Jeder Stich ist anders
Marie-Juchacz-Zentrum zeigt „Phantastische Räume“ von Eva Mols

Mindestens fünf Werke erschafft Eva Mols jährlich, deren Fertigstellung auch schon mal bis zu fünf Monate dauern kann. | Foto: Hoeck
  • Mindestens fünf Werke erschafft Eva Mols jährlich, deren Fertigstellung auch schon mal bis zu fünf Monate dauern kann.
  • Foto: Hoeck
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Chorweiler - (hh). Das klassische Arbeiten wurde Eva Mols eines Tages zu
langweilig. „Ich sticke, seit ich ein kleines Mädchen bin und habe
es auch nie aufgegeben. Doch irgendwann hatte ich das Sticken nach
Vorlage mit den typischen Motiven satt. Ich brauchte einfach eine neue
Herausforderung“, sagt die 90-jährige Künstlerin rückblickend.

Während ihres annähernd zehnjährigen Aufenthalts in Südamerika
(1957-1966) lernte sie eine aus dem indonesischen Java stammende Frau
kennen, die ihr die dort typische Technik der Nadelmalerei, dem Malen
mit Nadel und Faden, näherbrachte. 

Bei der freien Nadelmalerei werden Farbübergänge bei Darstellungen
erzeugt, die an gemalte Bilder erinnern. Dabei werden Plattstiche
ineinandergreifend gestochen und in feinen Farbschattierungen
nuanciert. „Die Nadelmalerei unterscheidet sich von der
Schwarzstickerei, bei der Ornamente an weißen Gewändern angebracht
werden. Ich habe diese beiden Techniken zusammengeführt. Jeder Stich
ist dabei anders und etwas Besonderes“, erläutert die gelernte
Schneidermeisterin, deren Stil bundesweit als einzigartig gilt.

Die Themen zu ihren Werken, die Titel wie „Die Rückkehr“,
„Disput“ oder „Der Geier“ tragen, findet sie in der
Abstraktion, ihrer Phantasie oder in biographischen Erlebnissen.
„Bei den abstrakten Arbeiten entwickelt sie aus einer Laune Figuren,
etwa abgerundete Dreiecke, und spielt mit Farben und Formen. In den
phantastischen Erzeugnissen schafft sie kreativ eigene Wesen aus
nicht-realen Welten, während sich in den individuellen Erfahrungen
häufig Ereignisse aus ihrem Aufwachsen während der NS-Zeit
wiederfinden“, führt Designer und Schwiegersohn David Grasekamp zur
Eröffnung der Ausstellung aus. Dass die in Bensberg wohnende
Künstlerin erstmals ihre Werke in Köln präsentiert, ist der
Kunsttherapeutin Helli Hecht zu verdanken, die zweimal wöchentlich
Kreativkurse im Haus durchführt. „Ich habe eine ihrer
vorangegangenen vier Ausstellungen bei der Volkshochschule in Bergisch
Gladbach besucht und war begeistert. Es ist toll, dass es geklappt
hat, viele ihrer Bilder in unsere Einrichtung zu holen“, sagt
Hecht. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.