MGV Liederkranz
150 Jahre MGV Liederkranz

Foto: art

Grafschaft-Bölingen/Ringen (art). Es ist schon eine Seltenheit, dass
ein Chor sein 150-jähriges Bestehen feiern kann. Generationen von
Aktiven des Männergesangvereins Bölinger Liederkranz ist es
gelungen, ihren Chor über diesen langen Zeitraum lebendig zu halten,
trotz dreimaliger kriegsbedingter Rückschläge.

Am vergangenen Wochenende feierten die rund 40 Aktiven und mehr als 50
Förderer gemeinsam mit 28 befreundeten Chören, Bürgern und
offiziellen Gratulanten das 150-jährige Bestehen mit Festkommers,
Festkonzert und Freundschaftssingen in der Sporthalle Ringen.

Der MGV Bölinger Liederkranz von 1868 sei auch in seinem 150. Jahr
vital wie und je, stellte Landrat und Schirmherr Jürgen Pföhler
fest. Seit 150 Jahren präge der Chor das örtliche und regionale
Leben. Und mehr noch: die über 40 Jahre andauernde Freundschaft mit
dem englischen Chor Milton Glee Club aus Portsmouth sei Beleg dafür,
wie Musik über die Grenzen in Freundschaft verbinde. Landrat Pföhler
überreichte dem Vorsitzenden Werner Wolf als Dank und Anerkennung
eine Ehrenurkunde des Kreises Ahrweiler für herausragende Verdienste
des MGV um das Chorwesen.

Bürgermeister Achim Juchem würdigte das Engagement aller Sänger,
Mitglieder, Dirigenten, Vorstand und Verantwortlichen in den 150
Jahren des Chor-Bestehens. Er dankte insbesondere für „so manches
Benefizkonzert“. Nicht zuletzt das traditionelle Lätare-Konzert,
das der Bölinger Liederkranz in diesem Jahr zum 51. Mal zum vierten
Fastensonntag gab, fand beim Festkommers mehrfach besonders lobende
Erwähnung. Einen Einblick in ihr breit gefächertes Repertoire und
die gesangliche Leistung gaben die Sänger unter der Leitung von
Chorleiter Raimund Jacobs beziehungsweise Vize-Chorleiter Franz-Josef
„Jö“ Küls beim Festkonzert mit einer Mischung von traditionellen
und modernen Chorstücken von „Abendruhe“ über „Näher, mein
Gott, zu dir“ bis „You raise me up“ oder „De Jlocke vun
Kölle“. Ausgezeichnet wurden die Jubilare Hardi Radermacher und
Wilhelm Hoffzimmer für 70 Jahre Zugehörigkeit zum MGV, Hans-Alfons
Klodner und Hans-Josef Hecker für 50 Jahre und Bernd Kopp für 25
Jahre.

Aus der Taufe gehoben wurde der MGV „Bölinger Liederkranz“ am 7.
Juli 1868 von einem Kreis sangesfreudiger Männer. Geleitet wurde der
Verein vom damals erst 18-jährigen Hubert Kündgen, der erste
Vorsitzende war Adam Vogt. Schon nach zwei Jahren jedoch kam das
Chorleben bedingt durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71
wieder zum Erliegen. Auch Grund dafür, dass die Vereinsstatuten erst
Jahre später entstanden. Erst 1893 wurde die erste Vereinsfahne
angeschafft. Die Inschrift: „Sind wir von der Arbeit müde, ist noch
Kraft zu einem Liede“. Bis zum Ersten Weltkrieg erlebte der Chor
eine Blüte. Waldfeste und Theateraufführungen wurden durchgeführt,
der „Bölinger Liederkranz“ war oft zu Gast bei anderen Vereinen
in der näheren und weiteren Umgebung. Kriegsbedingt kam das
Vereinsleben zum Erliegen und der Tod von zehn gefallenen
Sangesbrüdern riss eine große Lücke. Ab 1919 gab es dann wieder ein
reges Vereinsleben, dazu zählten Chorbesuche bei Brudervereinen, das
60. , 65. und 70. Stiftungsfest. 1938 dann wieder die kriegsbedingte
Unterbrechung. Im Zweiten Weltkrieg fielen fünf Sangesbrüder. Nach
Kriegsende wurde der Verein am 26. April 1947 mit 42 alten und neuen
Sängern reaktiviert. Foto: art

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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