Rund um Nümbrecht
Wenn Oldies unterwegs sind

Die Oldtimer wurden viel bestaunt.                                                                                          | Foto: Michal Kupper
  • Die Oldtimer wurden viel bestaunt.
  • Foto: Michal Kupper

Nümbrecht. Rund 100 historische Fahrzeuge starteten am Pfingstsonntag auf die 16. Oldtimerausfahrt des Motorsportclubs Nümbrecht (MSC). Vorsitzender Jürgen Kohlmann erklärte: „Die Grenze liegt beim Baujahr 2005.“ Die nutzten gleich zwei, ein BMW Mini Cooper mit 115 PS und ein Audi A3 Sportback mit 200 PS. Das älteste hingegen war ein Austin A 30 mit nur 800 Kubikzentimetern Hubraum und 28 PS aus dem Jahr 1954.

Im Minutentakt schickte Kohlmann die Autos ab 9.31 Uhr am Säulenbrunnen im Kurpark auf die knapp 70 Kilometer lange Vormittagsetappe, die in östliche Richtung bis hinter Morsbach führte. Gefahren wurde etwa nach „Chinesenzeichen“, also stilisierten Straßenverläufen, bei denen peinlich genau auf die Abstände zwischen den einzelnen Verkehrsknoten geachtet werden musste.

Zwischendurch gab es Gleichmäßigkeitsprüfungen, bei denen etwa eine Strecke von 120 Metern in exakt 30 Sekunden durchfahren werden musste. Daneben waren Sonderprüfungen zu absolvieren, wo beispielsweise exakt bis auf eine Distanz von 40 Zentimetern an ein Hindernis gefahren werden musste oder das Fahrzeug genau mittig in eine Toreinfahrt platziert werden musste.

Erstmals mit dabei sind die Nümbrechter Mariella Barf-Ohlig und ihr Mann Johannes Ohlig. Sie haben sich die Rally an ihrem ersten Hochzeitstag gegönnt. Die schwarze Ente war auch ihr Brautauto gewesen, original von der Hochzeit sind die weißen Schleifen an den Spiegeln. Mariella erzählt:

„Damals ist er aber gefahren – mit dem Brautkleid ging das einfach nicht.“ Das Ganze ist fast so etwas wie ein Familienausflug. Auf das Paar folgt die zweite Ente der Familie – rot und mit Blumen verziert. Im Cockpit sitzen ihr Vater Jörg Ohlig am Steuer und ihr Bruder Jamo als Beifahrer.

Ebenfalls am Start ist auch der Nümbrechter Bürgermeister Hilko Redenius als Beifahrer. Am Steuer des Mercedes 220 Sb, Baujahr 1964, sitzt sein jüngerer Bruder Rainer Lüpkes aus Peine bei Hannover. Redenius wäre beinahe schon vor zwei Jahren mitgefahren, damals sei aber ein Keilriemen gerissen: „Deshalb ist das heute meine Premiere.“ Er hofft, alle „Baumaffen“ entlang der Strecke zu finden, die in das Bordbuch eingetragen werden müssen, und will das Rallye-Feeling genießen: „Hauptsächlich geht es um den Spaß und wenn wir nicht Letzte werden, sind wir schon zufrieden.“

Die beiden Wiehler Hans-Peter Daub und seine Tochter Melanie sind in einem Opel Rekord Olympia, Baujahr 1957, vorgefahren. Daub erinnert sich, dass sein Vater den gleichen Wagen und ihn damit zum Kindergarten gebracht hatte. Vor acht Jahren habe er den Wagen im Internet gesehen und sofort gekauft. Rostmäßig sei das Auto top in Ordnung, da es in Schweden gefahren sei:

„Anders als hierzulande gibt es dort kaum Salz auf den Straßen.“ Lediglich die Polsterung habe er erneuert. Ohne Bremskraftverstärker und Servolenkung sei es ein besonderes Gefühl, in dem Wagen zu sitzen: „Das ist Autofahren pur.“ Seine Tochter ergänzt lachend: „Wenn es durch Schlaglöcher geht, hüpft man richtig darin.“

Nach der Mittagspause in Homburg-Bröl ging es dann auf die etwa gleich lange Nachmittagsetappe, die in den Westen der Region bis in den Rhein-Sieg.Kreis führte. Am Ende trafen sich die Oldtimerfreunde zur Siegerehrung im Parkhotel.

„Es hat großen Spaß gemacht, mit einer Ente durch die Kurven im Oberbergischen zu fahren“, freute sich auch Mariella Barf-Ohlig und ergänzte: „Wir waren ein gutes Team und das ist doch eine prima Voraussetzung für die Zukunft.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

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