Wirtschaftsfaktor Tourismus
Nordeifel steht hoch im Kurs

Ein „Ort“, der mit Natur, Nachghaltigkeit und mehr punkten kann: Und so ist die Nordeifel ein beliebtes Ziel und der Tourismus wieder ein wachsender Wirtschaftsfaktor.  | Foto: Andrii Yalanskyi / Stock.Adobe.com
  • Ein „Ort“, der mit Natur, Nachghaltigkeit und mehr punkten kann: Und so ist die Nordeifel ein beliebtes Ziel und der Tourismus wieder ein wachsender Wirtschaftsfaktor.
  • Foto: Andrii Yalanskyi / Stock.Adobe.com

Kreis Euskirchen (red). Die Region war im Jahr 2024 ein angesagtes Reiseziel. Dies bestätigt ein Gutachten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif). Der Kreis Euskirchen hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, um die Bedeutung des auf Nachhaltigkeit angelegten Tourismus in der Nordeifel zu untersuchen. Ein Ergebnis: Nach der Corona-Pandemie und den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 war im Jahr 2024 erneut eine spürbare touristische Belebung zu verzeichnen, die die Nordeifel – gemessen an den Zahlen – wieder in Richtung der Vor-Corona-Zeit geführt hat. „Konkret haben 8,6 Millionen Tagesreisen und 1,324 Millionen Übernachtungen einen Bruttoumsatz durch touristische Aktivitäten in Höhe von 367 Millionen Euro bewirkt. Im Gegensatz zur amtlichen Statistik von IT.NRW sind bei den Zahlen im aktuellen Gutachten auch die Übernachtungen in Betrieben mit weniger als zehn Betten sowie im Segment Camping erfasst“, erläutert der Kreis Euskirchen.

Der Kreis Euskirchen zeigt sich erfreut, dass beim Vergleich der Zahlen des aktuellen Gutachtens des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) mit denen aus dem Vorjahr 2023, in fast allen Bereichen positive Entwicklungen zu verzeichnen sind. Bei den Übernachtungen gab es beispielsweise einen Zuwachs von 2,2 Prozent, bei Tagesreisen allerdings einen leichten Rückgang von 1,1 Prozent. Der Bruttoumsatz dagegen stieg um insgesamt 6,1 Prozent. Insgesamt belegen die Zahlen die eindeutige Tendenz in Richtung einer deutlichen touristischen Wiederbelebung. Und das, obwohl manche Betriebe nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 ihren Betrieb noch gar nicht wieder aufgenommen oder zum Teil sogar eingestellt haben. Der stetige Aufschwung zeigt sich vor allem im Vergleich der aktuellen Zahlen zu 2022: Demnach hat sich der touristische Bruttoumsatz in 2024 um 16,7 Prozent erhöht.

Während Tagesgäste knapp über 29 Euro bei einem Aufenthalt in der Nordeifel ausgeben, sind es bei Aufenthalten mit Übernachtungen in Hotels oder Pensionen schon rund 107 Euro pro Gast und Tag. „Da Tourismus eine klassische Querschnittsbranche ist, profitieren unterschiedlichste Akteure aus den Bereichen Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde. In der Nordeifel verteilt sich der Bruttoumsatz auf den Einzelhandel mit 157,5 Millionen Euro, gefolgt vom Gastgewerbe mit 148,8 Millionen Euro und Dienstleistungen sowie Zulieferungen mit 60,7 Millionen Euro“, heißt es seitens des Kreises. Fazit: Trotz bestehender Inflation und geringem Wirtschaftswachstum, die Nordeifel steht als Ziel von Tagesausflügen und Urlauben weiterhin hoch im Kurs.

Um die wirtschaftliche Entwicklung und Effekte durch den Tourismus präzise einschätzen zu können, plant der Kreis Euskirchen die regelmäßige Erstellung des dwif-Gutachtens, denn: Das Gutachten kann bei Interesse touristischen Akteuren und potenziellen Investoren zur Verfügung gestellt.

Dass sich die Tourismusverantwortlichen in der Nordeifel angesichts der positiven Entwicklung sehr zufrieden zeigen, kann also kaum verwundern. Die Ursachen für die spürbare Belebung des Tourismus und die Beliebtheit der Nordeifel seien auf verschiedene Gründe zurückzuführen: So habe das im Zuge der Corona-Pandemie festzustellende veränderte Reiseverhalten, beflügelt durch den „Megatrend“ eines nachhaltig ausgerichteten Lebensstils, einen wichtigen Beitrag geleistet. Neben diesen eher gesellschaftlich geprägten Entwicklungen setze sich der Boom bei Aktivitäten in der Natur und unter freiem Himmel fort - wie Wandern, Radfahren, Trekking und Camping. Zudem beflügele das Alleinstellungsmerkmal „Natürliches Nachterlebnis“ die touristische Nachfrage.

Und so bilanziert der Kreis: „Mit dem aktuellen Gutachten wird die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus eindrucksvoll bestätigt. Es zeigt sich, dass sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur genauso lohnen, wie die Schaffung konkreter Produkte und eine professionelle touristische Vermarktung.“

Als verantwortliche Destinationsmanagement-Organisation sieht die Nordeifel Tourismus GmbH die Region perspektivisch touristisch gut aufgestellt. Mit dem Tourismus- und Marketingkonzept liege eine fundierte Grundlage vor, um sich strategisch und mit durchdachten touristischen Planungen weiter zu entwickeln, wie aktuell auch das Konzept bis Ende 2030. Ebenso werde zum Ende des Jahres die Rezertifizierung als nachhaltiges Reiseziel angestrebt. Zahlreiche Indikatoren wie die amtliche Übernachtungsstatistik für die ersten Monate des Jahres 2025, Buchungsanfragen,

Prospektanforderungen, Zugriffszahlen auf www.nordeifel-tourismus.de und Social-Media-Kontakte würden darauf hindeuten, dass die positive touristische Entwicklung auch in 2025 fortgesetzt werde.

Um die Nordeifel auch künftig attraktiv zu halten, würden aktuell spannende Projekte wie „Tourist-Information der Zukunft“ und das „Konzept für den Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur auf den Rad- und Wanderwegen in der Nordeifel unter besonderer Berücksichtigung der „EifelSchleifen“ und „EifelSpuren“ sowie der „EifelRadSchleifen“ umgesetzt. Auch ein attraktives Veranstaltungsangebot in Kooperation mit den Kommunen leiste einen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung. Zu nennen seien dabei beispielsweise die Nordeifel-Mordeifel Krimitage, die Archäologietour Nordeifel oder das Mundartfestival „Mir kalle platt“.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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