Begraben unter dem Apfelbaum
Auf dem Südfriedhof neue Bestattungsgärten eröffnet

Ein neues Angebot: Die „Naturwiese“ bietet die letzte Ruhe unter einem Apfelbaum und heimischen Wildblumen. | Foto: Broch
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  • Ein neues Angebot: Die „Naturwiese“ bietet die letzte Ruhe unter einem Apfelbaum und heimischen Wildblumen.
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Zollstock - (sb). Noch vor der offiziellen Eröffnung der neuen
Bestattungsgärten fanden hier schon einige Menschen ihre letzte Ruhe.
„Die Nachfrage ist sehr groß“, sagte Lutz Pakendorf von der
Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Im September 2011 wurden die
ersten Bestattungsgärten auf dem Südfriedhof in Zollstock
eingeführt. Aufgrund der hohen Nachfrage folge jetzt ein weiteres
Gräberfeld mit unterschiedlich gestalteten Bereichen.

Neben den mediterran bepflanzten „Spuren des Lebens“ und den
waldähnlich gestalteten Grabstätten im „Ruhehain“ finden sich
hier auch ein „Rosengarten“ und ein „Garten der Lichter“.
Außer diesen schon bewährten Gestaltungen gibt es neue Angebote wie
ein rustikal gestalteter Bauerngarten mit Holzäunen, vielen Blatt-
und Blütenstauden und Spalierobst, ein modern anmutender
Gräsergarten und die Naturwiese. Hier können Urnen unter einem
Apfelbaum beigesetzt werden, die umgebende Wiesenfläche wird mit
heimischen Wildkräutern und Wiesenblumen bepflanzt.

Die „Bestattungsgärten Köln“ bietet die Stadt Köln in
Kooperation mit der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG an.
Sie sollen eine Antwort darstellen auf die veränderten Bedürfnisse
der Bürger. Bundesweit findet seit Jahren ein Wandel in der
Begräbniskultur statt. Immer mehr Menschen wünschen eine
Urnenbestattung, Angehörige können sich nicht mehr selbst um die
Pflege der Gräber ihrer Lieben kümmern. Die neuen Bestattungsgärten
in Zollstock bieten 581 Gräber, 499 davon für Urnen. Eine
Grabstätte kann man immer nur in Verbindung mit einem
Dauergrabpflegevertrag mit Genossenschafts-Fachunternehmen erwerben.
Die Kosten variieren je nach Gartenbereich zwischen etwa 3.500 Euro
und 10.600 Euro für 25 Jahre Grabpflege inklusive Bronzeschrift,
Liegestein oder stehendem Grabmal. Der „Ruhehain“ ist die
günstigste Variante, der „Rosengarten“, die teuerste. „Die
Unterschiede ergeben sich aus der Art der Bepflanzung, dem
Pflegeaufwand und dem Grabmal“, erklärte Pakendorf. Die
städtischen Gebühren für die Nutzung und die Beisetzungskosten sind
in diesem Paket nicht enthalten. Insgesamt gibt es mittlerweile 15
Bestattungsgärten auf den 55 Kölner Friedhöfen. Den Auftakt machte
2009 Melaten. Vier weitere Bestattungsgärten legten die Kölner
Friedhofsgärtner in Lohmar, Bergisch Gladbach und Troisdorf-Sieglar
an. „Ich bin froh, dass wir eine neue Form der Bestattungskultur
gefunden haben“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Bartsch bei der
Eröffnungsfeier. Pfarrer Klaus Eberhard von der evangelischen
Philippus Kirchengemeinde und Diakon Zenon Szelest von der
katholischen Pfarrgemeinde Köln Am Südkreuz segneten die neuen
Gräberfelder ein. „Hier ist es hell, freundlich und übersichtlich.
Das ist auch gerade für ältere Menschen angenehm, wenn sie
Familiengräber besuchen“, schilderte Pakendorf.Weitere Infos unter
www.bestattungsgaerten-koeln.de

Ein neues Angebot: Die „Naturwiese“ bietet die letzte Ruhe unter einem Apfelbaum und heimischen Wildblumen. | Foto: Broch
Der „Rosengarten“ ist aufwändig bepflanzt. Foto: Broch
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