60 Jahre Malteser Bad Honnef
Abend voller Dankbarkeit, Rückblick und Ausblick

Geehrte, Ausgezeichnete und Verabschiedete beim Jubiläumsfest der Bad Honnefer Malteser. | Foto: Volker Lannert/Malteser
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  • Geehrte, Ausgezeichnete und Verabschiedete beim Jubiläumsfest der Bad Honnefer Malteser.
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Bad Honnef. Die Malteser Bad Honnef feierten jetzt ihr 60-jähriges Bestehen - und mit ihnen zahlreiche Wegbegleiter aus sechs Jahrzehnten Engagement im Dienst am Nächsten. Die Fahrzeughalle im Malteser Quartier an der Quellenstraße wurde am Wochenende zum Festsaal, als Stadtbeauftragte Carina Frings die Gäste zur Jubiläumsfeier begrüßte - eingebettet in die diesjährige Johannisfeier der Malteser. Unter den vielen Anwesenden waren aktive und ehemalige Mitglieder, Freunde, Fördernde und Partner – Menschen, die den Maltesern teilweise über Jahre oder sogar Jahrzehnte verbunden sind.

Eine Geschichte, die 1965 begann

Die Geschichte der Malteser in Bad Honnef beginnt im Jahr 1965 mit einer kleinen Gruppe junger Menschen aus Bad Honnef und Königswinter, die nach einem Erste-Hilfe-Kurs nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihren Tatendrang behalten wollten. Was als Idealismus begann, wuchs über die Jahrzehnte zu einer der aktivsten Malteser-Gliederungen im Rheinland heran: Heute engagieren sich rund 230 aktive Mitglieder in Bad Honnef, unterstützt von mehr als 1.700 Fördermitgliedern im Siebengebirgsraum. In ihrer Rede erinnerte Stadtbeauftragte Carina Frings an die Stationen dieser Entwicklung - von der Übernahme des Katastrophen-Sanitätszugs 1974 über die Gründung der Malteser Jugend 1983 bis zum Aufbau sozialer Dienste in der Pandemiezeit: „Wir feiern heute mehr als eine Zahl. Wir feiern die Menschen, die sechs Jahrzehnte lang geholfen, Verantwortung übernommen und angepackt haben, wenn es darauf ankam". Zugleich schlug Frings den Bogen in die Gegenwart: „Wir sind heute breiter aufgestellt als je zuvor - von den klassischen Blaulichtdiensten über die Jugendarbeit und Ausbildung bis hin zum sozialen Ehrenamt. Wir sind präsent. Wir sind verlässlich. Und wir sind bereit, auch die nächsten 60 Jahre mitzugestalten – im Dienst am Nächsten, mit Herz, Kompetenz und Teamgeist".

Ehrungen, Ernennungen - und ein bewegender Abschied

Ein besonderer Moment war die Begrüßung gleich dreier früherer Stadtbeauftragter, die gemeinsam mit Frings ein Stück Zeitgeschichte repräsentierten: Käthemarie Gundelach, Dr. Hans Michael Höller und Prof. Dr. Andreas Archut wurden mit herzlichem Applaus empfangen. Unter den Gratulanten waren auch Vizebürgermeister Peter Profittlich sowie Sven Henning, stellvertretender Löschzugführer der Bad Honnefer Feuerwehr - beide enge Partner und sogar Mitglieder der Malteser.

Da der Vizebürgermeister in diesem Jahr sogar seit genau zwei Jahrzehnten Mitglied der Malteser ist, erhielt er zu seiner Überraschung als Anerkennung das entsprechende Abzeichen angesteckt - eine Ehre, die er mit weiteren Dienstjubilaren teilte. Erika Velling wurde sogar für 40 Jahre passive Mitgliedschaft geehrt. Auszeichnungen für langjährigen aktiven Dienst erhielten Maximilian Kornfeld (15 Jahre), Florian Papke (25 Jahre) und Elsbeth Müller (30 Jahre). Und auch Carina Frings erhielt eine Auszeichnung für ihre zehnjährige Mitgliedschaft. „Die ist noch aus dem Vorjahr, aber elf Jahre sind ja im Rheinland ohnehin viel bedeutender als zehn“, sagte ihr Vorgänger und Stellvertreter Andreas Archut.

