Backes
Der „Backes“ ist wieder im Einsatz

Es ist vollbracht: Wilfried Faßbender, Karl-Heinz Richarz, Nikolaus Knipp, Walter Wolff und Heinz Lütz konnten den historischen Ramersdorfer „Backes“ nun einweihen.  | Foto: fes
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  • Es ist vollbracht: Wilfried Faßbender, Karl-Heinz Richarz, Nikolaus Knipp, Walter Wolff und Heinz Lütz konnten den historischen Ramersdorfer „Backes“ nun einweihen.
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Ramersdorf (fes). Der Duft frischer Brotlaibe lag in der Luft nachdem Bäckermeister Nikolaus Knipp 35 vorbereitete Teigmischungen nach und nach in den historischen Steinbackofen eingeschossen hatte.

Die Premiere war geglückt: Gut vier Jahre dauerte es, bis der mindestens 120 Jahre alte Ofen, der „Backes“, von seinem bisherigen Standort an der Lindenstraße zur Ecke Am Conzberg/Am Bungert in Ramersdorf umgezogen war. Die vier „Backes-Freunde“ Karl-Heinz Richarz, Walter Wolff, Heinz Lütz und Wilfried Faßbender hattem das aufwendige Projekt in die Hand genommen.

Der alte Backofen stand zuvor in einem Anbau in einem Gebäude an der Lindenstraße, das, nachdem die Besitzerin, Marianne Schneider, 2019 verstorben war, von der Erbengemeinschaft verkauft wurde. Doch der „Backes“ sollte für die Ramersdorfer erhalten bleiben. So gelang es Karl -Heinz Richarz und Wilfried Faßbender nach und nach weitere Interessierte und Helfer sowie unterstützende Unternehmer und Sponsoren zu gewinnen, die ebenfalls für das Projekt „Backes“ begeistert werden konnten. Am Ende organisierten vier „Backes-Freunde“ die ehrgeizige Aufgabe.

Ein geeigneter Standort wurde am „Brandweiher“ auf einem städtischen Grundstück gefunden. Die Stadt Bonn gab ihr Okay und so konnte im Juni 2021 die Baugenehmigung eingereicht werden.

Stein für Stein wurde der historische Ofen abgebaut, auf 30 Paletten umgelagert, nach und nach zum neuen Standort transportiert und dort wieder aufgebaut. 1.131 Arbeitsstunden für den Abriss, die Lagerung und den Aufbau kamen zusammen und noch einmal 150 Arbeitsstunden für die bürokratischen Aufgaben obendrauf. 8.000 Euro kostete alles, mit 6.000 Euro wurde das Projekt vom NRW-Förderprogramm „Heimat-Scheck“ unterstützt. Um sich zu bedanken, hatte das „Backes-Team“ rund 40 ehrenamtliche Helfer zur Einweihung des Backofens zu einem Umtrunk eingeladen. Am Ende konnte jeder ein frisch gebackenes Weizendinkelmischbrot mit nach Hause nehmen. Bäckermeister Nikolaus Knipp hatte nicht nur die Teiglinge mitgebracht, sondern auch das entsprechende Know-How. So musste der „Backes“ bis zu sechs Stunden vorgeheizt und mit gut 80 Litern Buchenholz befeuert werden, bevor die Laibe gebacken werden konnten. Während des Backvorgangs wurden diese noch einmal herausgenommen und neu angeordnet, damit sie gleichmäßig durchgebacken werden konnten. Rund eine Stunde dauerte dieses Prozedere. Da alles sehr aufwendig ist, wird der „Backes“ auch nur zu besonderen Anlässen genutzt, beim nächsten Mal beim sogenannten „Beverly Hills-Fest, einem von der KG Ramersdorfer Junge organisierten Dorffest, am 29. Mai, erklärte Karl- Heinz Richarz. Einen großen Dank gab es noch für „Backes-Freund“ Wilfried Faßbender, der seine Kumpel am Morgen der Einweihung mit passenden roten T-Shirts überrascht hatte.

Richarz gab zum Abschluss noch eine Zeitkapsel in die Mauer des Ofens mit der aktuellen Ausgabe einer Tageszeitung, dem Baustellenschild, der Baugenehmigung und einer Skizze mit den Maßen des Backes‘ ein.

Es ist vollbracht: Wilfried Faßbender, Karl-Heinz Richarz, Nikolaus Knipp, Walter Wolff und Heinz Lütz konnten den historischen Ramersdorfer „Backes“ nun einweihen.  | Foto: fes
Knusprige Laibe aus dem Steinofen: Der Backprozess ist ziemlich aufwendig, aber ein tolles Ereignis.  | Foto: fes
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