Mappiuskreuz in Spich
Altes Wegekreuz wurde restauriert

Restaurator Stefan Gloßner besserte das beschädigte Kreuz in der Kochenholzstraße aus.  | Foto: Stadt Troisdorf
  • Restaurator Stefan Gloßner besserte das beschädigte Kreuz in der Kochenholzstraße aus.
  • Foto: Stadt Troisdorf

Spich. Bereits seit 300 Jahren hat das Mappiuskreuz seinen Platz im Stadtteil Spich. Nun wurde es gereinigt und restauriert und erstrahlt in neuem Glanz. An vielen Stellen waren Stücke aus dem Naturstein abgeplatzt, wie Kunibert Weyer, ehrenamtlicher Denkmalpfleger des Stadtteils, festgestellt hatte. Mit Spezialmörtel wurden die Stellen ausgebessert. Das beauftragte Restauratoren-Team Sieverding & Gloßner musste außerdem den Kopf der Maria Magdalena neu befestigen.

Das Ensemble besteht aus einem Kreuz mit gekreuzigter Jesusfigur auf einem Sockel und der am Fuß des Kreuzes knienden Figur der Maria Magdalena. Laut Inschrift war es 1724 als Wegekreuz von den Eheleuten Karl Gottfried Mappius und Sibylla Gertrud de Warth nach deren Hochzeit 1723 gestiftet worden. Heute steht es in der Kochenholzstraße vor Haus 36, ursprünglich soll es weiter links vom jetzigen Standort errichtet gewesen sein. Karl Gottfried Mappius war Eigentümer von Haus Spich und als Amtsverwalter des Amtes Lülsdorf im Herzogtum Berg und als Posthalter der Thurn- und Taxis’schen Reichspost eingesetzt. In Haus Spich war die Poststation.

Die Reitende Postlinie führte von Brüssel über Köln, Weiß, Spich, Warth bei Hennef, Frankfurt, Nürnberg bis Wien. Ab 1603 wurde die Reitende Postlinie über Spich benutzt. Sie wurde auf den Befehl von Kaiser Matthias (1557–1619) eingerichtet. Besondere Einrichtungen an der Reitenden Postlinie waren die Posthaltereien. Hier konnten die Wagenlenker eine Pause für die Pferde, die Mitfahrer und für sich selbst einlegen. Die Posthaltereien hatten immer Futter und Wasser für die Pferde und ein Speiserestaurant mit Schlafgelegenheit für die Mitfahrer und den Postillon bereitzustellen. Im Haus Spich konnten Pferde untergestellt werden und hier wurden Futter und Wasser für die Pferde zur Verfügung gestellt. Nebenan diente die spätere Gaststätte „Zur Krone“, welche von Mathias Stark betrieben wurde, den Reisenden und dem Fahrer als Unterkunft. Die Posthalterei bestand in Spich von 1717 bis 1762. Auch nach Auflösung der Posthalterei fuhren Postkutschen weiterhin durch Spich. Das Ende der Postkutschenfahrten kam mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Deutz – Siegburg – Gießen im 19. Jahrhundert. Durch die Eisenbahn war das Reisen einfacher, bequemer und schneller. Postkutschen fuhren nur auf den Linien, die nicht durch Eisenbahnen ersetzt wurden. Später wurden die Postkutschen durch Postbusse (Kraftpost) ersetzt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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