Weltgebetstag 2024 aus Palästina in Wesseling
"...durch das Band des Friedens"

Das ökumenische Vorbereitungsteam Wesselinger Frauen in der Kreuzkirche.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. "...durch das Band des Friedens" - so war der Weltgebetstag aus Palästina überschrieben. 2017 wurde das palästinensische Komitee ausgewählt, die Liturgie für den Gottesdienst 2024 zu erstellen. Und im September 2023 war die Vorbereitung des deutschen Komittees inklusive Übersetzung dafür abgeschlossen.

Doch am 7. Oktober 2023 wurde durch den grausamen Überfall von islamistischen Hamas-Kämpfern, bei dem 1.300 Menschen in Israel ermordet und fast 200 entführt sowie Raketen vom Gazastreifen aus auf Israel gefeuert wurden, der Frieden im Heiligen Land zur totalen Illusion. Das internationale Weltgebetstagsteam verurteilt die Terrorakte der Hamas ausdrücklich. Israel reagierte auf den Angriff mit Militäreinsätzen im Gazastreifen mit tausenden Toten. Die Not der Zivilbevölkerung dort ist dramatisch.

Dadurch wurde auch für das ökumenische Team Wesselinger Frauen die Vorbereitung des Weltgebetstages angesichts der historischen Verpflichtung der Deutschen aufgrund des Holocaust zu einem Balanceakt. Trotzdem oder gerade deshalb wollte man sich in Wesseling in der Kreuzkirche zum gemeinsamen Gebet für Frieden versammeln. Der Weltgebetstag ist die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit, die sich dafür engagieren, dass Mädchen und Frauen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Dabei ließen sie auch - entsprechend der überarbeiteten Liturgie drei christliche Frauen aus Palästina zu Wort kommen, deren Worte Leiden und Hoffnungen palästinensischer Frauen widerspiegeln. Dabei galt es, einfach nur zuzuhören, nicht zu urteilen und nicht Partei zu ergreifen.

Eleonor aus einer griechisch-orthodoxen Familie in Jerusalem, die 1948 fliehen musste und die Schätze der St. Georgs-Kirche bei den jüdischen Nachbarn aufbewahren ließ, engagiert sich immer wieder für Nothilfe- und soziale Projekte.
Lina berichtet von ihrer Tante, der Journalistin Shireen Abu Akleh, die im Mai 2022 bei einem Presseeinsatz im Westjordanland getötet wurde, die aus ihrer christlichen Überzeugung heraus Menschen aller Glaubensrichtungen immer in Liebe begegnete.
Sara ist lutherische Christin in Jerusalem, deren Großeltern mit der Staatsgründung von Israel 1948 aus ihrem Haus in Jaffa fliehen mussten und bei einem Besuch von den jetzigen Eigentümern verjagt wurden; trotzdem bewahrt die Familie immer noch den Schlüssel auf - in der Hoffnung auf eine Rückkehr.

Geleitet wurde die Frauengruppe von Brigitte Both. Dabei waren Monika Engels-Welter, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Katholischen Kirche Wesseling, und Nena, Raab, Pfarrerin im Probedienst der Evangelischen Kirchengemeinde Wesseling. Die Teammitglieder hatten nach der Liturgie für den Austausch im Pfarrsaal noch Speisen aus Palästina vorbereitet. Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Chor Intermezzo unter Leitung von Ursula Papon mit Nina Schmitz-Jansen an der Querflöte, die sowohl die Introduktionen zu den Liedern als auch eine unabhängige Instrumentalstimme zum Gesang interpretierte. Und es waren durchgängig schöne und hoffnungsfrohe Lieder aus Palästina: "...lasst uns singen vom Menschheitsfriedenstraum!"

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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