Sanierung der Fußgängerzone
Positive Eindrücke

Die Arbeiten im fünften und letzten Bauabschnitt gehen ihrem Ende entgegen. | Foto: Stadt
5Bilder
  • Die Arbeiten im fünften und letzten Bauabschnitt gehen ihrem Ende entgegen.
  • Foto: Stadt
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Troisdorf - (den) Noch bis Ende des Jahres finden unter der Überschrift
„Zukunfts-Initiative Troisdorf Innenstadt“ (ZiTi) umfassende
Maßnahmen zur Erneuerung der Fußgängerzone sowie umliegender
Bereiche statt. Die Ziele: Stärkung von Handel und Wirtschaft,
Entwicklung des öffentlichen Raums, besseres Wohnen in der
Innenstadt, Pflege des Stadtbildes, ein besseres kulturelles und
soziales Zusammenleben sowie eine zukunftssichere Mobilität.

6,5 Millionen Euro investierte die Stadt Troisdorf in die Sanierung
und Modernisierung ihrer in den 70er- und 80er-Jahren etablierten
Fußgängerzone. Bund und Land Nordrhein-Westfalen förderten das
Projekt mit 70 Prozent.

Die fünfte und letzte Etappe bis zur Kreuzung Hippolytusstraße ist
bereits weit fortgeschritten. Meinungen der ehrenamtlichen
ZiTi-Botschafter zum bevorstehenden Finale:

Holger Hürten, Vorstand VR-Bank Rhein-Sieg: „Ein Beispiel
für den Sprung nach vorn, den die Erneuerung der Fußgängerzone dem
Stadtzentrum gebracht hat, ist der Wilhelm-Hamacher-Platz. Mit meiner
Familie gehe ich hier gerne essen. Die neue Fußgängerzone und ihr
Stadtmobiliar laden zum Verweilen ein.

Die Überarbeitung des Zentrums hat unsere Entscheidung, die VR
Bank-Filiale am Wilhelm-Hamacher-Platz beizubehalten, obwohl wir uns
zusätzlich mit einer modernen Niederlassung im neuen Bahnhofskomplex
engagieren, natürlich bestärkt. Sie hat uns zudem darin bestätigt,
rund eine halbe Million Euro in die neue Filiale am Bahnhof zu
investieren. Die Stadt Troisdorf hat nachhaltige Impulse auf Basis
einer strategischen Planung gesetzt. Wir haben allen Grund, uns zu
diesem Standort zu bekennen, an dessen weitere positive Entwicklung
wir glauben. Im neuen Bahnhofsgebäude entsteht ein neues Hotel. Auch
das wird neue Frequenz in der Innenstadt bringen – und zwar auch von
außen, weil davon auszugehen ist, dass viele Besucher von Messen in
Köln aufgrund der hervorragenden Infrastruktur in Troisdorf
übernachten werden. Davon werden Gastronomie, Einzelhandel und auch
Dienstleister vor Ort profitieren.“

Manfred Hausmann, Wirt im StadtBierhaus: „Die Fußgängerzone
ist insgesamt sehr gut gelungen. Es war gut, dass die Stadt dieses
Projekt angepackt hat. Natürlich ist das neue Design - wie alles im
Leben - Geschmackssache. Generell positiv ist aber das einheitliche
Bild. Positiv aus meiner Sicht ist auch die moderne Stadtmöblierung.
Der vordere Bereich am Forum ist heller geworden. Es ist viel Grün
integriert worden. Das Konzept ist insgesamt zukunftsfähig.

Gut ist, dass im Zuge von ZiTi neue Formate wie der Abendmarkt
eingerichtet worden sind. Das zieht die Menschen ins Zentrum zurück.
Das ist wichtig, um ein Stadtzentrum am Leben zu erhalten. Gut ist in
diesem Kontext auch das Hotelprojekt am Bahnhof. Denn auch das wird
neue Frequenz in die Innenstadt bringen. Der Handel ist in Troisdorf
im Umbruch wie überall. Einzelhändler kämpfen mit schwindender
Kaufkraft, die in Onlinekanäle abfließt. Damit auch kleinere Läden
eine Chance haben, sollten die Vermieter moderate Mieten anbieten.

