Mehr Platz für Tiere
Tierheim-Erweiterungsbau in Opladen soll baldmöglichst starten

Mehr Platz für Tiere will das Tierschutzzentrum Leverkusen durch einen Erweiterungsbau schaffen. Gerd Kortschlag (2.von links) präsentiert die Pläne mit Georg Kollbach (l.), Markus Grawe (2.v.r.) und Saskia Lagemann, Vorstände der Sparkasse Leverkusen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Mehr Platz für Tiere will das Tierschutzzentrum Leverkusen durch einen Erweiterungsbau schaffen. Gerd Kortschlag (2.von links) präsentiert die Pläne mit Georg Kollbach (l.), Markus Grawe (2.v.r.) und Saskia Lagemann, Vorstände der Sparkasse Leverkusen.
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Opladen - Noch platzt das Tierschutzzentrum an der Reuschenberger Straße in
Opladen nicht aus allen Nähten. Denn aktuell sind „nur“ 35 Katzen
und 115 andere Tiere im Haus untergebracht.

Doch Gerd Kortschlag, der ehrenamtliche Vorsitzende, befürchtet das
Schlimmste für die Zukunft. Er rechnet damit, dass viele jetzt
gekaufte Tiere abgegeben werden, sobald die Corona-Pandemie abflacht.
Kortschlag: „Dann merken die Besitzer, dass viele Tiere, die
während Corona angeschafft wurden, doch sehr viel mehr Zeit brauchen,
als gedacht.“ Ein Erweiterungsbau soll grundsätzlich zur
Entspannung beitragen. „Schon lange kämpfen wir damit, dass wir
nicht alle Tiere so unterbringen können, wie wir das gerne möchten.
Immer wieder stoßen wir an die Grenzen der Aufnahmekapazitäten“,
ergänzt Kortschlag.

Der Plan – vorausgesetzt die Baugenehmigung wird gegeben – sieht
so aus: innerhalb eines Jahres wird baldmöglichst ein ebenerdiges,
etwa 200 Quadratmeter großes Gebäude auf dem Gelände des früheren
Hundetrainingsplatzes errichtet. Vorgesehen sind unter anderem
Krankenstation, Apotheke, Desinfektionsbereich und Röntgenraum.

In der Krankenstation sind ausschließlich Tiere im Anschluss an eine
Operation untergebracht. Weil die kranken Geschöpfe rund um die Uhr
betreut werden müssen, erhalten Mitarbeiter auf dem ersten
Obergeschoss zwei kleine Apartments. Unbedingt erforderlich ist zudem
eine ausreichend große Praxis, die es dem Tierarzt ermöglicht, auch
mal um den Operationstisch herum zu gehen. Das ist zurzeit nicht
möglich.

Im zweiten Schritt ist eine Umgestaltung des Haupthauses
unumgänglich. Schließlich ergeben sich durch die Erweiterung einige
freie Räume, so dass zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stehen.
„Und wir gewinnen mehr Flexibilität“, zählt Kortschlag weitere
Vorteile auf, die der insgesamt 750.000 Euro teure Neubau mit sich
bringt. In diesem Betrag sind noch keine Kosten für die
Inneneinrichtung enthalten.

Zwar kann das Leverkusener Tierheim einige Gegenstände aus einer
Einrichtung in Wuppertal übernehmen, die kurz vor der Schließung
steht. Das alleine reicht aber bei weitem nicht. Selbst mit dem
Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro von der Sparkasse Leverkusen und
5.000 Euro von der Bürgerstiftung Leverkusen kommen die Bauherren
nicht allzu weit.

„Vielleicht finden sich Sponsoren, die uns unterstützen“, hofft
Kortschlag und erklärt, es müsse nicht immer Bargeld sein. Vielmehr
seien auch Sachleistungen hilfreich und willkommen. Zum Beispiel
hinsichtlich einer geplanten Photovoltaikanlage. Oder in Form eines
vorgesehenen begrünten Daches – zwei Objekte, die der
Tierschutzverein ohne Unterstützer nicht stemmen kann. Finanziellen
Beistand hat Kortschlag im Übrigen auch vom Deutschen Tierschutzbund
erbeten. Von dort kam allerdings die niederschmetternde Antwort, der
Verband werde das Vorhaben nur unterstützen, wenn die Kommune den
gleichen Betrag leiste. „Jeder kennt die finanzielle Lage der
Kommunen“, echauffiert sich Kortschlag und bedauert: „Es kann
durchaus sein, dass wir auf den Zuschuss vom Deutschen Tierschutzbund
verzichten müssen.“

So ganz unproblematisch ist die Baustelle ohnehin nicht abzuwickeln.
Das liegt vor allem daran, dass das Baugelände in der ersten Hälfte
des letzten Jahrhunderts als Müllkippe diente. Die Ablagerungen im
Boden sind insofern nicht allzu tragfähig.

Mit anderen Worten: Für Fundament und Statik sind weitere
Sonderaufwendungen notwendig. „Immerhin wissen wir, was uns
erwartet“, sagt Architekt Georg Kollbach aus Opladen, „die
Gutachten liegen bereits vor“. Offen ist hingegen, ob die
Bodenuntersuchungen unkompliziert verlaufen oder ob sich im Erdreich
gar Bomben befinden.

Schließlich ist das Tierschutzzentrum gleich neben der Autobahn A3
angesiedelt, die wiederum während des Zweiten Weltkrieges stark
bombardiert wurde. Unnötig sind Sorgen indessen bezüglich einer
eventuell bevorstehenden Verbreiterung. Denn Straßen.NRW hat seine
Zustimmung bereits erteilt.

- Gabi Knops-Feiler

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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