Zugvögel werden erwartet
Auf dem NaturGut Ophoven brüten die Mauersegler in Nesthilfen

Ein Mauersegler verbringt sein ganzes Leben in der Luft. Er trinkt, isst und schläft sogar im Fliegen. | Foto: Hans-Martin Kochanek 
  • Ein Mauersegler verbringt sein ganzes Leben in der Luft. Er trinkt, isst und schläft sogar im Fliegen.
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Opladen. Die ersten Mauersegler wurden auf dem NaturGut Ophoven
in Leverkusen gesichtet. Sie kehren zurzeit aus ihrem Winterquartier
in Afrika zurück um in Deutschland zu brüten. An ihren schrillen
Rufen sind sie zu erkennen. In großen Gruppen fliegen sie mit einer
Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h.
„Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben im Flug. Sie trinken
und schlafen sogar in der Luft“, erklärt Hans-Martin Kochanek,
Leiter des NaturGuts Ophoven.
Die Meistersegler kommen jedes Jahr pünktlich Anfang Mai und bleiben
circa 100 Tage in Deutschland. Als Höhlenbrüter besiedeln sie
Hohlräume zum Beispiel an Fassaden und Dächern. „Die gibt es aber
in modernen Häusern oder in sanierten Gebäuden kaum noch“,
bedauert Kochanek. „Daher bieten einige Hausbesitzer den
Meisterfliegern fertige künstliche Nistplätze an, die beispielsweise
unter die Regenrinnen montiert werden“, so der Ornithologe. Hier in
Leverkusen brüten die Mauersegler in solchen Nisthilfen auf dem
NaturGut Ophoven.
Dort sind die Flugkünstler jetzt auch zu beobachten. Die Eltern
fangen mehrere Stunden lang hunderte von Insekten in der Luft, sammeln
sie im Schlund und kehren erst dann wieder zum Nest zurück. „Wenn
die Jungen einmal aus dem Nest ausgeflogen sind, setzen diese
besonderen Vögel zwei Jahre lang freiwillig keine Kralle auf den
Erdboden“, so Kochanek Sie fliegen ununterbrochen und legen pro Jahr
circa 250.000 Kilometer zurück.
Der Mauersegler ähnelt zwar den Schwalben, ist aber nicht mit diesen
verwandt. Mit einer Flügelspannweite von über 40 Zentimetern sind
die Mauersegler erheblich größer als unsere heimischen Schwalben.
Mit ihrem dunklem Bauch und kurzem Schwanz können sie von den
Mehlschwalben mit ihrem hellen Bauch und den Rauchschwalben mit den
langen Schwanzfedern unterschieden werden.
Auch andere Zugvögel wie
Kuckucke, Gartenrotschwänze und Rauchschwalben kommen jetzt zurück
nach Deutschland. „Der Kuckuck brütete früher in Leverkusen an
mehreren Stellen“, weiß Hans-Martin Kochanek. Inzwischen gehöre
jedoch eine Menge Glück dazu, einen dieser faszinierenden Vögel zu
entdecken. Als Kuckucksei in ein fremdes Gelege geschmuggelt, lasse er
sich von seinen Gasteltern hochpäppeln, die meist um ein Vielfaches
kleiner sind. „Wenn das Nest zu klein wird, zieht er einfach –
ohne Flugunterricht – alleine in Richtung Winterquartier,“
erklärt der Vogelexperte. Sein Verhalten mache besonders deutlich,
dass Zugzeitpunkt, -richtung und -dauer angeboren sind. Hintergrund:
Weltzugvogeltag, der am 8. Mai stattfand. Nisthilfen für Mauersegler
und andere Vögel können Interessierte im InfoTreff der Leverkusener
Naturschutzverbände (Tel. 0214/506424) erwerben.
 

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