"Eine gute Sache"
Sozialstunden in der Fahrradwerkstatt

Unter der Leitung von Uwe Schiefer ( hinten Mitte) arbeiten die Jugendlichen in der Fahrradwerkstatt in Zieverich. | Foto: Clemens
  • Unter der Leitung von Uwe Schiefer ( hinten Mitte) arbeiten die Jugendlichen in der Fahrradwerkstatt in Zieverich.
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Bergheim - (mc) Thomas (Name geändert) lässt keinen Zweifel daran, dass er das
Resozialisierungsprojekt „Fahrradwerkstatt“ für eine gute Sache
hält. Die Alternative für den jungen Mann würde nämlich bedeuten,
dass er eine zeitlang in den Arrest müsste. „Hier kann ich
arbeiten, lerne etwas Nützliches und komme mit anderen Leuten
zusammen“, sagt er. Thomas` Jugendrichter hatte entschieden, dass
der straffällig gewordene junge Mann in der Zievericher
Fahrradwerkstatt in Form von Sozialstunden ableisten muss.

Seit 2014 mittlerweile gibt es dieses Projekt und Vertreter der Stadt,
des Trägers ASH Sprungbrett und der Justiz zogen eine positive
Bilanz. „Ein absolutes Erfolgsprojekt“, lobte Bürgermeister
Volker Mießeler die Initiative, an der in den Jahren bislang 155
straffällig gewordene Jugendliche teilnehmen konnten. Die meisten von
ihnen waren wegen eher leichterer Delikte auffällig geworden.
Diebstähle waren darunter oder auch Beleidigungen. Ihnen folgten
zumeist 20 bis 40 Sozialstunden in der Zievericher Werkstatt, wo dann
unter der Leitung von Uwe Schiefer gearbeitet wurde.

Er verweist darauf, dass die jungen Leute in der Werkstatt
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und konstruktive Arbeit lernen
würden. So ist es dann auch kein Wunder, dass bislang lediglich zwei
Jugendliche die Maßnahme im Laufe der Zeit abgebrochen hätten. Weil
viele noch zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen, müssen sie
stets samstags von 9 bis 15 Uhr in Zieverich arbeiten. Und Schiefer,
gelernter Schlosser und Werkpädagoge schafft es immer wieder, einen
guten Draht zu den jungen Leuten herzustellen. Dies geht sogar so
weit, dass einige auch nach dem Ableisten ihrer Stunden noch auf einen
Besuch in der Werkstatt vorbei kommen.

Finanziert wird das Projekt durch Bußgelder, die die Behörden
zuweisen. Insgesamt 12000 Euro im Jahr sind notwendig, um die
Werkstatt finanzieren zu können. Repariert werden Räder aus
Fundbüros aus der Region. Sie werden wieder in Schuss gebracht und
dann an bedürftige Menschen wie Flüchtlinge oder auch an Heimkinder
verschenkt. Viele der Jugendlichen profitieren dabei nicht alleine von
der Arbeit, sondern auch von den Gesprächen untereinander oder mit
Uwe Schiefer. Dies alles helfe dabei zu verhindern, dass die
Teilnehmer rückfällig werden und wieder in ihr altes Verhalten
zurückfallen. Volker Mießeler: „Die Zusammenarbeit hier zwischen
der Stadt, dem ASH Sprungbrett und der Jugendgerichtshilfe ist gut und
erfolgreich.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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