Zoff in Vogelsang
Kein Platz für Fußgänger

Gefährliche Ecke in Vogelsang: Kaum 50 Zentimeter Gehwegbreite bleiben zu Fußgängern entlang der Vogelsanger Straße und der neuen Eventhalle. | Foto: Brühl
  • Gefährliche Ecke in Vogelsang: Kaum 50 Zentimeter Gehwegbreite bleiben zu Fußgängern entlang der Vogelsanger Straße und der neuen Eventhalle.
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An der verkehrsreichen Kreuzung Vogelsanger Straße/Wilhelm-Mauser-Straße hat sich eine gefahrenreiche Engstelle ergeben. Im Bereich des westlichen Gehwegs an der Einmündung der Vogelsanger Straße ist kaum Platz für Fußgänger. Der Grund ist ein Bauvorhaben auf dem Gelände der sogenannten „Schrotty“-Partylocation.

von Dieter Brühl

Vogelsang. Der Betreiber des Schrottplatzes plant dort eine neue Veranstaltungshalle für Konzerte. Die tragenden Säulen der Halle sind bereits bis an die Grundstücksgrenze hochgezogen worden, die einstige Böschung, die dem ohnehin schon schmalen Gehweg „Luft“ verschaffte, ist vollends verschwunden.
Nicht nur die Vogelsanger Bürger, sondern künftig auch vermehrt anreisende Besucher müssten dann von der Wilhelm-Mauser-Straße kommend den schmalen, teils nur 50 Zentimeter breiten Weg nutzen.

Vogelsanger Bürger und die örtliche Lokalpolitikerin Dunja Engelke (SPD) sind ob der Gefahrenstelle sehr beunruhigt. „Die Baumaßnahme reicht inzwischen an den Gehweg heran, sodass dieser bei weiterem Baufortschritt voraussichtlich nicht mehr nutzbar ist. Aufgrund der nach der Fertigstellung angedachten soziokulturellen Nutzung mit bis zu 600 Personen ist eine Gefährdung für Fußgängerinnen und Fußgänger bei dieser geringen Gehwegbreite nicht auszuschließen“, begründete Engelke als Vogelsanger SPD-Bezirksvertreterin einen Dringlichkeitsantrag auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld.
Damit wollte die sozialdemokratische Fraktion auf die Gefahrensituation hinweisen und das Bauvorhaben vorerst stoppen lassen. Doch diesen rigorosen Beschluss wollten weder die Verwaltung noch die anderen politischen Parteien in der Bezirksvertretung mittragen. Ein genehmigter Bau sei nur schwer zu stoppen, teilte die zuständige Behörde mit.

Die Grünen, ebenfalls um Nachbesserung der Situation bemüht, schlugen vor, an der Gefahrenstelle eine Einbahnstraßenregelung einzuführen und einen Radweg zu bauen. Dadurch werde Raum gewonnen, der für die Verbesserung der Fußwege genutzt werden könnte, führte Luise Themann, Bezirksvertreterin von Bündnis90/Die Grünen aus. Bezirksvertreterin Ulrike Detjen (Fraktion Die Linke/DIE PARTEI) und Martin Berg (CDU-Fraktion) sprachen sich ebenfalls für eine kurzfristige Überprüfung und Verbesserung der Verkehrssituation aus und schlugen vor, die Verwaltung unverzüglich mit Maßnahmen zur Verkehrssicherung insbesondere für Fußgänger zu beauftragen.

Dem entsprechend lautenden Änderungsantrag wurde schließlich einstimmig zugestimmt. Für Engelke ist dieser dennoch eine unbefriedigende Lösung. Die Einrichtung einer Einbahnstraße würde den Knotenpunkt Venloer Straße/Wilhelm-Mauser Straße noch mehr belasten. „Die Verwaltung hat ihre Chance, diesen Fußgängerweg zu vergrößern und diese Ecke barrierefrei und übersichtlicher zu gestalten, verpasst. Stattdessen müssen andere Lösungen gesucht werden“, postete die SPD-Politikerin über die sozialen Medien und rief die interessierte Community auf, sich konstruktive und kreative Vorschläge zu überlegen, damit dieser Weg sicher wird.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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