Proklamation in Troisdorf

Närrisches Zepter ist in guten Händen

Troisdorf. Jetzt kann der Karneval in Troisdorf durchstarten: Vor rund 500 Jecken wurde in der Stadthalle aus Pradeep Uswatta Liyanage Prinz Pradeep I. Mit ihm übernahmen Jungfrau Franka (Frank Widdig) und Bauer Ingo (Otto) die närrische Macht.

Das Motto der Session: Jecke international – fiere in Troisdorf Karneval“. Man wolle zeigen, das der Fastelovend kunterbunt sei, hatte das nun frisch proklamierte Dreigestirn im Vorfeld angekündigt. So zeigte sich das Gefolge aus den Reihen der Troisdorfer Burgstürmer in Trachten aus aller Welt. Unter ihnen „Oma Leni“, mit 98 Jahren der älteste Jeck auf der Bühne und im Saal.

„He sinn Minsche us aller Herre Länder, Männlein, Weiblein und och Gender, ejal wer hier hat welchen Knall: Jetzt feiern alle Karneval!“ hieß es passend in der Mundart-Ansprache von Bürgermeister Alexander Biber, der die feierliche Proklamation übernahm. Dazu gehört traditionell auch die Übergabe der Insignien. „Das 85 Jahre alte, frisch restaurierte Zepter hat seit 1938 jeder Troisdorfer Prinz in den Händen gehalten“, erfuhren die Anwesenden von Hans Josef Tannenbaum, der als Präsident des Festausschusses Troisdorfer Karneval durch den jecken Abend führte.

Die erste Rede, die Pradeep als offizieller Prinz Karneval an die Narrenschar richtete, fiel kurz aus. „Ich lebe meinen Traum“, so der 52jährige gebürtige Singalese, der seit jecken 3x11 Jahren in Deutschland lebt. Dann fehlten im die Worte. Statt dessen zeigte er sein strahlendes Lächeln und die Anwesenden honorierten es mit lautem Beifall.

„Unser Prinz hat mir verraten, dass es für ihn einfacher sei, Bützje statt Worte zu verteilen“, berichtete wenig später Horst Meurer vom Bund Deutschen Karneval augenzwinkernd bei der Ordensübergabe. Als Trifolium und Gefolge nach dem offiziellen Teil erstmals ihr jeckes Programm vorstellten, war alle Aufregung verflogen. In Beststimmung präsentierte man eine bunte Choreographie zu eigens geschriebenen Musikstücken. Die Texte dazu befanden sich auf den Saaltischen, so dass die Jecken mühelos einstimmten und so dem Sessionsmotto alle Ehre machten.