Wolfgang Bosbach:
„Die schönsten Geschichten schreibt das Leben“

Eine kurzweilige, unterhaltsame Lesung eines Vollblut-Politikers: Wolfgang Bosbach und Ute Hentschel präsentierten sein Buch „Endspurt“.  | Foto: Sabine Schnura
  • Eine kurzweilige, unterhaltsame Lesung eines Vollblut-Politikers: Wolfgang Bosbach und Ute Hentschel präsentierten sein Buch „Endspurt“. 
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Burscheid - Ein Vollblut-Politiker zum „Anfassen“: Der Bundestagsabgeordnete
Wolfgang Bosbach kommunizierte in der Buchhandlung von Ute Hentschel
in Augenhöhe mit den zahlreich erschienenen Burscheidern. Die 40
vorhandenen Plätze waren schnell vergeben. „Ich musste sogar viele
Anfragen absagen“, meinte Hentschel.
Der lebensfrohe „bergische Jung“ aus Bergisch Gladbach
präsentierte sein Buch „Endspurt“. Der Erlös in Höhe von 400
Euro ging als Spende an den Löschzug 1 Stadtmitte der Burscheider
Feuerwehr. Hintergrund ist, dass die Freiwillige Feuerwehr Burscheid
durch ihre Einsätze auf der Autobahn im Moment über Gebühr
beansprucht wird.
Bosbach fand bei der Lesung die richtige Mischung zwischen Humor und
Sachlichkeit. Gleich zu Beginn lockerte er die Stimmung auf mit seiner
Bemerkung „Wasser? Ne, das nehme ich nur, wenn’s brennt.“ Da
hatte er schon die Lacher auf seiner Seite.
„Ich bewundere ihn sehr und schätze seine Geradlinigkeit. Er steht
zu seiner Heimat und traut sich auch in seiner Partei, den Mund
aufzumachen. Außerdem verbreitet er gute Laune“, meinte die
Burscheiderin Rita Wengenroth voller Bewunderung und lauschte gebannt
seinen Ausführungen. In Form eines Zwiegesprächs las Gastgeberin Ute
Hentschel Passagen des Buchs vor und Bosbach kommentierte sie in
lockerer Art und Weise. Gespickt mit humorvollen Anekdoten wurde die
Lesung zu einer kurzweiligen Veranstaltung.
In Anlehnung an sein Buch thematisierte der Vollblut-Politiker, der
sich „für die CDU in jede Schlacht wirft“ Flüchtlinge, Euro und
Griechenland. Deutschland sei weltweit das einzige Land mit einem
Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit. So seien
nachfolgende Generationen von Türken geborene Doppelstaatler. Man
solle sich aber für eine Staatsbürgerschaft entscheiden und dann
klar dahinter stehen und sie vertreten.
Aus humanitären Gründen habe er anfangs für die Grenzöffnung
plädiert. „Danach hätten wir jedoch wieder zu den Grenzkontrollen
zurück kehren sollen. Es war klar, dass dann nicht Zehn- sondern
Hunderttausende kommen würden.“ 2015 seien mehr Flüchtlinge nach
Deutschland gekommen wie in den zehn Jahren davor zusammen. Dabei sei
die Schwelle zwischen Heraus- und Überforderung übertreten worden.
Deutschland alleine habe mehr Flüchtlinge bekommen wie die anderen 27
EU-Staaten zusammen. Bergisch Gladbach alleine habe mehr Flüchtlinge
als ganz Portugal. „Das hat nichts mehr mit europäischer
Solidarität zu tun. Wir müssen vor allem wissen, wer in unser Land
kommt!“
Griechenland sei eine „Never-Ending-Story“. „Ein durch
Überschuldung entstandenes Problem kann man nicht mit neuen Krediten
lösen.“ Alle europäischen Bemühungen seien vergeblich, wenn
Griechenland keinen eigenen Reformwillen zeige. „Wir schlafen
schlecht und zahlen weiter, weil wir Angst haben, unser gesamtes Geld
sei verloren.“
An Merkel schätzt Bosbach ihre Bescheidenheit als mächtigste Frau
der Welt. Als seine Kinder noch klein waren, fuhr sie tatsächlich mal
mit ihnen Kettenkarussell auf der Bergisch Gladbacher Kirmes. „Und
hatte viel Spaß dabei.“
Bosbach erzählte noch Anekdoten über weitere Begegnungen seiner
Familie mit prominenten Politikern und eroberte damit die Sympathien
des Publikums, das sich gerne in der Pause sein Buch kaufte und es
signieren ließ. „Die schönsten Geschichten schreibt das Leben“,
schmunzelte er.

 

- Sabine Schnura

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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