Bankautomaten-Sprenger werden immer dreister
Zwei Geldautomaten gesprengt / Gangster immer noch flüchtig / Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Hardtbrücke/Ahrweiler-Ahrbrück. Waren es in der Vergangenheit meistens Geldinstitute und somit Banken in Städten oder Orten, bei denen die Ganoven bei ihren kriminellen Aktionen mit schnellen Fluchtfahrzeugen zu nahe gelegenen Autobahnauffahrten davonrasten, verschonen mittlerweile die Täter auch die ländlichen und teils unwegsamen Eifelregionen nicht mehr.

Bittet die Polizei die Bevölkerung um rege Unterstützung, achtsam zu sein und die Augen bezüglich allem verdächtigen offen zu halten. Jeder nur noch so kleine Hinweis könnte den ermittelnden Beamten von großem Nutzen bei der Aufklärung sein.

So sind die immer dreister agierenden Ganoven, die jüngst für zwei Sprengungen im Kreis Euskirchen und dem Kreis Ahrweiler infrage kommen leider immer noch flüchtig.

Die angerichteten Schäden nach den beiden Detonationen sind immens. Die Höhe der Beute bei beiden Banken unbekannt und hüllen sich die Sprecher beider betroffenen Banken bislang in Stillschweigen.
Rückblickend auf die Tatnacht:

Fast zur gleichen Zeit (mit nur kurzen Zeitabständen) und sozusagen „zwei auf einen Streich“ könnte man mutmaßen, wenn es um die jüngsten dreisten und schweren kriminellen Aktionen von Geldautomaten-Sprenger geht.

So war nicht nur die Wucht der Detonation bei der Volksbank in Ahrbrück (Rheinland-Pfalz) Kreis Ahrweiler auf der ansonsten täglich vielbefahrenen Bundestrasse (Hauptstraße am Bahnhof) gewaltig und richtete massive Schäden in der Bank und dem Gebäude an.

Ebenso laut und angeblich mit zwei vernommenen Detonationen, als bislang immer noch Unbekannte in der Nacht zu Mittwoch an der Hardtbrücke (zwischen Berresheim und Mutscheid und ziemlich abseits gelegen) den Geldausgabeautomaten der dortigen Volksbank-Filiale sprengten.

An dem Gebäude, in dem auch die Geschäftsstelle der Bank untergebracht ist, entstanden Schäden, dessen genaue Höhe noch nicht beziffert werden kann.

Die Detonationen waren derart gewaltig, dass von der Front und ehemaligen Eingangsbereich mit großem Vorbau nur ein großer Trümmerhaufen übrigblieb. Sehr große Steine und Mauerteile davor verteilt, das erkennen lässt, mit welcher Kraft die Sprengungen vollzogen wurden.

Ebenfalls hielten der Druckwelle nur wenige Fenster im hinteren Bereich der Bank stand. Ansonsten wurden alle im Erdgeschoss zerstört und wenige Stunden später nach der Spurensicherung von einem von der Volksbank beauftragten Aufräumtrupp entsorgt.

Klar, dass bei diesen Schäden der Bankbetrieb vorerst eingestellt werden und für eine Übergangslösung mit Container etc. nachgedacht wurde.

Keine halbe Stunde zuvor, so die Recherchen der ermittelnden Kriminalpolizei, knallte und krachte es erstmals in dem Volksbank-Gebäude in Ahrbrück. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen beiden Sprengungen besteht, ist momentan Gegengenstand weiterer akribischer Ermittlungen.
In der Bank in Hardtbrücke (Kreis Euskirchen) haben die Geldautomatensprenger, so die Angaben der Ermittler, gegen 2.30 Uhr zugeschlagen. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kölner Polizei geführt. Obwohl die Rede von mehreren Zeugen ist, die laute Knallgeräusche hörten und ferner wohl wenig später ein Auto mit hoher Geschwindigkeit wegfahren sahen, ist die Polizei auf weitere Hinweise dankbar.

In welche Richtung die Automatensprenger davonbrausten wird derzeit zu rekonstruieren versucht. Angaben zur Schadenshöhe und damit Beute wurden bislang nicht gemacht.

Obwohl sofort eine sogenannte „Ringfahndung“ und ein Hubschrauber eingesetzt wurde, blieb die Suche nach den Flüchtenden bislang noch ergebnislos und diese wie vom Erdboden verschluckt.

Geprüft wird wohl unter anderem, nach welchem Muster die Täter vorgingen. Ob es einen Zusammenhang beider Sprengungen in gleicher Nacht gibt. Die Täter diesmal vielleicht nicht wie meistens aus dem Nachbarland Niederlande, sondern vielleicht sogar aus dem hiesigen Raum stammen könnten.

Kaum vorstellbar ist zum Beispiel nach derzeitigen Erkenntnissen, dass die selben Täter nach der Sprengung der Bank in Ahrbrück es in so kurzer Zeit hätten schaffen können danach auch die Bank in „Hardtbrücke“ zu sprengen. Immerhin liegt eine Strecke von cirka 20 Kilometer dazwischen. So sucht nicht nur zum Sprengungshergang bei Bad Münstereifel die Polizei unter der Rufnummer 0221-22 90) Zeugen, die hoffentlich gute Hinweise zur Sprengung und zum Fluchtfahrzeug geben können.

In der Nacht hatte die Polizei unter anderem auch mit einem Hubschrauber nach den Tätern und ihrem Fluchtfahrzeug gefahndet.

Um 2.15 Uhr war in Ahrbrück in der Verbandsgemeinde Altenahr (Rheinland-Pfalz), ungefähr 20 Kilometer entfernt von Hardtbrücke ein erster Geldautomat gesprengt und dabei große Verwüstungen in der Filiale der VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel angerichtet worden.

Sollte sich herausstellen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen den beiden Taten im Kreis Ahrweiler und dem Kreis Euskirchen besteht, wird die in Köln ermittelnde Polizei mit den Beamten in Rheinland-Pfalz eng zusammenarbeiten.

Wie der Vorstandssprecher der Volksbank Euskirchen, Hans-Jürgen Lembicz, dem Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau mitteilte, habe er sich am Mittwochmorgen ein Bild von den Schäden in Hardtbrücke gemacht und alles als sehr schlimm empfunden. „Das sieht heftig aus“, schilderte er der Tageszeitung seine ersten Eindrücke. Die Explosion habe eine mächtige Druckwelle ausgelöst. Möbel seien durch die Luft geflogen, alle Fenster im Erdgeschoss seien zerstört worden.

Der Geldautomat hatte im Anbau des Gebäudes gestanden. Bei beiden Volksbanken zumindest erleichtert darüber, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hardtbrücke arbeiten inzwischen vorübergehend in der Geschäftsstelle Bad Münstereifel an der Kölner Straße. Nach dem umfangreichen Aufräumarbeiten und nachdem ein Statiker das Gebäude in Augenschein genommen hatte, stand fest, dass der völlig demolierte Vorbau abgebrochen werden muss.

Glück im Unglück: Das Hauptgebäude ist entgegen zuvor anderslautenden Befürchtungen als unbedenklich eingestuft worden. Die Volksbank wird die Geschäftsstelle wieder aufbauen. Eine Bank mit großer Bedeutung für die Menschen „der Mötsched“ mit ihren zwölf Ortschaften. Da der Wiederaufbau einige Zeit dauern wird, wird der Kundenbetrieb in der Übergangszeit mit Container auf dem Parkplatz sichergestellt. Natürlich mit einem sich darin befindenden Geldautomaten.

Keine Antworten auf die Fragen, warum meist Raiffeisen- und Volksbanken heimgesucht werden. So ließen die Ganoven in Ahrbrück von der nur wenige Meter von der Volksbank entfernten KSK-Bankfiliale ihre Finger. Sind diese Banek womöglich besser gesichert?

Reißen auch indem sich dem Ende zuneigenden Jahr 2023 die Geldautomatensprengungen nicht ab.

In Erinnerung bringend: Geschäftsstellen der Volksbank in Merzenich (Kreis Düren), Wachtberg-Adendorf (Rhein-Sieg-Kreis) und Mechernich (Kreis Euskirchen). Die Detonation Adendorf war allerdings so stark, dass das Gebäude durch einen Neubau ersetzt werden muss. Alle Fotos und Text unterliegen dem geschützten Copyright von Pressebüro MaGö co Manfred Görgen / mg / Für Fotowünsche und weitere Infos unter 01722478888

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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