Ausstellung in der Villa Römer
Chorgeschichte in Leverkusen 1817 bis 1914

Historische Fahnen sind unter anderem in der Ausstellung zu sehen.  | Foto: Stadtgeschichtliche Vereinigung
  • Historische Fahnen sind unter anderem in der Ausstellung zu sehen.
  • Foto: Stadtgeschichtliche Vereinigung

Leverkusen. Die Stadtgeschichtliche Vereinigung hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Zeugnissen aus Archiven von Gesangvereinen erhalten, die eine Ausstellung wert sind: alte Fotos, historische Fahnen, Hinweise auf bemerkenswerte Dirigenten und engagierte Chorgründer, Jubiläumsschriften, Urkunden. All dies zeugt von einem reichen Vereinsleben und von geselligen Aktivitäten aus der Zeit vor den beiden Weltkriegen. So ist die Geschichte des Bürgertums im „langen 19. Jahrhundert“ unter anderem gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Vereinsgründungen – seien es Lese-, Theater- oder auch konfessionelle Vereine.

Besonders stark vertreten waren die Musik- und Gesangvereine. Auf Leverkusener Gebiet wurde diese Entwicklung sicher auch durch die „Musikalische Akademie“ in Schlebusch angestoßen, die Notar Dr. Jacob Salentin von Zuccalmaglio 1817 gründete. Hauptzweck sollte die „Durchführung eines geregelten Kirchengesangs mit Orchesterbegleitung zur Hebung des Gottesdienstes“ sein.

Anlässe, einen Gesangverein zu gründen, gab es jedenfalls genug. So heißt es im § 1 der Satzung vom Männer-Gesang-Verein Loreley Schlebusch: „Der Zweck des Vereins geht dahin, sich im Gesange zu bilden sowie unter dem

Schutz der Eintracht gesellig zu vergnügen.“ Vor allem an Gedenktagen, bei Festen oder einer „würdigen Feier“ wurde das gemeinsame Singen zum besonderen Höhepunkt. Die Männerchöre nannten sich „Eintracht“, „Liederkranz“, „Wohlgemuth“. „Loreley“ oder auch „Germania“ und fanden sich häufig aus Belegschaften zusammen – wie der Opladener Baubeschlagfabrik, der Staatseisenbahn oder den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer Leverkusen.

Die Kirchenchöre, die das sonntägliche Hochamt oder auch Prozessionen mit Chorälen oder mehrstimmigen Gesängen bereicherten, erhielten oft den Beinamen „Cäcilia“.

Mit Hilfe von Zeitungsberichten, Noten, Programmen und Vereinsfahnen will die Stadtgeschichtliche Vereinigung das damalige Vereinsleben in der Ausstellung dokumentieren und verdeutlichen. Anlass dieser Präsentation ist nicht zuletzt das Sterben einiger der hier vorgestellten Gesangvereine und das Bewahren ihrer Geschichte.

Die Ausstellung ist in der Villa Römer bis 14. August zu sehen, und zwar wie vor Corona: samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Eintritt für Erwachsene: vier Euro.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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