Teil zwei zum Thema: Julia und der Bus
Traum von Tochter und Vater

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Teil zwei zum Thema:
Traum von Tochter und Vater
dürfte bald in Erfüllung gehen

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Iversheim/Mechernich-Weyer/Euskirchen. Rückblickend: Ein Bericht hatte die Menschen aufhorchen, starke Gefühle zeigend, sehr Spendenbereit werden lassen. Sind nicht nur die inzwischen bereits eingegangenen Gelder und die teils dazu verfassten Kommentare in den Sozialmedien oft auch herzergreifend. Gibt es einige wenige, die diese Aktion in verschiedenen Sozialen Kanälen für nicht angemessen halten und Sievernichs Tochter doch eher in einem Heim gut aufgehoben sehen würden. Dagegen wehrt sich nicht nur Vater Wilfried vehement. Doch schon immer stand für den sich selbstbewusst „als sehr treusorgender Vater“ bezeichnenden Wilfried Sievernich fest: „Meine Tochter kommt nicht in ein Heim, solange ich die Kraft und die Unterstützung des wunderbaren Pflegeteams habe. Das habe ich meiner Jule auch schon vor vielen Jahren versprochen.“

Beim jüngsten Blättern von Fotoalben im Haus in Weyer mit reichlich Erinnerungsfotos seit der Geburt von Julia bis heute, war auch die an diesem Tag ihre Arbeit wie immer mit Freude verrichtende 69Jährige Gisela Irnich dabei. Die ehemals aus Kommern stammende und inzwischen im Ortsteil Wald wohnende, ist ebenfalls begeistert von dieser „grandiosen und beispielhaften Aktion“, sowie der großen Spendenbereitschaft.

Und nicht nur, aber auch in Schwerfen, wo zum Beispiel Hubert Tillmann mit seiner Frau lebt, ist das Thema „Jules bislang unerfüllter Traum vom Bus“ ein ergreifendes Thema geworden. Allerdings den Tillmanns die Sorgen und Nöten schon seit Geburt von Julia bestens bekannt. Huberts Tillmanns Frau ist mit Wilfried Sievernich verwandt und kennt die familiären Dinge von A bis Z. War es Hubert Tillmann, der Wilfried Sievernich tatkräftig bei dessen Umzug vor zwei Jahren von Vollmert nach Weyer half. Und denjenigen, die nun womöglich in irgendeiner Form Kritik an dieser Hilfe und Unterstützung äußern, gibt er nur mit auf den Weg, dass jeder Mensch doch froh sein sollte, so eine tägliche Herausforderung mit inniger Liebe zu seinem Kind nicht meistern zu müssen.

Wilfried Sievernich meistert dies nun mit großer Unterstützung vieler ihm Bekannten aber auch sehr vielen Unbekannten und jetzt auch mit dieser laufenden Spendenbereitschaft, seit über 27 Jahren. Versucht er auch Dinge von sich abzuschütteln, wenn hier und da - wenn auch nur vereinzelt - Kritik auf ihn abgeladen wird. Und nur positives kann er von der ihn auch in vielen Dingen unterstützenden Bevölkerung aus Weyer vermelden.

Das Schicksal hat es damals mit seiner ganzen Familie und
ihm selbst in mehreren Dingen nicht immer gerade gut gemeint

Ist Wilfried Sievernich auch heute noch davon überzeugt, dass damals in dem Krankenhaus, wo Julia als sogenanntes „Frühchen“ zur Welt kam, „nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.“ Zu einem möglichen Klageweg habe er sich damals aber mit seiner Frau nicht entscheiden können. „Erstens fehlte uns das Geld, um einen Rechtsanwalt zu bezahlen und zweitens hätte das am Gesundheitszustand unserer geliebten Tochter nichts mehr geändert. Also haben wir es dabei belassen. Hatten wir aber auch nicht die Kraft dazu, solch einen Schritt als einfach Leute zu gehen.“

