Mahdis Najafpour folgt auf Anton Humrich
Neue Chefärztin der Frauenklinik am Remigius

Die Medizinerin Mahdis Najafpour ist neue Chefärztin der Frauenklinik am Remigius-Krankenhaus und erst die zweite Frau auf oberster Führungsebene. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Die Medizinerin Mahdis Najafpour ist neue Chefärztin der Frauenklinik am Remigius-Krankenhaus und erst die zweite Frau auf oberster Führungsebene.
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Opladen - Seit 1. Januar ist die Frauenklinik des Opladener Remigius
Krankenhauses unter neuer Leitung. Die 1976 in Teheran (Iran) geborene
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Mahdis Najafpour,
übernimmt die Nachfolge von Dr. Anton Humrich, der die Klinik fast
drei Jahrzehnte geprägt hat.

Kurz nachdem sie vor 20 Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland
ausgewandert ist, nahm Najafpour ihr Medizinstudium in Hannover auf
und setzte es an ihrem Wohnort in Köln fort. Mit ihrem Mann, der
ebenfalls aus Persien stammt, lebt sie bis heute in Stammheim.
„Eigentlich wollte ich Chirurgin werden, um meinem blinden Vater
helfen zu können“, berichtet die 42-Jährige beim Pressetermin.
Doch dann habe sie umgeschwenkt, weil es ihr besser gefallen habe,
Babys auf die Welt zu helfen. Über eine Weiterbildung zur Fachärztin
für Geburtshilfe in Bensberg und Chirurgie in Hürth, Stationen als
Oberärztin und Leiterin in Siegburg, Leitende Oberärztin und
Leiterin der operativen Gynäkologie in Troisdorf, kam sie
schließlich nach Opladen. Dort konnte sie sich gegen andere
Mitbewerber durchsetzen, wie Krankenhaus-Direktor Dr. Martin Biller
mitteilte.

Punkten konnte sie vor allem durch fachliche Schwerpunkte wie
gynäkologische Tumorchirurgie und Qualifikationen in operativer und
minimal-invasiver chirurgischer Gynäkologie. Hinzu kommen
Spezialgebiete wie Urogynäkologie und Beckenbodenrekonstruktion.
„Die Therapie, die ich mitbringe, wird so bisher nicht in Leverkusen
angeboten“, sagte die Frau, deren Herz für den OP schlägt und die
offen zugibt: „Ich bin froh, wenn ich im Operationssaal stehe.“

Unter Urogynäkologie versteht man ein Fachgebiet,

das sich mit Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Lageveränderungen der
weiblichen Genitalorgane beschäftigt. Von Harninkontinenz betroffen
sind besonders Frauen jenseits der Menopause. Für viele Menschen ist
es aber noch immer ein Tabuthema, über das sie selbst mit ihrem Arzt
nicht sprechen. Doch mit geeigneten Therapien könne in der Regel
Abhilfe geschaffen werden, erläuterte die Fachfrau. Dazu würden

unter anderem intensives Beckenbodentraining, Muskelstimulationen
sowie operative minimal-invasive Eingriffe zählen. Aus diesem Grund
hat die Frauenklinik, in der rund 1.700 ambulante und stationäre
Patientinnen pro Jahr behandelt und rund 550 Geburten verzeichnet
werden, jetzt eine Zertifizierung als Beckenbodenzentrum in die Wege
geleitet.

Insgesamt würden sich die Angebots-Schwerpunkte also leicht
verändern, kündigte Biller an. Geplant sei eine stabile
Weiterführung der Geburtshilfe, aber auch Erneuerungen in der
operativen Gynäkologie. Obwohl die Geburtshilfe ein Defizitgeschäft
sei, bleibe die Abteilung erhalten, versicherte Biller.

„Wir leisten uns Geburtshilfe“, unterstrich der Leiter. „Und
versuchen die Gynäkologie durch andere Abteilungen zu
subventionieren“, fügte er hinzu. Deshalb sei er überzeugt, dass
man durch die Veränderungen neue Patientinnen in einem Umfang hinzu
gewinnen werde, den es so bisher noch nie gab.

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