Mini-Siegburg
„Wie im richtigen Leben“

In der zweiten Projektwoche ist Louis Wolf Bürgermeister von Mini-Siegburg und kümmert sich um die Belange der „Bewohner“.  | Foto: Woiciech
  • In der zweiten Projektwoche ist Louis Wolf Bürgermeister von Mini-Siegburg und kümmert sich um die Belange der „Bewohner“.
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Siegburg. Eine Stadt in der Stadt – das ist Mini-Siegburg. Dieser Mikrokosmos hat alles, was auch eine echte Metropole ausmacht. Vom Arbeitsamt über eine Bank, ein Krankenhaus, Fußballverein oder Kreativwerkstätten. Natürlich wird in der kleinen Ausgabe der Kreisstadt ebenfalls ein Bürgermeister gewählt.

Louis Wolf ist in der zweiten Woche des integrativen Ferienprojektes, für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, in dieses Amt berufen worden. „Es macht Spaß hier zu sein und den Kindern zu helfen, wenn sie Probleme haben“, erzählte der Elfjährige. „Als erstes arbeite ich an einer Rede für Bürgermeister Stefan Rosemann, falls er uns besucht. Ich möchte ihn willkommen heißen und dann Mini-Siegburg zeigen.“

Louis ist momentan zum fünften Mal mit von der Partie und stand in den vergangenen Jahren bereits als Bürgermeister seinen „Mann“, besitzt somit „Amtserfahrung“.

Allerdings darf man nur einmal im Jahr kandidieren. Dementsprechend wird in jeder der drei Projektwochen ein anderer Teilnehmer den Posten bekleiden. Louis mag es sehr, Verantwortung zu übernehmen. „Ich helfe zum Beispiel Streit zu schlichten, will außerdem nicht, dass die Kinder mit Bauchschmerzen nach Hause gehen.“

Sollte sich jemand nicht an Recht und Ordnung halten, werden sogar Strafen verhängt. „Etwa beim Vordrängeln in einer Schlange kommen vielleicht fünf Siegis ins Gespräch.“ Denn Mini-Siegburg hat seine eigene Währung, die „Siegis“, die man im Laufe des Tages verdienen muss.

Morgens beginnt der Alltag beim Arbeitsamt, um sich einen Job zu suchen. Beliebt sind vor allem die Bäckerei, der Snackpoint sowie das Finanzamt. Besonders frequentiert ist auch die Fahrschule, denn ohne einen „Führerschein“ darf das Gelände mit dem Kettcar nicht befahren werden. „Sollte einer zu schnell unterwegs sein, greift ebenfalls eine Strafe oder der Führerschein wird eingezogen. Wie im richtigen Leben“, so der Mini-Bürgermeister.

Ob sich Louis Wolf eine Karriere als Bürgermeister später vorstellen kann, verneint er. Dem Gymnasiasten schwebt lieber eine Lehrerlaufbahn vor.

Ihren Verdienst während dieser Zeit geben die Sprösslinge an diversen Stellen der Mini-Stadt aus. Man kann einen Tanzkurs absolvieren, Snacks kaufen oder Kunstobjekte erwerben. Im eigenen Radiosender lassen sich ferner Musikwünsche ordern, verbunden mit aktuellen Durchsagen. Darüber hinaus gibt es auch immer wieder tolle Höhepunkte, etwa ein Besuch der Polizei oder der Freiwilligen Feuerwehr.

Auf jeden Fall lebt so eine Veranstaltung von einem engagierten Team. Über 40 jugendliche Ehrenamtler und zehn pädagogische Fachkräfte betreuen die Kinder bei ihrem „Leben in Mini-Siegburg“. „Ein ganz großes Lob geht an die jungen Leute, die das hier mittragen. Die jüngste der Helfer war bereits beim ersten Mini-Siegburg als Teilnehmerin dabei“, erläuterte Projektleiterin Jennifer Lübke.

Jedes Jahr erfreut sich die Ferienaktion, die von der Stadt Siegburg gemeinsam mit dem Evangelischen Jugendwerk Sieg Rhein Bonn veranstaltet wird, riesiger Beliebtheit. Nach rund 170 Teilnehmern in der ersten Woche, circa 150 in der zweiten, sind für die letzte Woche noch Anmeldungen möglich. Mini-Siegburg findet montags bis freitags von 9.30 bis 15.45 Uhr an der Adolf-Kolping-Grundschule statt, doch ist auch schon eine Frühbetreuung ab 8 Uhr denkbar. Teilnahmegebühr sind 60 Euro inklusive warmen Mittagessen. Anmeldungen online unter www.evaju.de/mini-siegburg-anmeldung/

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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