Westhoven:
Anwohner fordern seit langem Maßnahmen gegen Raser

- Zahlreiche Eltern mit Kindern setzen sich ein für Schrittgeschwindigkeit und bauliche Maßnahmen an der Hans-Kalscheurer-Straße sowie der Wilhelm-Kleinertz-Straße.
- Foto: König
- hochgeladen von RAG - Redaktion
WESTHOVEN - (kg). Die Zahl Sieben hat eine große Bedeutung. Nach ihr wurde zum
Beispiel ein Kino-Agent benannt, es gibt sieben Weltmeere, die Woche
hat sieben Tage und Verliebte, so sagt man, schweben im siebten
Himmel. Für die Anwohner der Hans-Kalscheuer-Straße sowie der
Wilhelm-Kleinertz-Straße würde es schon reichen, wenn Autofahrer
dort maximal sieben Stundenkilometer fahren würden. Das signalisieren
auch die großen blauen Schilder, auf denen Menschen Ball spielen oder
ein Haus und ein Auto zu sehen sind.
Normalerweise geht man davon aus, dass sich Autofahrer an solche
Vorschriften halten. „Aber die Leute fahren hier viel zu schnell“,
klagt Familienvater Christoph Obst. Vielleicht liegt es daran, dass
die Hans-Kalscheurer-Straße schnurgerade angelegt ist und baulich
nicht eingeschränkt wird.
In den Planungen sei die Hans-Kalscheurer-Straße unterbrochen
angelegt gewesen, berichtet Anwohner und Familienvater Udo Denhof.
Für ihn und Ehefrau Sabine sei das ein wichtiger Grund gewesen, in
den Wohnpark Westhoven zu ziehen. Nun werde aber sogar gegen die
Einbahnstraße gefahren, schimpft Obst.
Die mit Steinen gepflasterte Straße wurde ohne Bürgersteige
errichtet und wird von Post- und Paketzustellern befahren, von
Handwerkern, Anlieferern der Seniorenwohnungen, Dienstleistern einer
Pflegestation sowie natürlich von Besuchern, zählen Denhof und
Familienmutter Silke Strecker auf. 110 Einfamilienhäuser gebe es im
Wohnpark Westhoven. Die Familien, die dort wohnen, hätten zumeist
zwei oder drei Kinder.
Die Eltern schildern, dass die Hans-Kalscheurer-Straße von
Autofahrern gerne als Abkürzung genommen werde, wenn an der Berliner
Straße oder der André-Citroen-Straße die Schranken der
Stadtbahnlinie 7 heruntergehen. Obst nahm in den Osterferien
Geschwindigkeitsmessungen durch.
An einem Wochentag sei zwischen 10 und 14 Uhr eines von 56 gemessenen
Fahrzeugen im Rahmen der Schrittgeschwindigkeit unterwegs gewesen, der
Schnellste mit knapp 40 km/h vorbeigerauscht.
Die Bezirksvertretung war in den vergangenen Jahren mehrmals aktiv.
Das Fachamt war vor Ort, beim jüngsten Spielplatzfest der
Bürgervereinigung Ensen-Westhoven erschienen zahlreiche Politiker,
zudem wurde die Polizei informiert.
Kürzlich starteten die Anwohner einen Aktionstag, an dem sie Flyer
verteilten und große Bettlaken mit der Aufschrift „Höchsttempo
7“ befestigten. In einer Unterschriftenliste fordern sie
regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen und bauliche Maßnahmen –
bislang vergeblich.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare