Zu gut für die Tonne
Leverkusener Restaurants engagieren sich für Lebensmittelrettung

Was nicht aufgegessen wird, kann der Gast mit nach Hause nehmen (von links): Britta Demmer, NaturGut Ophoven, Monika Weidner, Feinkochtopf, Jenny Maus, Speiserestaurant KD.  | Foto: NaturGut Ophoven
  • Was nicht aufgegessen wird, kann der Gast mit nach Hause nehmen (von links): Britta Demmer, NaturGut Ophoven, Monika Weidner, Feinkochtopf, Jenny Maus, Speiserestaurant KD. 
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Opladen - Jahr für Jahr landen in Deutschland elf Millionen Tonnen
Lebensmittel im Wert von etwa 25 Milliarden Euro im Müll. Um diese
Menge zu transportieren, sind 440.000 Sattelschlepper notwendig.
Hintereinander aufgereiht, ergäbe das eine Strecke von Oslo nach
Lissabon und zurück.

„Eine unvorstellbar große Menge an Energie und Ressourcen werden
dadurch jährlich verschwendet“, erklärt Britta Demmer vom NaturGut
Ophoven. Mit dem Projekt „Verschwendung stoppen!“ will das
NaturGut Verbraucher motivieren, achtsamer mit Lebensmittel umzugehen.
Insbesondere Gastronomen haben ein großes Potential der
Lebensmittelverschwendung vorzubeugen.

Sechs Leverkusener Restaurants wie das Schmalztöpfchen, das
Speiselokal KD in Opladen, der Herkenrath Hof in Schlebusch und das
Fellini in Wiesdorf sowie der Opladener Feinkochtopf und das Bistro im
NaturGut Ophoven achten bereits darauf, möglichst wenige Lebensmittel
zu verschwenden.

Jenny Maus von der Opladener Speisekneipe KD achtet bereits seit zwei
Jahren darauf, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. Sie stellte fest,
dass viele Gäste ihre Teller nicht leer aßen. „Die Portionen waren
zu groß, deshalb verkleinerten wir sie. Wer „extra groß“
möchte, kann dies gern gegen einen Aufpreis bestellen“, erklärte
die Gastronomin. Außerdem bietet das Speiselokal den Gästen an, die
Reste einzupacken.

Ähnlich macht es der Feinkochtopf in Opladen. Monika Weidner packt
den Teller der Gäste von vornherein nicht so voll und bietet den
Kunden einen kostenlosen Nachschlag in der gewünschten Menge an.
„Diese Regelung wird von unseren Gästen sehr gerne angenommen und
trägt nicht nur
dazu bei Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: die Kunden schätzen
diesen Service sehr und viele sagen, dass sie sich ein wenig wie zu
Hause fühlen.“

Beide Restaurants verzichten weitgehend auf Fertigprodukte. „Wir
kochen fast ausschließlich mit frischen Zutaten und arbeiten lieber
unter der Devise: Was weg ist, ist weg!“, so Jenny Maus.

Fertigprodukte verleiten dazu, dass man zu viel davon kauft und auf
Vorrat hortet. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums müssen diese
Sachen dann weggeschmissen werden. Ähnlich sei es mit eingefrorenen
Lebensmitteln. Oft landen sie dann nach wenigen Tagen in der Tonne,
erklärt die Gastronomin. „Seit wir bewusster einkaufen, werfen wir
nicht mehr so viele Lebensmittel weg.“

Auch die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft macht sich gegen
diese Verschwendung stark mit der Aktion „Restlos genießen“.
Dabei sollen die Restaurants ihren Gästen aktiv anbieten, nicht
verzehrte Speisen einzupacken – für den zweiten Hunger zu Hause.
Über 200 Restaurants bundesweit verteilen dazu bereits die
nachhaltigen Beste-Reste-Boxen.  

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RAG - Redaktion

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