Ich würde mir noch mehr junge Leute in der Stadt wünschen. Dafür
braucht es ein entsprechendes Wohnungsangebot zu moderaten Preisen.
Mancher Altbau könnte hierfür genutzt werden.“

Jo Kneutgen, Architekt: „Es mag ein paar Kleinigkeiten geben,
die man bekritteln könnte. Insgesamt ist das Projekt
‚Stadterneuerung‘ sehr gelungen – kein Vergleich zum
postmodernen Klein-Klein der späten 70er-Jahre. Was mir gut gefällt,
ist das durchgängige Konzept aus einem Guss, das den Bereich an der
Stadthalle mit dem neuen Stadteingang bis herunter zum Forum Troisdorf
und dem großen Stadttor verbindet. Der jüngst der Öffentlichkeit
übergebene Rathausvorplatz ist ein schöner Schlussakkord. Man
spricht hier von einem ‚Platz der Begegnung‘. So lautet auch der
Titel der Plastik, die dort aufgestellt worden ist. Begegnung findet
nach meiner Wahrnehmung aber auch in der neuen Fußgängerzone statt:
Die Menschen nehmen die neuen Stadtmöbel an und verweilen im Zentrum.

Die großzügig und barrierefrei ausgelegte Infrastruktur erlaubt
problemfrei Karnevalszüge und andere Veranstaltungsformate. Ich
hätte mir noch gewünscht, dass gleich eine
Hochgeschwindigkeitsverkabelung fürs Internet mit verlegt worden
wäre.

Nach meinem Eindruck hat der Impuls von öffentlicher Seite mehr
Investitionen ausgelöst. Das Eckgebäude des Troisdorfer Hofes wird
nach aufwändiger Sanierung von den Immobilienfachleuten der
Kreissparkasse übernommen werden. Auf dem Campus von Sankt Hippolytus
tut sich Großes: Die Kirche baut ein Gemeindezentrum und eine Kita.
Diesen Weg sollte man rund ums erneuerte Zentrum weitergehen. Optionen
bieten sich am Römerplatz und am Ursulaplatz. Neue Chancen für die
Innenstadt bietet auch das wachsende Bedürfnis der Menschen nach
barrierearmem oder barrierefreiem Wohnraum. Hier sollte man über die
weitere Umwidmung von Gewerbeflächen in Wohnraum nachdenken. Das kann
noch mehr Leben und Farbe sowie neue Chancen für Dienstleistung,
Gastronomie und Gewerbe in die Innenstadt bringen. Ein architektonisch
und funktional gelungener Wurf ist auch die neue Stadthalle mit
Festplatz – kein Vergleich zum früheren Bürgerhaus.“

Bertin Blömer, Verwaltungsdirektor GFO-Kliniken Troisdorf:
„Die Modernisierung der Innenstadt hat – natürlich – positive
Auswirkungen auch für das St. Josef-Hospital. In unserer Troisdorfer
Betriebsstätte beschäftigten wir rund 800 Mitarbeitende. Diese
finden beispielsweise wenige 100 Meter von ihrem Arbeitsort entfernt
ein umfassendes gastronomisches und Einkaufsangebot in einem noch
attraktiver gewordenen Umfeld. Im Zuge der Innenstadterneuerung ist am
großen Stadttor die Außengastronomie erweitert worden und lädt dazu
ein, die eigene Pause unter freiem Himmel zu verbringen. Das Umfeld
eines Arbeitgebers ist wichtig für sein ‚Employer-Branding‘.

Auch wir als GFO haben in der Zeit des Umbaus Impulse für die
Innenstadt gesetzt. Im Dezember 2016 haben wir unser neues Hospiz St.
Klara eröffnet. Für das kommende Jahr haben wir uns die Erneuerung
unserer Notfallambulanz vorgenommen. Die Mischung aus öffentlicher
und privater Initiative bestimmt die Entwicklung einer Stadt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.