Einweihung
Schmuckstück selbst gebaut

Weiß-blauer Himmel zur Einweihung: Pastor Karl-Josef Nies mit den beiden Stiftern des Antoniuskapellchen Toni Hüllmann (li.) und Albert Mengede. | Foto: Elvira Mengede
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  • Weiß-blauer Himmel zur Einweihung: Pastor Karl-Josef Nies mit den beiden Stiftern des Antoniuskapellchen Toni Hüllmann (li.) und Albert Mengede.
  • Foto: Elvira Mengede

Stockum. Alles im Leben hat seine Geschichte, hat ein kleines Drehbuch, so auch das Antoniuskapellchen in Winterscheid-Stockum. Kapellchen ist eigentlich etwas hoch gegriffen, passt doch nur eine Person hinein, daher kann man es wohl auch Bilderstöckchen zu Ehren des Heiligen Antonius nennen.

Im Januar 2022 saßen zwei gute Freunde - Toni Hüllmann aus Stockum und Albert Mengede aus Fußhollen- bei einem oder zwei oder drei Feierabendbierchen zusammen und blickten zurück und nach vorne auf ihr Leben, stellten dabei fest, das sie im laufenden Jahr beide 70 Jahre alt werden und beide Ehen ihre Goldhochzeit feiern dürfen und das alles bei bester Gesundheit. Damit einhergehend kam man zu dem Schluss, man müsse irgendwo Danke sagen, irgendwo etwas zurückgeben.

Diesen Gedanken aufgegriffen kam schnell der Vorschlag von Toni Hüllmann, er habe trockenes Eichenholz und an seinem Hof Platz für ein Kapellchen. Albert Mengede, gelernter Schreiner und 40 Jahre in Diensten bei der Steyler Mission in Sankt Augustin, freundete sich sehr schnell mit diesem Gedanken an und erklärte sich spontan bereit, dieses Kapellchen zu zimmern und den Heiligen zu schnitzen. Natürlich musste dieser Heilige erst noch gefunden werden, dessen Namen es tragen sollte. Da griff Toni Hüllmann auf sich und seine Vorfahren zurück. Sein Vater hieß Toni, sein Großvater ebenfalls und so wurde der Heilige Antonius auserkoren, zukünftig in Stockum am Wegesrand Wanderer zu erfreuen und zu einem kurzen Gebet einzuladen. Dem Heiligen Antonius wird übrigens zugesprochen, dass die Gebete erhört werden, wenn Dinge im Haus verlustig oder nicht auffindbar sind.

Die Sache Kapellenbau wurde in Angriff genommen und ein Termin zur Einweihung festgelegt, zudem alle Familienmitglieder eingebunden. Sohn Benedict Hüllmann sorgte für Fundament und Umfeld des neuen Schmuckstückes, Tochter Sandra Buchheim-Mengede fertigte mit ihrer Dekupiersäge den Schriftzug und die Jahreszahl der Entstehung.

Wie Albert Mengede berichtet, wurde es dann zum Schluss doch noch eng, einige Arbeiten hatten doch mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. So beispielsweise die Fertigstellung der Schnitzfigur. Ein Vorformling stand zur Verfügung, die Feinarbeiten mussten noch erledigt werden. Albert Mengede hat vor Jahren Schnitzerkurse besucht, hier konnte er sein Können in die Tat umsetzen mit einem für alle sichtbaren und mehr als erfreulichen Ergebnis.

Stolz zeigt Albert Mengede sein Schnitzwerk des Heiligen Antonius. | Foto: Steimel
  • Stolz zeigt Albert Mengede sein Schnitzwerk des Heiligen Antonius.
  • Foto: Steimel

Und so konnte man jetzt zur feierlichen Einweihung einladen. Mehr als 100 Gäste hatten sich im kleinen Weiler Stockum eingefunden. Festlich geschmückt das Kleinod, feierlich umrahmt wurde die Feier mit einem Beitrag des MGV Winterscheid mit dem ersten öffentlichen Auftritt nach der Pandemie-Zwangspause, zudem mit Alphornklängen von Helmut Zimmermann. Mit seiner bekannt liebenswerten Art hat Pastor Karl-Josef Nies dann die Weihe vorgenommen, er resümierte das Bauwerk: „Wat et jut iss, wenn mer e Bier dringkt!“.

Weiß-blauer Himmel zur Einweihung: Pastor Karl-Josef Nies mit den beiden Stiftern des Antoniuskapellchen Toni Hüllmann (li.) und Albert Mengede. | Foto: Elvira Mengede
Stolz zeigt Albert Mengede sein Schnitzwerk des Heiligen Antonius. | Foto: Steimel
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth

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