Und jetzt sieht auch Wilfried Sievernich mit seiner Tochter
Jule wieder so etwas wie „Licht am Ende eines Tunnels“

Ist nicht nur er fest davon überzeugt:
„Wenn etwas von ganzem Herzen kommt, kann es nur gut sein.“

Und sicherlich von ganzem Herzen erfolgt seit der ersten Veröffentlichung meines inzwischen in zahlreichen Medien gedruckten Berichtes mit Fotos von der leider schwerstbehinderten, aber gottlob auch lebensbejahenden Julia inzwischen vieles wie eine gut funktionierende „Dampfmaschine“. Der Hilferuf nach einem Behindertengerechten kleinen Bus für die heute 27Jährige Julia Sievernich, der Ärzte damals kurz nach der Geburt in einem Kreis Euskirchener Krankenhaus nur eine Lebenswartung von höchstens zwei Jahren geben hatten, läuft weiter auf Hochtouren. Dies dank zahlreicher Spender. „Das wäre, ohne die Aufmerksamkeit bei den Lesern zu erwecken, so nicht zustande gekommen“, ist auch Vater Wilfried Sievernich fest überzeugt.

Inzwischen haben sich zahlreiche Menschen angesprochen
gefühlt, um auf verschiedene Arten und Möglichkeiten zu helfen.

Klar steht hier meist der finanzielle Aspekt im Vordergrund, denn ohne das Geld wäre eine Anschaffung eines behindertengerechten Busses leider nicht möglich. Müsste die zuweilen agile und sich mitunter auch ihren Willen durchsetzende Julia weiterhin mit ihrem Vater Wilfried im kleinen Häuschen in Mechernich Weyer „Im Pützend“ 21a aushaaren. Aber genau das soll hoffentlich schon bald ein Ende haben, denn die Spendenbereitschaft von nah und fern ist fast unbeschreiblich groß.

So sind auf dem eigens von Vater Wilfried für Julia bei der Kreisparkasse Euskirchen in Bad Münstereifel eingerichteten Sonderkonto schon „viele tausend Euro“ eingegangen. Ebenso bei der Initiative einiger sich engagierenden Menschen aus dem Bad Münstereifeler Rathaus. Kann sich aber auch der nach dem ersten Artikel mit seiner Freundin aufmerksam gewordene Jürgen Engels inzwischen ebenfalls schon von einer „großen Spendensumme“ berichten, die zweckgebunden für „Transporter für Julia“ über das sichere Konto Paypal läuft. Hat sich die Organisation „Eifel hilft“ mit Hubert van Venn, die Hilfsgruppe Eifel um den seit vielen Jahren durch nationale und internationale Hilfsaktionen bekannten Willi Greuel und andere Organisationen bis hin zum Deutschen Roten Kreuz angeboten zu helfen. Dies nicht nur mit warmen Worten, sondern mit Spenden von einem bis zu mehreren tausend Euro. Rückt somit die Traumerfüllung von Tochter und Vater in immer greifbarerer Nähe des umsetzbaren.

Ist die in dieser großen Form nimmer erwartete große
Spendenbereitschaft enorm und dürfte das auch einmal
in einem Jahresrückblick positive Anerkennung finden.

Persönlich bin nach wie vor mehr als nur gerührt und haben nicht nur Wilfried und ich schon so manche Freudentränen vergossen. Vielen anderen Menschen geht es aber ebenso.

Ende vergangenen Jahres hatte sich der TVE Bad Münstereifel spontan dazu entschlossen, auf dem verlängerten Weihnachtsmarkt Glühwein auszuschenken und für jedes verkaufte heiße Glass Punsch einen Euro zugunsten „Julias Transporter“ zu spenden. Doch damit nicht genug, setzte der TVE noch einiges drauf: Beim ersten Heimspiel der ersten Mannschaft spendete der TVE alle Eintrittsgelder für Julia.

