Oldtimertreffen mit echten Raritäten
Mehr als 100 Fahrzeuge in der Bahnstadt

Zahlreiche Raritäten und „Oldtimer“, die so heißen, weil sie mindestens 30 Jahre „alt“ sind, gab es rund um das Kesselhaus in der Neuen Bahnstadt Opladen zu bestaunen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
35Bilder
  • Zahlreiche Raritäten und „Oldtimer“, die so heißen, weil sie mindestens 30 Jahre „alt“ sind, gab es rund um das Kesselhaus in der Neuen Bahnstadt Opladen zu bestaunen.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Opladen - Historische Fahrzeuge vor dem historischen Kesselhaus in der Neuen
Bahnstadt – das passte. Nachdem der Kesselhaus-Besitzer das
Grundstück erneut zur Verfügung stellte, konnte Dirk Pott,
stellvertretender Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO),
am Sonntag dort zum dritten Mal ein „Oldtimertreffen“ anbieten.
Mehr als 100 Besitzer folgten seiner Einladung und erfreuten nicht nur
sich selbst, sondern vor allem unzählige Besucher mit den
faszinierenden Fahrzeugen, deren Lack in der Sonne glänzte und
funkelte. Fahrer kamen mit ihren Schätzchen aus Leverkusen und der
gesamten Umgebung angereist.

Da waren zum Beispiel fünf VW-Käfer in den Farben Weiß, Rot und
verschiedenen Grün-Tönen aus Gummersbach. Die Besitzer –
Mitglieder einer Schraubergemeinschaft – waren Kolonne nach Opladen
gefahren. Was den Reiz am Käfer-Fahren ausmacht, beschrieb Ricarda
Rüdiger: „Es ist Nostalgie und das unverkennbare Motorgeräusch.“

Eine relativ kurze Anfahrt aus Leichlingen hatte Josef Rakocevic. Seit
vier Jahren ist er stolzer Besitzer eines 86 Jahre alten Ford Modell
A. Den Oldtimer hat er direkt aus Amerika importiert und nur nach
Bildern gekauft. Einerseits ein Wagnis, andererseits sicherlich gut
angelegtes Geld, angesichts dessen, dass gut erhaltene Veteranen immer
wertvoller werden. Die Preise sind innerhalb der letzten fünf Jahre
explodiert. „Die Leute investieren nicht mehr in ‚Betongold‘,
sondern in ‚Blechgold‘“, sagte Norbert Roß, Senatspräsident
der KG Altstadtfunken, der die Veranstaltung bei der Premiere in der
Bahnstadt organisiert hatte.

Nachdem damals einige fehlende Dinge bemängelt wurden, waren sie
diesmal vorhanden. Die „ReparaturwerTstatt“ hatte eigens dafür
ihre Toiletten zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug warb die
Einrichtung, die aktuell im „Haus der Jugend“ untergebracht ist,
um freiwillige Helfer. Gesucht werden Leute, die Zeit, Lust und Ahnung
haben, bei der Wiederherstellung eines Dreirad-Transporters Goliath zu
helfen. Es ist ein Geschenk der Currenta-Lehrwerkstatt. „Im Moment
liegt das Fahrzeug noch in Einzelteilen herum“, beschrieben
Vereinsvorsitzende Elena Daniel und Vorstandsmitglied Natalie Kühn.

Da gab es einen englischen Daimler, Baujahr 1968, in Eisblau, der in
der Landessprache so ausgesprochen wird, wie der Name des Besitzers:
Demler. Der Burscheider Günter Demler hat sein Fahrzeug – das mit
der ersten selbsttragenden Karosserie gebaut wurde – innerhalb von
35 Jahren schon zum zweiten Mal gründlich restauriert.

Viel Spott musste Erika Siegel aus Alkenrath für ihre Ente 2 CV
einstecken. Weil sie Fan von Bayer 04 Leverkusen und seit kurzem
stolze Jahreskartenbesitzerin ist, hat sie ihr Auto entsprechend
ausstaffiert: Auf den Seiten sind Slogans wie „Mit dem Kreuz auf der
Brust“ zu finden. Der Clou aber sind die beiden Trikots, die als
Bezüge über die Sitze gespannt sind.

Ein Motorrad MZ 250 mit Seitenwagen des Baujahres 1987 ist seit sechs
Monaten im Besitz von Thorsten Eppler aus Burscheid. Er sieht das
Gefährt allerdings weniger als Oldtimer, sondern vielmehr als
Gebrauchsgegenstand. Der jüngste Besuch beim Opladener Oldtimertag
war sein erster. „Aber nicht mein letzter, ich komme auf jeden Fall
wieder“, versprach er bei der Abfahrt.

Nicht zu überhören war der Lanz Bulldog Glühkopf, Baujahr 1938, mit
dem Bernd Schlieper aus Balken laut knatternd vorfuhr und um den sich
gleich eine regelrechte Menschentraube scharte. Bereitwillig gab der
59-jährige Sohn des früheren Leichlinger Landwirts Auskunft über
den Trecker, der seit 25 Jahren in seinem Besitz ist und mit dem er
nur zum Spaß auf Touren fährt. „Allerdings starte ich nicht vor
zehn Uhr morgens, um mir wegen des Krachs keinen Ärger mit den
Nachbarn einzuhandeln.“ Alle Versuche, das Gefährt leiser zu bauen,
seien bislang gescheitert. Der Clou am Bulldog: Er muss mit Hilfe
einer vorgewärmten Lötlampe angelassen werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.