Gemeinsame Demo von Eitorfs Schülern
Ein tausendfacher Ruf nach Frieden

Rund 1.500 Schüler demonstrierten auf dem Marktplatz, reckten Plakate und Fahnen mit Peacezeichen, Regenbögen und Herzen in die Höhe, hielten Banner und gebastelte Friedenstauben in den Händen. | Foto: Deitenbach
  • Rund 1.500 Schüler demonstrierten auf dem Marktplatz, reckten Plakate und Fahnen mit Peacezeichen, Regenbögen und Herzen in die Höhe, hielten Banner und gebastelte Friedenstauben in den Händen.
  • Foto: Deitenbach

Eitorf. „Frieden, Frieden“, schallte es immer wieder durch das Eitorfer Zentrum, endlos schien sich die Schlange von Kindern und Jugendlichen quer durch den Ortskern bis zum Markt zu ziehen. Die Schüler aller Eitorfer Schulen hatten gemeinsam eine Friedendemonstration geplant und weitgehend eigenständig organisiert. Hierfür hatten sich Schülersprecher und Schulparlamente von Siegtal-Gymnasium (SGE), Sekundarschule „Schule an der Sieg“, Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises und den Grundschulverbünden Alzenbach-Mühleip und Mosaikschule Eitorf-Harmonie zusammengesetzt und abgestimmt. Dabei fanden sie große Unterstützung bei Schulleitungen und Kollegien, aber selbst in den Grundschulen kamen die Ideen und Vorschläge aus dem Kreis der Schüler, berichtete Anja Löhr, Leiterin der Mosaikschule, beeindruckt.So standen unter dem Motto „Fridays for Frieden“ schließlich rund 1.500 Schüler auf dem Marktplatz, reckten Plakate und Fahnen mit Peacezeichen, Regenbögen und Herzen in die Höhe, hielten Banner und gebastelte Friedenstauben in den Händen. Auf vielfältige Weise zeigten die bunten Transparente in Text und Bildern den immer wieder gleichen Inhalt: den Wunsch nach Frieden.

Diesem Wunsch gaben die Schüler auch in einem offenen Brief an alle Eitorfer Ausdruck, den sie im Rahmen der Veranstaltung vorlasen. Die Grundschüler beschwören darin das Recht aller Kinder auf eine unbeschwerte Kindheit und den Wunsch jeden Kindes, in seiner eigenen Heimat sicher aufwachsen zu können. Die älteren Schüler verurteilen einen Krieg, der nicht nur Menschen sondern auch die Demokratie als solche bedroht.

In einem weiteren Statement bekannten sich die Schüler zu einem universellen Wertekodex. Dabei steht die Mosaikschule ein für Frieden und Demokratie, die Grundschule Alzenbach-Mühleip für Freiheit und ein friedliches Miteinander. Das Berufskolleg bekennt sich zu Europa, das SGE steht ein für Menschlichkeit und die Sekundarschule für Gerechtigkeit. Als Gemeinschaft aller Eitorfer Schulen bekennen sich die Schüler zu diesen gemeinsamen Werten und wünschen sich eine friedliche Welt. Die Vorstellung des Wertekodex endete mit dem gemeinsamen Lied „Shalom, shalom“.

In einem Grußwort dankte Bürgermeister Rainer Viehof den Schülern für ihr großes Engagement. „Hier lebt gerade unsere Verfassung“, freute er sich über das große Engagement der Schüler. Viehof begrüßte auch die rund 50 Ukrainer, die inzwischen in Eitorf Schutz gefunden haben.

Zum musikalischen Rahmen der Veranstaltung trug der Q2-Musikkurs des SGE unter Leitung von Gero Klevenow mit dem Kanon „Peace to the world“ bei, zum Abschluss begleitete Sandra Krist-Rösgen auf der Gitarre den gemeinsamen Song aller Teilnehmer „99 Luftballons“.

Der Schülersprecher des SGE, Severin Hudelmayer, der souverän durch das Programm geführt hatte, dankte allen Beteiligten, darunter den Schulsanitätern und Ordnungskräften, den Lehrern, die die Vorbereitung im Unterricht intensiv begleitet hatten, und den Fördervereinen der Schulen, die die Kosten tragen. Sein Dank galt auch dem Bürgermeister und den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, die ihre Solidarität durch Dekorationen an den Rathausfenstern unterstrichen hatten.

Zeitgleich mit der Friedensdemo der Eitorfer Schulen fand abgestimmt auch eine vergleichbare Aktion aller Schulen in Windeck statt, so dass an der oberen Sieg rund 3.000 junge Menschen gemeinsam ein Zeichen für den Frieden setzten.

Doch damit sind die Ideen der Schüler noch nicht erschöpft, weiß Anja Löhr. Am Marktplatz laden die Schüler Jeden ein, die von ihnen an den Baumscheiben begonnene Sammlung von „bunten Steinen für den Frieden“ zu erweitern. Für Mai planen sie eine Spendenaktion, ebenfalls in Vorbereitung ist ein Schreiben direkt an Putin, dank verschiedener weltweiter Partnerschulen, unterzeichnet von Kindern aus aller Welt.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Renate Deitenbach aus Eitorf

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