Eva Szepesi berichtet
KZ-Überlebende bricht ihr Schweigen

Für einen führenden AfD Politiker nur „ein Vogelschiss  in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“, für sie die harte Realität: Eva Szepesi (2.v.l.) wurde als 12-Jährige ins Konzentrationslager Ausschwitz verschleppt und überlebte das systematische Morden der Nationalsozialisten. Historiker gehen davon aus, dass alleine in Auschwitz 1.082.000 Deportierte getötet wurden. Insgesamt 6 Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nazis ermordet. Über ihre Erlebnisse berichtete die heute 91-Jährige in Euskirchen.  | Foto: Tim Nolden/Stadt Euskirchen
  • Für einen führenden AfD Politiker nur „ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“, für sie die harte Realität: Eva Szepesi (2.v.l.) wurde als 12-Jährige ins Konzentrationslager Ausschwitz verschleppt und überlebte das systematische Morden der Nationalsozialisten. Historiker gehen davon aus, dass alleine in Auschwitz 1.082.000 Deportierte getötet wurden. Insgesamt 6 Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nazis ermordet. Über ihre Erlebnisse berichtete die heute 91-Jährige in Euskirchen.
  • Foto: Tim Nolden/Stadt Euskirchen

Vor wenigen Tagen hat Eva Szepesi ihre Lebensgeschichte eindrücklich vor dem Deutschen Bundestag erzählt. Sie wurde als 12-jährige ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und gehört zu den wenigen Kindern, die überlebten.

Euskirchen (lk). Nach vielen Jahren des Schweigens hat Eva Szepesi ihre Geschichte aufgeschrieben und teilt diese nun auch in Gesprächen – als eine der letzten, überlebenden Zeitzeugen des Holocaust.

Nun war die 91-Jährige im Euskirchener Stadtmuseum zu Gast, um dort mit Jugendlichen aus den weiterführenden Schulen der Stadt über ihre Lebensgeschichte und ihre Erfahrungen zu sprechen. Zuvor begrüßte Bürgermeister Sacha Reichelt die Zeitzeugin im Museum und bedankte sich bei Eva Szepesi dafür, dass sie die Fahrt auf sich genommen hatte, um mit den Schülern zu sprechen. Der Besuch der Zeitzeugin war eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Ausstellung des Stadtmuseums. Diese trägt den Titel „Das Lonka Projekt“ und zeigt eindrucksvolle Porträts von Holocaust-Überlebenden mitsamt deren Lebensgeschichten. In allen Führungen durch die Ausstellung wird auch stets ein Auszug aus den Erinnerungen von Eva Szepesi vorgelesen.

„Das Gespräch mit Eva Szepesi hat die Schülerinnen und Schüler tief berührt. Ihr Schicksal machte Ihnen ganz unmittelbar deutlich, wieviel Leid und Schrecken der Hass und die Menschenverachtung des Naziregimes verursacht hat. Eine ausgesprochen wichtige Erfahrung für die Jugendlichen, denn schließlich tragen auch sie die Verantwortung für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen; für eine Zukunft, in der Hass und Verachtung keinen Platz hat “, so Petra Goerge, die die Begegnung für das Stadtmuseum organisiert hatte.

„Es gibt nur noch wenige Menschen, die persönlich von den Gräueltaten des Nationalsozialismus berichten können. Diesen Menschen müssen wir zuhören. Ich bin froh, dass die Schülerinnen und Schüler und ich die Chance dazu bekommen haben“, ergänzt der Bürgermeister.

Eva Szepesi sprach vormittags und nachmittags mit Schülern der Gesamtschule Euskirchen, der Kaplan-Kellermann-Realschule und des Emil-Fischer-Gymnasiums.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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