Wesseling hilft
209 Weihnachtspakete gespendet

Elisabeth Heuke, Angelika Schäfer, Heide-Marie Rathke und Nicola Salzmann (von links) von der Tafel inmitten der Weihnachtspäckchen. | Foto: Montserrat Manke
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Sekt und Haribo, Schokolade, Himbeersahnekäsekuchen,
Weihnachtsdekoration, Heringsfilets in der Dose, Zwieback, Kekse,
Federmäppchen, Teddys, eine Vielzahl an Säften, Spiele, Bücher,
Rindersuppe, Kaffee, Nudeln: Das ist nur eine kleine Auswahl aus den
Inhalten der genau 209 Weihnachtspakete, die die Wesselinger zur
hiesigen Tafel gebracht hatten, damit auch Anwohner der Stadt am Rhein
mit wenig Geld ein schönes Weihnachtsfest feiern können.

Da die Päckchen nur Dauer- und Hartwaren enthalten dürfen, freute
sich Tafelchefin Angelika Schäfer (60) sehr über den Gutschein für
eine Metzgerei, der in einem der bunt verpackten Kisten enthalten war.
„Das ist eine super Idee“, so die Ehrenamtlerin, die am Abgabetag
viel zu tun hatte und zusammen mit Heidemarie Rathke (76), Elisabeth
Henke (71) und Nicola Salzmann (63) in der Kreuzkirche entgegen nahm.

Zu den Päckchen kamen 500 Kuscheltiere, die eine Familie nach einem
Aufruf gesammelt hatte, die zahlreichen Tüten von Rewe und einer
brachte eine ganze Kiste italienische Nudeln: „Die verteilen wir um,
der Spender mochte kein Päckchen packen“, sagt Angelika Schäfer.

Unter den Spendern war auch das Ehepaar Ursula (60) und Johannes (60)
Eich aus Wesseling. Die Beamtin und der Grafik-Designer machen jedes
Jahr bei der Weihnachtskistenaktion, hatten eine Kiste für eine
Familie gepackt, mit unter anderem Klößen, Rotkohl und Würstchen im
Glas, aber auch Miraculi für die Kinder. Dazu kommt immer eine
handgeschriebene Karte mit lieben Weihnachtswünschen, auf der die
Eichs schöne Feiertage und einen guten Appetit wünschen– und zwar
anonym, denn: „Wir finden es schön, vor Ort zu helfen, wollen uns
dabei aber nicht in den Vordergrund drängen“.

Auch außerhalb der Weihnachtszeit sind die Aktiven der Wesselinger
Tafel mehr als fleißig: Rund 170 Familien beziehen Lebensmittel aus
der Geschäftsstelle im Keller des AWO Hauses am „Sonnenberg“,
alleine 120 Kinder werden durch die Ehreamtler mit versorgt.

Gehalten habe sich der Kreis der Spender, sagt Schäfer, aber ebenso
der Kreis der „Schlauberger“, die von der Kistenaktion wissen
würden, und deshalb kurz vor Weihnachten um Aufnahme in die Tafel
bitten.

Dennoch ist die Warteliste auch so lang genug, etwa 30 stünden immer
darauf. Zu dem enormen Andrang kommt das Fehlen vieler Lebensmittel,
wie Kaffee, Dosenwurst, Fisch in Dosen oder Dosensuppen sowie
Konserven sämtlicher Art.

Durch den Zuwachs an Flüchtlingen, die in steigender Zahl zur Tafel
kommen, ergeben sich zusätzlich Probleme, denn diese Menschen
wüssten nicht, dass es sich um gespendete Lebensmittel handele:
„Sie bekommen im Rathaus einen Zettel und hier wollen sie dann
landestypische Lebensmittel – aber die haben wir nicht“, erklärt
Schäfer.

Übrigens: Tafelkunden zahlen einen Monatsbeitrag von 5 Euro, davon
müssen Miete, Strom und der Unterhalt für das Kühlfahrzeug sowie
die Stromkosten bezahlt werden. 15 Helfer sind aktiv, davon sind drei
„Ein-Euro-Kräfte“. Krankheitsbedingt wird aktuell dringend ein
ehrenamtlicher Fahrer gesucht.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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