etwa 250 Familien.

Begleitet wurde das Fest von einem Markt mit etwa 15 Ständen, an denen Festutensilien, Räucherstäbchen, Früchte und traditionelle Bekleidung angeboten wurde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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