Emotionale Debatte
Höheres Essensgeld, weniger Betreuung?

Gut gefüllt war die Aula der Realschule Mondorf bei der Sitzung des Jugendhilfeausschuss - viele Eltern waren gekommen.  | Foto: Bracker
  • Gut gefüllt war die Aula der Realschule Mondorf bei der Sitzung des Jugendhilfeausschuss - viele Eltern waren gekommen.
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Niederkassel. Sehr emotional ging es zu in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Niederkassel. Normalerweise findet sie im Ratssaal statt, aber auf Grund der erwartet hohen Besucherzahl wurde die Sitzung vorausschauend in die Aula der Mondorfer Realschule verlegt. Begleitet von einem breiten Medieninteresse wurden hier zwei emotional geladene Tagesordnungspunkte „verhandelt“. Wie brisant diese Themen sind, zeigte sich bereits am Anfang der Sitzung, als die Ausschussvorsitzende Angela Niethammer die Eltern darauf hinweisen musste, dass in Ausschusssitzungen weder Applaus noch Zwischenrufe noch Fragen gestattet sind.

Für die Betreuung der Grundschulkinder aus Niederkassel-Ort werden im kommenden Schuljahr voraussichtlich nicht alle angemeldeten Kinder einen Platz erhalten. 34 von ihnen stehen auf der Warteliste. Dies ist nicht nur dem fehlenden Platz geschuldet, den die Vorsitzende des Vereins „Betreute Schulen“, Britta Busch, als relevanten Grund dafür anführte, sondern vor allen Dingen auch dem fehlenden Personal für die OGS. Die intensive Debatte zwischen dem Beigeordneten Carsten Walbröhl, der dafür plädierte, Betreuungskräfte im Stadtgebiet flexibel einzusetzen und den Vertreterinnen des Vereins „Betreute Schulen“ führte für alle zu keinem endgültigen Ergebnis. Auch die Vertreter der Parteien forderten eine zeitnahe Schulung von interessierten Bewerbern zu Fachkräften und ein höheres Engagement bei der Personalentwicklung.

Im nächsten Tagespunkt ging es um die Kinder, die noch ein paar Jahre jünger sind und derzeit die städtischen Kitas besuchen. Im Rahmen der Aufstellung des Haushaltssicherungskonzeptes müssen Maßnahmen getroffen werden, den Kostenbeitrag zur Mittagsverpflegung anzupassen. Vorgeschlagen ist hier eine Erhöhung von derzeit 48,40 Euro (in kitas mit Catering) auf 95 Euro bei fünf Tagen pro Woche. Zudem sind die Frischkochküchen in den Niederkasseler Kitas die einzigen im Kreisgebiet - hier könnte man durch einen sukzessiven Wechsel auf Catering sparen. Klares Votum der CDU-Fraktion, die Eltern nicht weiter finanziell zu belasten und eine Ausschreibung für Catering zum jetzigen Preis zu tätigen. Auch die SPD, die FDP und Bündnis90/Die Grünen lehnen Preiserhöhungen ab - Rebecca Großgarten von der SPD bittet darum zu prüfen, ob man nicht im Verbund günstiger einkaufen könne. Eine hitzige Debatte, in der der Beigeordnete Walbröhl darauf hinwies, dass die Haushaltssicherung ein Einstellen der Frischeküchen fordere, führte dazu, dass die Beschlussfindung in die nächste Ratssitzung, die das Thema Haushaltssicherung hat, verwiesen wurde.

Redakteur/in:

Irmgard Bracker aus Niederkassel

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