Windenergie
Windenenergie: Bau genehmigt

Freude über die Genehmigung: Christoph Junghans (Technischer Leiter GWN), Claudia Steinbrügge (GWN), Bürgermeister Hilko Redenius, Udo Winkler (Prokurist GWN), Björn Dittich (Aufsichtsratsvorsitzender GWN).  | Foto: Gemeindewerke Nümbrecht GmbH
  • Freude über die Genehmigung: Christoph Junghans (Technischer Leiter GWN), Claudia Steinbrügge (GWN), Bürgermeister Hilko Redenius, Udo Winkler (Prokurist GWN), Björn Dittich (Aufsichtsratsvorsitzender GWN).
  • Foto: Gemeindewerke Nümbrecht GmbH

Nümbrecht. Nach intensiver Vorbereitung ist ein Meilenstein erreicht: Ende 2024 wurden die Anträge zur Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz eingereicht – nun hat der Oberbergische Kreis grünes Licht gegeben. Die GWN (Gemeindewerke Nümbrecht GmbH) erhält die Genehmigung für zwei Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils sechs Megawatt.

Die beiden Anlagen sollen einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energiewende leisten und jährlich rund 35 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom erzeugen.

Hintergrund

Im Februar 2023 stimmten in einem Bürgervotum rund 81 Prozent dafür, die Möglichkeit zur Erzeugung von Windenergie in Nümbrecht zu prüfen - ein entsprechender Auftrag ging an die GWN.

Die Standorte standen zunächst nicht fest, es kam immer wieder zu Verschiebungen der Anlagen, bis schließlich die endgültigen Standorte gefunden werden konnten, die alle planungsrechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen möglichen Bau der Anlagen erfüllen. Zusätzlich war es zwingend notwendig, die erforderlichen Grundstücke für die Flächen zu sichern, da mehrere Projektierer an den Flächen interessiert waren.

Die Standorte liegen innerhalb der von der Regionalplanung vorgesehenen Flächen.

Nächste Schritte: Bürgerinformation, Beteiligung und Projektumsetzung. Die GWN wird nun zügig in die nächste Phase des Projekts einsteigen:

Nach den Sommerferien finden in Nümbrecht Informationsveranstaltungen statt. Dort werden Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand der Planungen informiert und über Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung am Projekt aufgeklärt.

In Zusammenarbeit mit unterstützenden Banken werden derzeit passende Modelle entwickelt. Geplant sind sowohl risi-

kolose Beteiligungsformen als auch renditestärkere Modelle mit geringerem Risiko.

Die GWN wird am Ausschreibungsverfahren teilnehmen, um sich im Rahmen des so genannten Marktprämienmodells Fördermittel für die nächsten 20 Jahre zu sichern.

Die Detailplanungen werden beginnen und schließlich können die Windräder beauftragt werden.

Was ist seit dem Bürgervotum alles passiert?

Der gesamte Prozess von der Planung bis zur Genehmigung kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Es müssen viele unterschiedliche Stellen eingebunden werden wie Bau-, Straßen-, Luftverkehrs-, Militär-, Denkmal-, Boden- und Naturschutzbehörden. In den zahlreichen Gutachten werden Schallentwicklung, Schattenwurf, Sichtbarkeit und Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie die ökologischen Einflüsse im Hinblick auf die Wohnverhältnisse, auf Fauna, Flora und Habitat des Projekts geprüft.

Über mehr als ein Jahr wurden Windmessungen vorgenommen. Vorverträge mit den Grundstückseigentümern wurden geschlossen. Netzplanungen wurden erstellt. Wirtschaftlich-

keitsberechnungen wurden durchgeführt. Gespräche mit Banken zu möglichen Finanzierungsmodellen fanden statt. Mit Herstellern von Windkraftanlagen wurden Gespräche geführt. Die Gründung einer Windenergiegesellschaft wurde auf den Weg gebracht.

Blick in die Zukunft: die Anlage

Wenn alle weiteren Schritte erfolgreich abgeschlossen werden, können innerhalb der nächsten zwei Jahre in Nümbrecht zwei Anlagen mit einer Nennleistung von je sechs Megawatt errichtet werden. Die Nabenhöhe liegt bei 162 Meter, der Rotordurchmesser beträgt 175 Meter.

Die beiden Windräder werden in der Lage sein, über das ganze Jahr gerechnet etwa 51 Prozent des in Nümbrecht verbrauchten Stroms zu liefern - ohne Emissionen, ohne CO2-Ausstoß. Damit hätte Nümbrecht einen großen Schritt in die Unabhängigkeit getan.

Die GWN hat zusätzlich eine Genehmigung für eine weitere Windkraftanlage beim Oberbergischen Kreis beantragt. Mit Bau der dritten Anlage würde sich die Stromproduktion aus den Windrädern auf 75 Prozent des Nümbrechter Verbrauchs steigern.

Bei der Energiewende werden Stromspeicher eine zentrale Rolle spielen. Nur, wenn man den erzeugten Strom aus den Windrädern auch zwischenspeichert, kann langfristig eine sichere und bezahlbare Stromversorgung gewährleistet werden. Die GWN wird sich im nächsten Schritt intensiv mit diesem Thema beschäftigen und passende Lösungen entwickeln.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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