Viel Wasser
Architekt, Steb und Stadtplanung informierten über Projekt

- Der kleine Platz an der Lindenwirtin soll schöner werden, und unter der Erde mittels Hohlraumsystem 70 Kubikmeter Wasser bei Starkregen aufnehmen können. Das entspricht rund 400 Badewannenfüllungen.
- Foto: König
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Eil - (kg) Nachdem Anfang Juli im Pfarrheim von St. Michael Bürger mit
Vertretern von Stadt, Steb und Architekten diskutierten, gab es nun in
der Bezirksvertretung (BV) Porz weitere Infos über den Planungsstand
zur Festwiese und zum „Leidenhausener Platz“. Vor dem Hintergrund
des zunehmenden Überflutungsrisikos durch Starkregen sollen sie als
Modellprojekte modelliert werden. Sie sollen Wasser aufnehmen, ihre
Aufenthaltsqualität erhöht, und besonders der Schützenplatz vielen
Anforderungen entsprechen.
Ingo Schwerdorf, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft-Planung bei den
Steb erläuterte, dass der Schützenplatz später etwa 700 Kubikmeter
und der Leidenhausener Platz bis zu 70 Kubikmeter speichern könnten.
Für beide Plätze entstünden keine Kosten nach dem KAG (Kommunal
Abgaben Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Das sind Gebühren, die
für Anlieger entstehen können), so Elke Müssigmann, Teamleiterin
für das rechtsrheinische Köln beim Stadtplanungsamt. „Einen Strom-
und Wasseranschluss bekommen wir leider nicht“, bedauerte sie im
Hinblick auf die Plätze.
SPD-Lokalpolitiker Ulf Florian brachte dazu die Neugestaltung des
Kirchenumfeldes von St. Bartholomäus in Urbach ein, wo eine solche
Möglichkeit geschaffen werden konnte. Das komme sehr gut an, sagte
Florian, der zusätzlich zum Ehrenamt als Lokalpolitiker
Vize-Vorsitzender des Ortsring Urbach-Elsdorf ist. Der Ortsring
veranstaltet mit zahlreichen Vereinen an St. Bartholomäus den
Adventsbasar zu Gunsten des Hospiz. Müssigmann sagte, dass man es
versuchen werde, und sich mit allen Beteiligten noch einmal bespreche.
Die Stadtplanerin erläuterte weiterhin, dass für beide Plätze ein
Förderantrag etwa ein Jahr dauere, und man dann in die Planung gehen
könne. 80 Prozent würden das Land, 20 Prozent die Stadt aufbringen.
Architekt und Geschäftsführer Matthias Förder von den
Förder-Landschaftsarchitekten geht von 600.000 Euro Baukosten netto
für den Schützenplatz und 200.000 Euro für den Leidenhausener Platz
aus. Der Diplom-Ingenieur erläuterte, dass die Anregungen der Bürger
weitgehend eingeflossen seien. „Der Schwerpunkt waren Fragen zum
Schützenplatz“, sagte er und führte an, dass man mit den Schützen
die Position des Zeltes geprüft habe, und die Planungen jetzt einen
Spielplatz ermöglichten. Das sei auch abhängig von dem Bereich, den
ein großer Lkw zur Anlieferung benötige, um ein- und auszufahren.
Deswegen stünde das Zelt auf den Plänen entlang der Jägerstraße.
Der Spielplatz werde ein Kletternetz, eine Drehscheibe, ein Trampolin,
einen Ballwurftrichter und eine Slackline unter Bäumen erhalten,
erläuterte er. Der Parkplatz am Hirschgraben werde verbessert und 19
Stellflächen erhalten. In die Platzmodellierung werde eine etwa ein
Meter tiefe Mulde eingearbeitet, über die Regenwasser versickern und
abgeleitet werden könne.
Beim kleinen Platz an der Lindenwirtin hätten die Linden und die
Gastronomie im Fokus gestanden, erläuterte der Architekt. Ebenfalls
sei eine größere Attraktivität wichtig. Hier wolle man sich mit der
bestehenden Pergola arrangieren, leicht erhöhte Baumbeete mit
Sitzbänken seien vorgesehen. Man wolle Wasser von der Frankfurter
Straße über ein Hohlraum-„Bierkasten“-System speichern. Nicht
überall sei das möglich, erklärte Förder. Das läge an der
Infrastruktur unter der Erde und Leitungen für Gas, Wasser und Strom.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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