Obstwiesenpädagogik
Sechstklässler erlebten einen Aktionstag in und für Flora & Fauna

Unter Anleitung von Projektleiterin Xenia Scherz (mit Hut) längen die Schüler mit Sägen, Zangen und Heckenscheren Bambusrohr ab. | Foto: Deitenbach
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  • Unter Anleitung von Projektleiterin Xenia Scherz (mit Hut) längen die Schüler mit Sägen, Zangen und Heckenscheren Bambusrohr ab.
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Eitorf - Ein dickes Lob für die Schüler des Siegtal-Gymnasiums (SGE) gab es
von Xenia Scherz beim Aktionstag auf einer Streuobstwiese am Rande von
Süchterscheid. Die Biologin leitet das Projekt „Eine runde Sache -
Obstwiesenpädagogik für Lehrer und Schüler“ bereits im dritten
und vorerst letzten Jahr. Dabei hat sie mit Schülern verschiedener
Schulen im regionalen Einzugsbereich der Biologischen Station
gearbeitet. Den Schülern des SGE bescheinigt sie, ganz besonders
motiviert, interessiert und aufmerksam zu sein. Diesen Eindruck
bestätigten auch die gut 40 Sechstklässler beim aktuellen
Aktionstag. Trotz leichten Nieselregens absolvierten sie die von
Scherz und ihren Kollegen gut vorbereiteten Themenstationen voller
Begeisterung. Unterstützt wurden sie dabei von den freischaffenden
Modulleiterinnen Jutta Kallf und Corina Pfeffer sowie von zehn
Mitarbeitern der Biologischen Station, darunter vier Absolventen eines
Freiwilligen Ökologischen Jahrs (FÖJ). Seitens des SGE nahmen
Koordinatarorin Petra Klippel und ihre Kollegen Dagmar Wierschem und
Sascha Kremser am Aktionstag teil. Auch die Lehrerfortbildung bildet
einen Baustein des Projekts.

Für die Schüler gab es vielfältige Informationen und vor allem
spannende Aufgaben. Die Biologische Station hat die große
Streuobstwiese im Rahmen der Flächenpflege gepachtet. Auf der Wiese
wachsen mindestens 60 Apfel- und Birnbäume, weiß Scherz -
Altbestände ebenso wie Nachpflanzungen. Von Pomologin Carina Pfeffer
erfuhren die Schüler wissenswertes zu alten Obstsorten und der
Obstverwertung. Eine Verwertungsmethode, die Herstellung von
Apfelsaft, konnten die Kinder gleich in der Praxis ausprobieren. Sie
ernteten, wuschen und zerkleinerten die Früchte, um sie dann mittels
Handpressen zu entsaften. Das Ziel von 20 Litern für eine
Direktverkostung auf der Wiese und eine kleine Flasche Saft für jeden
Teilnehmer zum Mitnehmen, wurde dank großen Einsatzes erreicht.

Beweidet wird die Wiese regelmäßig, wie viele andere Flächen
kreisweit auch, von den Schafherden der Biostation. Zur Anschauung
waren einige Moorschnucken auf der Wiese eingepfercht. Hier konnten
die Schüler sich nicht nur ein direktes Bild von der Beschaffenheit
des Schafsfells machen, sondern erhielten auch einen Einblick in
Pflege von Hufen und Zähnen.

Darüber hinaus durften sie aus dem Vlies der Schafe Nisthilfen
basteln, aus denen Vögel Material zum Nestbau zupfen können.
Unterstützt wurden sie dabei insbesondere von FÖJ‘ler Tristan
Kill, der Modelle in verschiedenen Formen als Muster vorbereitet
hatte. Nisthilfe erhielten auch die Wildbienen. Unter Anleitung von
Imkerin Jutta Kallf bauten die Sechstklässler aus Bambusrohr
Insektenhotels in Konservendosen und Lochziegel ein. Auch je ein
Exemplar der Nisthilfen durften die Schüler mit nach Hause nehmen.

An diesem Tag lernten die Schüler anschaulich die ökologischen
Zusammenhänge der Kulturlandschaft „Obstwiese“ kennen. Über die
Kinder hoffen die Verantwortlichen auch die Eltern zu erreichen und so
auf breiter Basis ein wachsendes Bewusstsein für die ökologische
Bedeutung der Obstwiesen zu schaffen.

Damit sich dieses Bewusstsein nachhaltig etabliert, hofft Scherz, dass
das im Rahmen des Netzwerks „Landschaftliche Kulturpflege“ vom
Landschaftsverband Rheinland geförderte Projekt auch künftig
fortgesetzt werden kann.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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