Raderdoll mit dem TVR
Hausgemachter Karneval beim 66. Winterfest
- 28. Januar 2025, 13:13 Uhr
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- Eine Pyramide als Schlussbild des Auftrittes der „Minifunken“.
- Foto: Steimel
Ruppichteroth. Ja, diese Sitzung heißt immer noch Winterfest und wartete am Wochenende mit einer Jubiläumsausgabe auf, zum 66. Mal wurde eine bunte Sitzung präsentiert mit fast ausschließlich heimischen Kräften.
Das Ehrenmitglied des TV, Paul Stommel (90) erinnert sich noch gut an die erste Sitzung 1957 damals in der eigenen Turnhalle an der Grundschule.
Zur karnevalistischen Jubiläumszahl 66 hatte sich Präsident Albert Brummenbaum, der sehr locker und gekonnt durch den Abend führte, mit seinen Mannen einiges einfallen lassen, fast sechs Stunden Programm rissen die Besucher mit.
Einen Eisbrecher erster Güte hatte Brummenbaum mit Willibert Pauels als ne "bergische Jung". Da durften auch ältere Witze rüber kommen, seine Art diese vor zu tragen ist unnachahmlich und professionell - dieser erste Schuss saß.
Das Programm war über den ganzen Abend gespickt mit Tanzdarbietungen, in erster Linie die eigenen Tanzgruppen des TV. Die Minifunken, das kleinste und liebste was der TV zu bieten hat - so der Präsident - machten den Anfang, später dann die Bröltalpänz und zum Finale die Blue Girls. Weit über 100 Tänzerinnen und Tänzer bringt der TV hier auf die Bühne. Fliegende Mariechen, stramme Burschen und beeindruckende Formationen sorgten für Stimmung und optisch tolle Tanz Choreografien auf der Riesenbühne.
Zu Gast war erneut die Tanzgruppe aus Hänscheid mit ihrem Moderator Martin Biallas, der im Nu die Moderation von Brummenbaum übernommen hatte. Auch hier flogen die Mariechen nur so über die Bühne und artistische Hebefiguren sorgten für Riesenbeifall.
Das Salz in der Suppe sind immer wieder die Redebeiträge und Sketche, die allerhöchste Tradition und Qualität beim Turnverein haben.
Zunächst in der 28. Auflage Hans-Peter Hohn als Döörper Prätscher. Er seziert das Ortsgeschehen vom feinsten in allerbester Mundart. Er reißt Sätze an, die jeder im Saal beenden kann und wenn es letztlich nur heißt: "Die honger Kuchem". Damit natürlich gemeint der Ortsteil Winterscheid, jeder weiß es. Er hat Blicke geworfen auf die anstehende Bürgermeisterwahl und hat hierzu eigentlich schon fast einen ernst zu nehmenden Vorschlag unterbreitet: Die Berggemeinden sollten sich zusammentun und eine Bürgermeisterin für alle nehmen in Person Nicole Berka (Bürgermeisterin von Neunkirchen Seelscheid) die ihren Wohnsitz im Ruppichterother Ortsteil Schönenberg hat.
Zur Bürgermeisterkandidatin der SPD in Ruppichteroth konnte er nur anmerken, das dies für ihn persönlich nicht die Lösung wäre, dann nämlich müsste er sich nach einer neuen Friseuse umschauen. Standing Ovations zeugten am Ende seiner Rede von seiner Beliebtheit und einem "Danke schön" für einen hochwertigen Redebeitrag.
Mit einer Wahlsondersendung warteten die "zwei echten Kerls" auf. Arno Schiefen als Ulrich Deppendöörper und Markus Neuber als Claus Kleber führten ein Zwiegespräch der ganz besonderen Art. Auch sie befassten sich mit der Ruppichterother Bürgermeisterwahl aber auch mit der Neubesetzung der katholischen Pfarrstelle, die der Mucher Pastor Josef Gerhards übernehmen wird.
Beide waren besorgt, das ein Mann Gottes aus dem Land der Heufresser hier einiges ändern werde. Die Sorge geht dahin, das man demnächst mit neuen Namen der kirchlichen Hochfeste leben muss, so z.B. Aller-HEU-rigen oder HEU-lig Abend, ja selbst das Amen könnte sich in A-HEU ändern.
Die Sondersendung TV Ruppichteroth befasste sich aber auch mit internationaler Politik, kein anderer als Donald Trump wurde auf die Bühne geholt. Markus Neuber spielte ihn in Mimik und Gestik täuschend echt, er merkte auch an, das ihm Grönland inzwischen egal sei, Ruppichteroth habe es ihm an getan, alleine das große Püffertvorkommen sei schon Grund genug hier zu investieren.
Zur Bürgermeistermeisterwahl im Herbst meinten die Moderatoren, das die Friseurin Manuela Nahs die richtige sei, alte Zöpfe ab zu schneiden und anderen mal den Kopf zu waschen. Zum CDU Kandidaten Matthias Jedich merkten sie an als Winterscheider würde er sich ja bereits mit Minderheiten auskennen, als Anwalt könne er sich zudem Klagen widmen, die einen Grenzzaun "honger Kuchem" hinter sich her ziehen würden. Große Bewegung und viel Lokalkolorid kam auf die Bühne als der Elferat seine Sketche im "Döörper Tatort" zum besten gab.
Es ging in erster Linie um ein Pferd, welches in Mittelsaurenbach durch ein Schuppendach gefallen war. Ordnungsamt und Polizei ermittelten, mittendrin immer der scheidende Bürgermeister Mario Loskill, der an allen Ecken und Enden nach einer neuen Beschäftigung suchte. Die Bandbreite zog sich hin von Tierrettungshelfer, über Arzthelfer, bis hin zum Schauspieler mit der Anmerkung: "Wenn er eines könne, dann das!".
Musikalisch nahm das fröhliche Fest seinen Ausklang mit der Gruppe mir zwei, die zwei sowie zum finalen Höhepunkt mit den Fanfarentrompetern der Burgwache Nothberg.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth |
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