Und am 27.Januar 2023 findet nun ein Benefizkonzert nicht nur mit der hierzulande bekannten „SchonZeit“ in der Manufaktur in Euskirchen mit weiteren zahlreichen Aktionen im Verlauf des Abends statt. Hat sich der Spielmannszug der Feuerwehr Euskirchen und sogar das amtierende Dreigestirn der Kreisstadt angekündigt. Und auch der sich inzwischen sehr engagierende Jürgen Engels ist froh, dass die Berichte über Julia so zu Herzen gehen die Menschen berühren und diese unerlässlich spenden.

Viele nutzen zum spenden auch die Bankverbindung
und das speziell auf den Namen „Julia“ eingerichtete Konto
mit vorheriger Abstimmung und Einwilligung von deren Vater Wilfried.

Der ist allerdings seit einigen Tagen manchmal „völlig fertig mit den Nerven“ und jedes Mal zu Tränen gerührt. Habe ich jüngst erneut mit ihm, da im ständigen Kontakt, mehrfach telefoniert und ihn erneut besucht. Da sagte er mir unter anderem „die Leute sprechen mich auf der Straße an, drücken mir Geldscheine einfach in die Hand und kann ich nur mit vielen Tränen in den Augen Danke sagen. Ich weiß nicht, wie ich das denen alle einmal gut machen soll. Derzeit kann ich nur Danke, danke sagen.“

So erging es Wilfried Sievernich kürzlich unter anderem im Bereich Effelsberg. Dort kam ein Mann auf ihn zu „und drückte mir einen Bündel Geldscheine in die Hand. Aus lauter Verlegenheit habe ich nur Danke sagen können und die Scheine in die Tasche gesteckt. Erst zuhause habe ich sie ausgepackt und gezählt und kam die große Summe von 300 Euro zusammen. Einfach nur überwältigend.“ Der Mann habe ihm nur noch alles Gute und Erfolg für diese Aktion zugunsten seiner Tochter gewünscht. Sei dieser hohe Betrag auch mit seiner Frau zuvor abgesprochen worden.

Wilfried Sievernich, der jahrelang „das Gesicht des Postboten in Bad Münstereifel war“, wurden wegen einer Umstrukturierung der Post vor kurzem ins Höhengebiet von Bad Münstereifel mit den Bereichen wie Effelsberg, Neichen und Holzem geschickt. Seit Anfang des Jahres wurde ihm allerdings ein neuer Bereich in Euskirchen zugeteilt. Das ist ihm aber nach über vier Jahrzehnten Post so ziemlich alles egal.

Er denkt meist sowie nur an seine von Geburt an geliebte „Jule“. Seit einigen Tagen in freudiger Erwartung und möglichst baldiger Umsetzung mit der Anschaffung eines kleinen Transportes, sehr viel an die auch für ihn überwältigenden Spendenbereitschaft so vieler und oft ihm auch unbekannten Menschen.

Einige wurde durch die Berichterstattungen in den hiesigen Tageszeitungen, jüngst auch dem von der Agentur ProfiPress von Manni Lang mit verfassten Mechernicher Bürgerbrief und anderen vom Autor dieser Zeilen und Fotos benachrichtigten Medien aufmerksam.

An der durch die inzwischen mehrfach ins Leben gerufenen Spendenkonten, wie auch die vom Münstereifeler Jürgen Engels, wo es rasant auf einen hohen und kaum erwarteten Betrag zusteuerte und Engels dies jüngst dem Initiator dieser Geschichte mit Spendenaktion, dem Houverather Journalisten übermittelte. Er, Engels, stehe auch mit den anderen Spenderorganisatoren in engen Kontakt, wie er sagte und wäre es schön, wenn man gemeinsam mit einem großen Scheck bei Benefizkonzert aktiv werden könnte.

 Die Spendenkontostände sind schon auf weit über 30 000 Euro angestiegen.

Werden die Beträge von Tag zu Tag mehr. Ein Bad Münstereifeler Geschäftsmann hatte spontan 500 Euro gespendet, möchte aber nicht namentlich in der Zeitung erwähnt werden. Ebenso eine beruflich sehr viel mit der „Justiz“ zu schaffender Iversheimer Bürger “Mit dem bin ich noch in jungen Jahren gemeinsam als Messdiener aufgetreten“, so Sievernich lachend, überwies auf das Extra-Konto von Julia 400 Euro.

