Löhcamp
„Martin macht das Licht an“

Sitzmöbel, fahrbare Marktwagen für gebackenes Fladenbrot – alles Marke Eigenbau. Die Kinder und Jugendlichen hatten Spaß beim Möbelbau. | Foto: Friederike Klein
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  • Sitzmöbel, fahrbare Marktwagen für gebackenes Fladenbrot – alles Marke Eigenbau. Die Kinder und Jugendlichen hatten Spaß beim Möbelbau.
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Nümbrecht-Benroth - Fräulein Müller und Thomas Müller sind zwei Hühner. Sie hatten
ihren selbst gebauten Stall und liebevolle Betreuung bei der
Müller-Zunft im Löhcamp. Der Dank und Lohn: jeden Tag ein Ei. Zum
neunten Mal, und davon zum dritten Mal auf dem alten Benrother
Sportplatz und den umliegenden Wiesen, schlug das traditionelle
Löhcamp der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde
Bergneustadt-Hackenberg seine Zelte auf. 210 Kinder zwischen acht und
13 Jahren, 170 Mitarbeiter von 14 bis 65 Jahren und deren 20 Kinder
von ein bis sieben Jahren hatten mit einem neuen Teilnehmerrekord für
eine Woche die Einwohnerzahl des idyllischen Dorfes mehr als
verdoppelt. Besonders erfreut war Burkhard Schmidt von der „Zunft
Camp-Leitung“, dass der „Hilferuf“ wegen der entstandenen
„Seenplatte und Schlammwüste“ schnell erhört wurde.

In gemeinsamer Arbeit mit dem Nümbrechter Bauhof und einem Steinbruch
in der Nähe waren in Windeseile Split für Wege, Schaufeln und
Schubkarren verfügbar. Aus Benroth kam sogar eine Frau und bot ihre
Hilfe in Form von Waschmaschine und Trockner an. Und wie es im
Löhcamp zugeht, erfuhren die Benrother bei einem gemeinsamen Besuch.
Dazu hatte das Löhcamp zum ersten Mal eingeladen. „Das ist klasse,
dass hier oben so viele junge Menschen sind“, sei der Tenor gewesen.

Zu Besuch kam auch das Kreisjugendamt, das jedes Jahr Fördermittel
bereitstellt. Während Schmidt in der Mitarbeiter-WunderBar beim
Treffen mit der Presse vom aktuellen Löhcamp, der Historie, den
vielen kleinen und großen Abenteuern erzählte, spielten draußen
Kinder und Mitarbeiter auf den umliegenden Wiesen. Andere Mitarbeiter
bereiteten den Markttag im Camp vor. Und bald schon hallten die Rufe
„Süße Äpfel, köstliche Knollen – nur drei Taler das Stück“
den „mittelalterlichen“ Marktplatz, um den die Zelte der zehn
verschiedenen Zünfte standen. In Zünfte wie Müller, Weber, Fischer
und weitere waren die Kids nach Alter eingeteilt sind, gemeinsam mit
jeweils vier bis sechs Mitarbeitern. Über die damalige Zeit und die
Geschichte von Martin Luther erfuhren die Kids abends im Spectaculum
durch die Gaukler-Zunft, die Meistergaukler Zarabellio alias Abel
Hoffmann und Maronica alias Monika Hamburger anführten.

Es ist jedes Jahr ein logistisches Meisterwerk, das das Löhcamp-Team
auf die Beine stellt. Angefangen von den Wanderungen der Gruppen zum
Zeltplatz, wo fleißige Mitarbeiter das Grundgerüst des Lagers mit
Küchen- und Spülzelt, Essens- und Spectaculum-Versammlungszelt,
Duschcontainern, Waschtischen und Dixie-Toiletten vorbereiten hatten.
Über das abwechslungsreiche Programm mit Workshops, Spiel und Spaß
für jeden Tag, bis zum Abschlusstag und Abbau.

„Es ist auch wirklich anstrengend“, gestand Schmidt. Aber „zu
erleben, was für eine Freude das den Kindern und Mitarbeitern
macht“, wiege die Anstrengung mehr als auf, lachte er. Und die
Mitarbeiter blieben bei der Stange. Fuhren nicht nach Hause, auch wenn
sie in der Nähe wohnen. Wie zum Beispiel die Nümbrechter Tatjana und
Andreas Dyck, die mit ihren beiden Kindern mit dabei waren. „Das ist
einfach auch ein Abenteuer“, lachte Tatjana Dyck. Während die
beiden als Mitarbeiter halfen, hatte ihre Tochter im Camp-eigenen
Kindergarten „Burgspatzen“ Spaß bei Judith Schorre und Team, und
ihr Sohn war mit seiner Zunft unterwegs.

Zum ersten Mal gab es auch ein Camp im Camp. Das war die
Adventurezunft und Outdoorschule, bei der 15 Mitarbeiter Erfahrungen
zum Beispiel im Möbelbau machten und diese an die Kinder weitergaben.

Über Sach- und Geldspenden, die das Ganze erst ermöglichen, sind
Schmidt und alle anderen unendlich dankbar und froh. Informationen zum
Camp unter www.löhcamp.de.

- Friederike Klein

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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