Neue Funktionsträger

Stadtbeauftragte Frings überreichte gleich mehreren Helferinnen und Helfern ihre Ernennungsurkunden, darunter auch drei Hundeführerinnen aus dem Besuchsdienst mit Hund. Sie begrüßte drei neue Erste-Hilfe-Ausbilderinnen und -Ausbilder im Team. Ein Staffelstab wurde weitergereicht: Gregor Biesenbach übergab das Amt des Bannerträgers an Louisa Munko. Gleichzeitig verabschiedete sich Jens Müller aus seinem Amt - über 30 Jahre lang hatte er sich um die Handkasse der Malteser gekümmert. Auch ihm galt der große Dank der Gemeinschaft. Dank sagte Frings auch allen, die sich bereits an der Jubiläumsaktion „60 für 60“ beteiligt haben - einer Spendenkampagne zugunsten der Jugendarbeit. „Die Malteser Jugend ist unser Fundament für die Zukunft“, betonte Frings. „Wer hier investiert, investiert in eine starke Gesellschaft.“

Ehrung und Verabschiedung von Katharina Beschoner

Im Mittelpunkt des Abends aber stand eine Persönlichkeit, die das Bild der Malteser in Bad Honnef wie kaum eine andere geprägt hat: Katharina Beschoner, langjährige Geschäftsführerin, wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet und gleichzeitig für ihr Lebenswerk geehrt. Die 75-Jährige hatte die Entwicklung der Ortsgliederung über Jahrzehnte mitgestaltet - mit Leidenschaft und einem feinen Gespür für Menschen. „Die Malteser waren nicht mein Leben - sie sind mein Leben, und sie bleiben es auch“, sagte sie in ihrer Dankesrede sichtlich bewegt. Dabei ließ sie einige Höhepunkte Revue passieren, wie etwa die Romwallfahrten, die sie mitorganisieren durfte. Die nachfolgende Generation, vor allem die Jugend, rief sie dazu auf, im Engagement für den Nächsten niemals nachzulassen und auch einmal notwendige, aber unliebsame Aufgaben zu übernehmen, selbst wenn das Überwindung kostet.

Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde Katharina Beschoner dann eine ganz besondere Auszeichnung zuteil: Diözesanoberin Catharina von Spee überreichte den Orden „Pro Merito Melitensi“ in Silber - eine Ehrung des Souveränen Malteser-Ritterordens, verliehen durch den Großmeister Fra‘ John T. Dunlop persönlich. Die lateinische Urkunde, direkt aus Rom, trug dessen Unterschrift. In ihrer Laudatio verglich von Spee das Wirken Beschoners mit der Pflege eines Gartens: „Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Jugendarbeit, soziales Ehrenamt - das vielfältige Angebot hier hätte es ohne Hege und Pflege mit Deiner Begeisterung, Deinen organisatorischen Fähigkeiten und Deinem unermüdlichen Engagement nicht gegeben". 

Gemeinschaft Zukunft schaffen

Bei aller Rückschau war die Jubiläumsfeier auch ein Aufbruch. Das Malteser Quartier platzt aus allen Nähten, ein Ausbau ist darum dringend erforderlich. Für Stadtbeauftragte Frings ist das ein Ansporn: „Dicke Bretter bohren gehört bei den Maltesern seit jeher dazu. Wenn wir zusammenstehen, wird uns das auch dieses Mal gelingen.“ Auch darauf könne man sich getrost verlassen. „Wir Malteser sind präsent. Wir sind verlässlich. Und wir sind bereit, auch die nächsten 60 Jahre mitzugestalten - im Dienst am Nächsten, mit Herz, Kompetenz und Teamgeist".

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