Schüler starten Stratosphärenballon
Leuchtende Augen blicken aufsteigendem Ballon nach

Kurz vor dem Start steigt die Spannung. Wird das Experiment gelingen? Werden die Messgeräte in der Box des aufsteigenden Stratosphärenballons genügend Daten zur Auswertung im Unterricht sammeln? Schüler des Lützenkirchener Werner-Heisenberg-Schüler starteten ein spannendes Projekt im Physikunterricht. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Kurz vor dem Start steigt die Spannung. Wird das Experiment gelingen? Werden die Messgeräte in der Box des aufsteigenden Stratosphärenballons genügend Daten zur Auswertung im Unterricht sammeln? Schüler des Lützenkirchener Werner-Heisenberg-Schüler starteten ein spannendes Projekt im Physikunterricht.
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Lützenkirchen - (gkf) Applaus erklingt auf dem Schulhof, als Musiklehrer Darrell Wyatt
zum Start den Titel „I believe, I can fly” - Ich glaube, ich kann
fliegen - auflegt. Und als 25 Schülerinnen und Schüler des
Projektkurses Physik und der Stratoballon Arbeitsgemeinschaft des
Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Lützenkirchen dem aufsteigenden
Ballon mit leuchtenden Augen nachsehen. Viele Monate haben sie sich
gemeinsam mit ihren Physiklehrern Frank Hill und Markus Grashof auf
diesen Moment vorbereitet, den auch viele Zuschauer gespannt
miterleben. Unter ihnen ist zum Beispiel Kai Vrancken, der
kommissarische Schulleiter. „Es ist wichtig, dass die Schüler im
Mittelpunkt stehen. Für diese ist das eine ideale Möglichkeit, sich
mit ihren Interessen einzubringen und sich mit der Schule zu
identifizieren“, kommentiert Vrancken.

„Zum Glück ist alles gut gegangen”, freuen sich Charlotte von
Bonin, 16-jährige Schülerin der Stufe Q1 und Lorenzo Fahr, ihr
gleichaltriger Mitschüler aus dem Projektkurs, während der Ballon
nur noch schwach am Firmament zu sehen ist und optisch immer kleiner
wird.

Es ist kurz nach 12 Uhr, als die mit Helium gefüllte Hülle wie eine
riesige, weiße Blase in die Erdatmosphäre aufsteigt. Und mit ihr
eine grüne Styroporbox, die der 16-jährige Maximilian Hüter aus
Pattscheid im Vorfeld konstruiert hatte und die nicht minder wichtig
ist. In dem unscheinbar wirkenden Kasten sind Messgeräte, Kameras,
ein Mini-Computer und ein Positionsbestimmungssystem installiert. Die
selbst entwickelten und programmierten elektronischen Messgeräte
sollen wissenschaftliche Daten über Rotation, Neigungsmesswinkels des
Ballons während des Fluges, Strahlung, Temperatur und Luftdruck
sammeln. Selbst ein kleiner Geigerzähler zur Messung der kosmischen
Strahlung ist mit an Bord. Die Kamera hat die Aufgabe, ein Video von
der Stratosphäre - der zweiten Schicht über der Erdatmosphäre - in
etwa 36 Kilometern Höhe aufzunehmen. Und das GPS-System ist
notwendig, um die Flugroute aufzuzeichnen, den Ballon und die Box nach
der Landung außerdem leicht bergen zu können. Der Computer ist an
Bord, um alle Daten zu speichern. Sämtliche Informationen werden
später im Unterricht ausgewertet.

„Wir sind sehr gespannt, ob die Messtechnik funktioniert und der
Flug des Ballons so verläuft, wie wir uns das vorstellen”, sagt
Hill wenige Minuten vor dem Start, für den die Schule eine Erlaubnis
von der Bezirksregierung Köln erhalten hat.

Rund zwei Stunden dauerte es, bis der Ballon die unterste Schicht der
Atmosphäre, der so genannten Troposphäre, in der sich das Wetter
abspielt, erreichte. Erst danach folgte der Aufstieg in die
Stratosphäre. Wegen des steigenden Luftdrucks nahm das Volumen der
Ballonhülle aus Kautschuk auf dem Weg nach oben kontinuierlich zu,
bis sich schließlich platzte. An einem Fallschirm sanken Hülle und
Behälter schließlich zurück zur Erde. Wo genau, das übermittelten
zwei unabhängige GPS-Sender. Einige Stunden nach dem Start konnte ein
Bergungsteam das gesamte Equipment im etwa 100 Kilometer entfernten
Esch wohlbehalten einsammeln.

Möglich wurde das Schulprojekt nicht zuletzt durch die finanzielle
Unterstützung in Höhe von 2000 Euro durch den Spezialchemie-Konzern
Lanxess, außerdem durch eine anonyme Privatspende und einen Beitrag
des schuleigenen Fördervereins. „Es ist schön, die Begeisterung
der Schüler zu sehen und mit wieviel Herzblut sie am Projekt
arbeiten“, sagte Nina Hasenkamp, Leiterin der
Lanxess-Bildungsinitiative. Ergänzend fügte sie hinzu: „Damit ist
das Ziel unserer Bildungsinitiative - die Begeisterung für
Naturwissenschaften zu wecken - voll erfüllt.“

Übrigens: die nächste Runde der Projektförderung startet noch vor
den Osterferien. Alle Schulen werden angeschrieben und können sich
bewerben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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