Bundeskanzler und Ministerpräsident Stippvisite
Poliker reisten angeblich in "geheimer" Mission an / Einige Menschen glaubten an verfrühten Aprilscherz

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Bad Münstereifel. Das wären fast politische Besuche in „geheimer“ Mission geworden:

Doch dann berichteten zahlreiche Rundfunk- und Fernsehanstalten tagesaktuell und am Abend sogar die "Tagesschau" neben dem weltpolitischen Geschehen wie aus der Urkaine, auch über den Besuch nicht nur von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) aus Bad Münstereifel. Ein Journalist nutzte am Orchheimer Tor mit seinem Laptop sogar eine blaue Mülltonne als feste Unterlage, um möglichst schnell seine Nachrichten an die Redaktion weiterleiten zu können.

Anlässlich des Besuchs zahlreicher Politiker  - unter anderem aus Berlin und Düsseldorf- über den sich einige Mernschen wunderten,  fehlten natürlich auch die zahlreicvhen persönlichen Sicherheitsleuten in Zivil nicht beim diesem Treffen. Ebenen fehlte es nicht an Kräften der Euskirchener Polizei in der Kurstadt und als Vorsichtsmaßnahme dorthin beordete Rettungsteams. 

Inzwischen ein Dreivierteljahr nach der Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021, informierte sich Bundeskanzler Olaf Scholz jüngst vor Ort auch über den Stand des Wiederaufbaus. Zuerst hinten verschlossenen Türen im roten Rahaus und danach an Werther-  und Orchheimer Straße.

In einer der vorgefahrenenen schweren Limousinen saß auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Erst danach und doch wesentlich später als erwartet, ein weiteres drittes Fahrzeug, diesmal nach Minsterpräsident Hendrik Wüst mit dem Bundeskanzler.

Sollte es wenig später zur derzeit gottlob friedlich dahinfließenden Erftflüßchen gehen und unter anderem ein kurzes Gespräch mit Guido Lanzerath, dem Geschäftsführer der gleichnamigen Firma geben. Bagger, Hubwagen und Lastwagen und zahlreiche Menschen derweil emsig bei der Arbeit. Es muss ja weitergehen, denn die Zeit drängt. 

Wenig später spricht NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst von einer angenehmen und gemeinschaftlichen Anpackermentalität, wenngleich man natürlich nicht nur erahnen könne, welch immense Schäden in vielfacher Millionen-Euro Höhe das schreckliche Wasser angerichtet habe. Am Rande war auch zu vernehmen, dass es sehr beeindruckend sei, das nicht nur die direkt betroffenen Menschen einen derart großen Zusammenhalt zeigten.

Einig fast alle der zufällig dort vorbeikommenden, dass es sehr gut sei, wenn auch diese Politiker sich vor Ort wie jüngst in Bad Münstereifel sehen lassen würden. wohlwissend, das in NRW bald Wahlen anständen.

Mit drei gepanzerter schwarzen Limousinen vorgefahren

Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ebenso wie einige andere hohe politische Würdenträger in geschützter Limousine und reichlich Personenschutz den Weg über das Bliesheimer Kreuz A61/A1 nach Bad Münstereifel führte, landete NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Nöthener Berg in einem Helikopter, um dann von dort aus ebenfalls in einer Limousine, in die zerstörte Innenstadt chauffiert zu werden. Er hatte zuvor noch einen sehr wichtigen Termin in der Landershauptstadt absolvieren müssen. 

Und nicht nur die Landes- und Bundespolitiker, sondern unter anderem auch Euskirchens Landrat Markus Ramers (SPD) und MdL Klaus Voussem (CDU) wurden unter anderem in Höhe des ehemaligen Heino- Rathaus-Cafes und dem Roten Rathaus herzlich von der Bad Münstereifeler Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU) in „ihrem“ Städtchen willkommen geheißen.

Die Besuche sollten ursprünglich ohne große Öffentlichkeit und damit Presse, somit mehr oder weniger „geheim“ stattfinden.

War anfangs eigentlich ein Statement aller beteiligten Politiker und Politikerinnen nach gemeinsamem Besuch als Pressemittteilung geplant. Doch wer auch immer, hatte letztlich dann doch ein wenig zuvor geplaudert und verbreitete sich schließlich der "geheime" Besuch von Kanzler, Minsisterpräsident und anderen politischen Größen wie ein Lauffeuer nicht nur bei den Medienschaffenden von nah und fern.  

