Radfahrer wollen ihre „Gefährte" sicher parken
Köln braucht mehr Fahrradabstellplätze

Köln - (sb). Schnell mit dem Rad zur Haltestelle, in die Stadt, ins Kino.
Gut fürs Klima, die Fitness und den Verkehr in der Stadt. Und die
lästige Parkplatzsuche fällt weg. Tatsächlich? Nicht ganz, denn wem
sein Fahrrad lieb ist, der will es irgendwo anschließen können,
damit es nicht geklaut wird. Aber häufig sind alle Laternen,
Straßenschilder und offiziellen Fahrradabstellplätze besetzt.

„Wenn wir den Umweltverbund aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr stärken
wollen, dann muss jeder Radfahrer sein Fahrzeug sicher parken können
zu Hause, an der Arbeit oder der Bahnhaltestelle. Und das ohne
Fußgänger zu behindern. Wir sollten also in allen Straßen bisherige
Autoparkplätze nach Bedarf in Fahrradparken umwandeln.“, fordert
Christoph Schmidt, Sprecher des Allgemeinden Deutschen Fahrradclubs
(ADFC).

In Köln gibt es derzeit rund 50.000 Fahrradabstellplätze. Die
meisten dieser Abstellplätze sind Anlehnbügel und die sogenannten
Haarnadeln unter freiem Himmel. An Haltestellen finden sich rund 500
Fahrradboxen und 4.400 überdachte Anlagen mit Rahmenhaltern. Am
Hauptbahnhof findet sich eine „Luxusvariante“, die Radstation,
eine Art Fahrradparkhaus mit etwa 1.000 Plätzen, in dem man für nur
einen Euro sein Fahrrad den ganzen Tag sicher und trocken abstellen
kann. Ein Platz für einen Monat kostet sogar nur neun Euro.

Vielerorts in der Stadt gibt es Problemstellen, wo wesentlich mehr
Abstellplätze benötigt werden als vorhanden. „Jedes Jahr erhält
die Stadt rund 250 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern, sowie
konkrete Beschlüsse aus der Politik. Diese Anträge arbeitet die
Verwaltung entsprechend der personellen Kapazitäten ab. Entsprechend
der Dringlichkeit werden Anträge in Priorität bearbeitet“,
erläutert Jürgen Müllenberg vom Presseamt der Stadt.

Besonders problematisch sieht es an den Bahnhöfen aus. „An diesen
Standorten sind Radstationen vorgesehen. Auf dem Bahnhofsvorplatz am
Hauptbahnhof herrscht ein erhöhter Bedarf an Fahrradparken. Hier
beabsichtigt die Stadt Köln das Fahrradparken neu zu ordnen“,
berichtet Müllenberg. Auch in der Innenstadt, Lindenthal, Ehrenfeld
und Nippes gäbe es eine erhöhte Nachfrage, daher wolle die Stadt
zunächst hier zusätzliche Fahrradabstellplätze schaffen, teilt er
mit. 

„Die Stadt Köln hat sich seit 2007 das Ziel gesetzt jedes Jahr
mindestens 1.000 zusätzliche Fahrradabstellplätze zu schaffen. In
den letzten Jahren wurde diese Marke mit über 2.200
Fahrradabstellplätzen pro Jahr weit übertroffen. Zur Förderung von
Bike-and-Ride werden hochwertige Fahrradabstellplätze mit
überdachten Rahmenhaltern und Fahrradboxen ausgebaut“, so
Müllenberg. 250.000 Euro investiere die Stadt jährlich, um weitere
Fahrradabstellplätze zu schaffen.

Christoph Schmidt zeigt sich mit den Bemühungen der Stadt nicht
zufrieden. „Es gibt in jeder Straße mit einer absoluten
Selbstverständlichkeit Autoparkplätze. Wer einen Fahrradparkplatz
benötigt, muss sich erst selbst kümmern und diesen beantragen. Im
Erfolgsfall wird der Stellplatz dann nach 2-3 Jahren eingerichtet. Es
fehlt hier in der Verwaltung am Selbstverständnis, Fahrradparken
flächendeckend einzurichten und offensichtlich auch ausreichend
Personal dazu, um dies umzusetzen“, kritisiert er.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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