Vom Smiley zum Löwen
Das Kunstatelier im Jugendzentrum bietet neun Kurse an

- Einblicke ins Kunstatelier von Katarina Okon (2.v.l.), die unter genauer Beobachtung von Praktikantin Simone Lubello (3.v.r.) die jungen Teilnehmer anleitet.
- Foto: König
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GRENGEL - (kg). Katarina Okon hat ein kleines Kunstparadies geschaffen. Viele
kleine und große Schöpfer wurden bei ihr in den vergangenen elf
Jahren mit Pinsel und Stiften, Ton und Holz kreativ.
Was die Kunstpädagogin über die Jahre aufbaute, mündete vor kurzem
in neun verschiedenen Angeboten, die durch Förderer wie die „Aktion
Mensch“ und den Landschaftsverband Rheinland ermöglicht werden. Das
Jugendzentrum allein könnte die Teilhabe für die anvisierte
Zielgruppe, Menschen mit geringem Budget, nicht stemmen. Denn der
gemeinnützigen Einrichtung fehlt schlichtweg das Geld dazu. So ist
auch der Förderverein, im September 2015 von engagierten Bürgern
gegründet, ein unverzichtbarer Teil geworden.
Wie essentiell die kostenlose Teilhabe an Kunstpädagogik und Kultur
ist, merkt Okon, wenn sie die Kosten mangels Förderer anheben muss:
„Umso weniger die Angebote kosten, umso mehr Resonanz ist da“,
sagt sie. Die Förderer seien das „A und O“. Okon schwärmt vom
„Staffeleien Shop“ sowie der Off Price GmbH in Hürth und erzählt
von Malmaterialien wie Leinwänden, Pinseln, Farben, Staffeleien und
Malkästen, die sie sich mit einem Kleintransporter im Frühjahr
abholen durfte. Nach viel Kleinarbeit sei das wie Weihnachten gewesen.
Vor diesem Hintergrund können Kinder wie die siebenjährigen Umuc und
Adit oder der fünfjährige Berkay unbedarft um einen großen Tisch im
Untergeschoss des Jugendzentrums sitzen, von Okon und Praktikantin
Simone Lubello frischen Schulton entgegennehmen und ihrer Phantasie
freien Lauf lassen. „Mein Cousin und ich erstellen ein Flugzeug“,
erklärt Umuc, der in aller Ruhe ein raketenähnliches Geschoss
modelliert, während Adit eine Maschine mit Tragflächen und
Seitenrudern konstruiert. Spezielle Tonwerkzeuge oder Holzstäbchen
wie beim HNO-Arzt helfen den Nachwuchs-Gestaltern. Eigentlich wollte
Berkay ein Smiley erschaffen, entschied sich dann aber um und kreierte
einen Löwen. Der schaut mächtig drein, auch wenn er nur zwei Beine
hat.
Für Kunstpädagogin Okon sind die zwei fehlenden Löwen-Beine kein
Kriterium, um einzuschreiten: „Das Kind ist der Schöpfer. Kekse
müssen nicht rund sein, und Löwen können auch nur zwei Beine
haben.“ Die Künstlerin und Pädagogin erlaubt Pänz und
Kunstschaffenden jeden Alters, das zu tun, was sie möchten. „Denn
das, was sie machen, ist richtig.“ Erst mit dem Kennenlernen beginnt
Okon damit, die Wahrnehmung der kreativen Gestalter zu schärfen und
individuell zu fördern, um auf diese Weise das künstlerische
Potenzial auszubauen.
Die Angebote des Kunstateliers sind unter www.grengel.jugz.de
einzusehen. Kontakt ist unter Telefon 02203/ 21008 oder per E-Mail an
info@grengel.jugz.de möglich. Freie Plätze gibt es zurzeit
donnerstags im „Kinder-Art-Eltern-Café“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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