Sollen nach Infos allerdings bereits am Abend zuvor und am nächsten Morgen sehr früh "winzige" aber ausreichend genug Infos an RTL und Radio Euskirchen eingegangen sein. Kurze Zeit später am Morgen unter anderem mehrere Medien von Funk- und Fernsehen dan natürlich darüber vorab berichteten.

Entsprechend groß der Auflauf in Bad Münstereifel dann auch bereits vor dem Ankommen nicht nur von Bundeskanzler Olaf Scholz von zahlreichen Fotografen, Kameraleuten und Rundfunk-Journalisten.

Was sich für manchen Zeitgenossen zuerst noch wie ein verfrühter Aprilscherz erklären ließ, wurde schließlich doch Realität. 

Und jedes Mal wenn von der Langhecke aus eine der großen schweren Limousinen um die Ecke bog und Richtung Rathaus vorfuhr, riefen einige Jungen und Mädchen ganz aufgregt: "Da ist er, da kommt der Bundeskanzler." Aber mehrfach diesbezüglich Fehlanzeige. Es dauerte noch eine ganze Weile bis es schließlich das Fahrzeug war das vorfuhr und aus dem dann hinten rechts der Bundfeskanzler leibhaftig ausstieg.

Nach kurzem und sich für die Presse aufgestellten gemeinsamen Fotos, ging es erst einmal für eine geraume Zeit mit Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian ins Rote Rathaus. Allerdings ohne Zulassung der Presse, denn mit der Presse vor Ort reden hatte der Kanzler nicht wirklich vor.

Die zuerst neben dem ehemaligen Heino Cafe wartenden Journalisten durften sich danach derweil schon einmal über die Marktstrasse zu einer Brücke der Erft an der Werther Straße begegen, dort postieren und erneut auf die weiteren Dinge warten, die kommen sollten.

Dann kam schließlich erneut der Tross:

Vorab mit Bundeskanzler Scholz und Ministerpräsident Wüst und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Die hatte angeblich schon zwei Wochen zuvor vom hohen politischen Besuch erfahren. allerdings eben schweigen müssen und strengste Vertraulichkeit zugesichert und sich daran gehalten. Ebenso wie einige Schüler und deren Schulleiter Bernhard Helfer vom St. Angela Gymnasiums. Und wohl am Tor der Orchheimer Straße ansässig, Alexandra Welter vom Restaurant "En de Höll" und Galerist Peter Lethert an der Werther Straße. 

An einer Brücke gegenüber der sich wieder im Aufbau befindenden Galerie machten sich alle ein gemeinsames Bild über die massiven Zerstörungen. Genau so, wie es vor einem Jahr und noch zu ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin auch Angela Merkel (CDU) getan hatte.

Danach ging es für einige Minuten in die von der Flut ebenso stark zerstörte Galerie Lethert direkt neben dem "Little Bit" von Rudi Bresgen, der wegen massiven Zerstörung immer noch keine Gäste in der "kleinsten Kneipe der Stadt" bewirten konnte, aber auch er aus entsprechender Entfernung dem Treiben zusah.

Dann machte sich alle auf den Weg über die etwas beschwerlich zu begehende Werther Straße, entlang dem Michael Gymnasium und Salzmarkt, in Richtung Orchheimer Straße.

Treffpunkt war dann das seit vielen Jahrzehnte bekannte Restaurant „en de Höll“ bei Alexandra Welter. Ein Restaurant, wo auch schon der frühere Bundeskanzler Willy Brandt gerne dinierte. Viele Jahre zuvor auch Bundespräsident Heuss und andere bekannte und beileibe nicht nur politische Gesichter. 

Auf Wunsch der einige Tage zuvor die Örtlichkeiten auskunschaftenden "Vorabdelegation" des Bundeskanzler - und natürlich in geheimer Mission reisend - durfte die Restaurantbesitzerin für den Kanzler ein "Rüblikuchen" backen. Die von ihr vorschlagene und durchaus angepriesene "Himmelstorte" war nicht gewünscht.  

Als de facto alle Journalisten ihre Bilder aufgenommen hatte, ging es unter erneutem Ausschluss der fotografierenden, filmenden, schreibenden und Hörfunk-Journalisten über die Trierer Straße zu Fuß am ehemaligen Konvikt vorbei bis zum St. Angela Gymnasium, wo nicht nur Schulleiter Bernhard Helfer auf den hohen Besuch mit zahlreichen Schülerinnen und Schüler wartete, denn auch das Angela Gymnasium gehört leider mit zu den Gebäuden, die von der Flut der Erft sehr stark in Mittleidenschaft gezogen wurden.

Alle Fotos und Text Copyright Manfred Görgen/Pressebüro MaGö/ mg/

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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