Impfungen gehen weiter
Zunächst gilt es, das Coronavirus zu besiegen und dann gibt es neue Projekte

Die wohl größte treibende Kraft um die Aktion „Gemeinsam für Porz gegen Corona“ ist Tanja Schmieder (3.v.l.). Um sie herum hat sich ein gut funktionierendes Netzwerk gebildet. | Foto: Robels
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  • Die wohl größte treibende Kraft um die Aktion „Gemeinsam für Porz gegen Corona“ ist Tanja Schmieder (3.v.l.). Um sie herum hat sich ein gut funktionierendes Netzwerk gebildet.
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IMPFTERMINE:
8. Januar von 10 bis 13.30 Uhr Kirche St. Josef, Bahnhofstraße 20, alle ab 12 Jahren
11., 14. und 18. Januar von 13.30 bis 16.30 Uhr Container (Porz Markt, an der Sparkasse), alle ab 12 Jahren
14. Januar von 9 bis 12 Uhr Container nur Booster Impfungen
19. Januar von 13.30 bis 16.30 Uhr Container (Porz Markt, an der Sparkasse) ausschließlich Kinderimpfungen für Fünf- bis Elfjährige
Weitere Termine finden sich unter www.porzgegencorona.de oder können unter 0176/ 43266127 per WhatsApp oder telefonisch erfragt werden.

Porz (sr). Unermüdlich wird in Porz beraten und geimpft. Begonnen hat alles damit, dass Tanja Schmieder die Menschen über die Pandemie und das Coronavirus aufklären und informieren wollte. „Da war so viel Desinformation unterwegs“, sagt sie, „da musste ich einfach etwas tun.“ In Sabine Dekant vom Solibund e.V. fand sie schnell eine Mitstreiterin. Dann kamen unter anderem der Hausarzt Dr. Johannes Nolte und später der HNO-Arzt Dr. Gregor mit ins Boot. Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller übernahm die Schirmherrschaft und auch Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld sowie Diakon Matthias Gill gehören zum „Inneren Kreis“ eines stabilen Netzwerkes. Inzwischen stehen zwei Impf-Container in der Porzer Innenstadt. „Wir können viel erreichen, und es muss nicht immer alles lange dauern“, sagt Sabine Stiller. 
Was allen Beteiligten sehr wichtig ist, ist die Augenhöhe. „Ich habe keinerlei Berührungsängste mit Menschen, weder mit Obdachlosen noch mit Menschen anderer Kulturkreise“, sagt Tanja Schmieder, „auch nicht mit Ärzten“, lacht sie in Richtung der Teamärzte.

„Impfpflicht sehe ich kritisch“

Dr. Steffen findet deutliche Worte: „Wir müssen die Menschen wieder ernst nehmen und uns gegen eine Polarisierung wehren. Ich sehe eine Impfpflicht kritisch. Schließlich geht es nicht um die Handvoll ‚Verschwörungstheoretiker‘ sondern darum, Menschen, die verunsichert sind, aufzuklären und zu informieren, Ängste zu nehmen. Ich erlebe zu viel Kritik und zu wenig Zuhören. Nach meiner Meinung erreichen wir mit Drohen nichts. Außerdem sollte auch einmal erwähnt werden, wie viele Menschen wir schon erreicht und geimpft haben.“

„Wir müssen den Menschen auf Augenhöhe begegnen“

Diakon Matthias Gill hat organisiert, dass auch in der Kirche St. Josef geimpft werden kann. „Wir möchten in der Katholischen Kirche als Vorbilder vorangehen, segnen den Impfstoff, machen Mut.“ Der gesamte Arbeitskreis „Gemeinsam für Porz gegen Corona“ kritisiert das Verhalten auch vieler Politiker und Entscheidungsträger. Da würde zu oft „von oben herab“ gehandelt.
Dr. Nolte sieht das Porzer Impfteam in einer Vorreiterrolle. Durch die niederschwelligen Angebote vor Ort hätten die Porzer sehr früh viele Menschen impfen können. Das hätten andere Regionen nicht erreicht. „Wir haben von Anfang an gesagt, wir müssen zu den Menschen gehen.“ Seit Beginn der Kampagne im Sommer 2021 waren es rund 3.000 Impfungen, die ein festes Team aus zwölf Ehrenamtlichen und den Ärzten vermelden können. „Dazu kamen mehr als 15.000 Gespräche plus in Praxen vermittelte Impftermine“, ergänzt Tanja Schmieder. Und weil es sich herumgesprochen hat, dass jeden Dienstag in der Porzer Innenstadt gegen Corona geimpft wird, soll das auch weiterhin so bleiben. „Gemeinsam in Porz“ hat zwei Container aufstellen lassen, die bis zum Sommer als Anlaufstelle dienen, und in denen ab jetzt regelmäßig Aufklärungs- und Impfaktionen stattfinden. Das Projekt wird aus dem Programm „Im Veedel gegen Corona – Aufklären, Testen, Impfen“ von der Stadt Köln finanziert Am 19. Januar sollen von 13.30 bis 17 Uhr hier auch Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren in Kooperation mit der Porzer Kinderärztin Dr. Simin Fakhim-Haschemi geimpft werden.

„Ein gut funktionierendes Netzwerk“

Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller und Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld haben das Team von Anfang an tatkräftig unterstützt. „Ich bin so dankbar, dass sich die Porzer so sehr ehrenamtlich engagieren“, sagt Stiller. Sie verspricht, dass sie sich, wenn es die Infektionszahlen wieder zulassen, bei der Gruppe im Rathaus noch ganz offiziell bedanken wird.
Und weil das Netzwerk so gut funktioniert, soll es nicht mit der Pandemie enden. „Vielleicht gründen wir ja ein Gesundheitszentrum“, schmunzelt Tanja Schmieder.

Redakteur/in:

Sabine Robels aus Köln

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