Die Konto-Eröffnung konnte mit Hilfe des Münstereifeler Filialleiters Schmitz bei der Kreissparkasse Euskirchen, Filaiale Bad Münstereifel an der Triererstrasse, so Wilfried Sievernich“, schnell, unbürokratisch und sicher eingerichtet werden.“

Hat sich ebenfalls die Gruppierung „Eifel für Eifel“ zur finanziellen Hilfe bereiterklärt. Auch und, wie bereits berichtet, einige Mitarbeiter/innen der Stadt Bad Münstereifel und weitere hilfsbereite Menschen.

Kürzlich erhielt Wilfried Sievernich auch einen erfreulichen Anruf vom Chef der Hilfsgruppe Eifel, Willi Greuel. Und auch er vom Artikel und Spendenaufruf derart gerührt, dass er Wilfried Sievernich bereits mündlich zusagte: „Natürlich werden auch wir von der Hilfsgruppe Eifel mit großer Selbstverständlichkeit helfen einen Behindertengerechten Bus für Julia mitzufinanzieren. „Und sollte am Schluss der nötige Betrag inkl. aller Umbaumaßnahmen noch nicht reichen, werden wir von der Hilfsgruppe mit Sicherheit den fehlenden Betrag dazu beisteuern.“

Derweil blätterte Wilfried Sievernich jüngst mit dem Journalisten Manfred Görgen schon mal einige Prospekte durch. Momentan kommen einige Modelle bekannten Markenhersteller infrage, die für Tochter Julia einschließlich einem behindertengerechten Umbau geeignet wären.

Ein guter Gebrauchter würde es auch tun.

Daher wurden inzwischen erste Kontakte mit Firmen in der Nähe aufgenommen, deren Marke für Julia und deren Bedürfnisse geeignet wären. Wilfried Sievernich geht inzwischen sogar so weit, dass er bereit wäre, an diesem „hoffentlich schon bald in Erfüllung gehenden Traum und Auto für Jule“ bestimmte Flächen mit Sponsorenlogos versehen zu lassen.

Und nachdem sich nach zahlreichen Behördenschreiben lange Zeit (Jahre, so Sievernich „überhaupt nichts getan hat“, meldete sich mit Datum vom 4. Januar nun der Landschaftsverband Rheinland per Brief mit der Überschrift „Eingliederungshilfe für Julia Sievernich sowie Hilfe zur Mobilität Kfz und Umbau.“

Auch der LVR bezieht sich auf inzwischen erschienen Artikel dieses Autors - unter anderem im Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschaue etc. - und verweist auch auf den Verein „Eifel Hilf“ mit Hubert von Venn, der auch Hilfe anbieten würde. Ebenso der LVR, der nun um die Zusendung von Pflegegutachten sowie Kostenvoranschläge verschiedener Firmen für die Anschaffung eines entsprechenden Fahrzeuges bittet.

Bei Rückfragen gerne direkt an Wilfried Sievernich 0170- 7197953, oder an mich unter 0172-2478888.

Und zu einigen der zahlreich schönen Kommentare im Netz zählen auch: „Lieber Wilfried. Du zauberst einem immer ein Lächeln ins Gesicht und bist selbst stets hilfsbereit. Jetzt sind wir mal dran mithelfen und freuen uns für euch, wenn ihr wieder mobil seid. Ganz liebe Grüße Christian und Jens Vögele vom Mode-Outlet.“

Und auch Nicole und Michael Zeiger gehören zu denen, die sich mit einem größeren Betrag und guten Worten wie:“ Auch wir möchten mit dazu beitragen, dass du liebe Julia schon bald schöne Ausflüge mit deinem Vater machen kannst. Text und Fotos urheberrechtlich geschützt und Copyright mg/Pressebüro MaGö/ Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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