Kinder schreiben an Angela Merkel
Post aus dem Kanzleramt

Mittlerweile haben fast alle Kinder der Walprojektgruppe auch einen Plüschwal. | Foto: Gast
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  • Mittlerweile haben fast alle Kinder der Walprojektgruppe auch einen Plüschwal.
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Neunkirchen - Kinder des Familienzentrums St. Margareta schreiben der Kanzlerin

Post von der Kanzlerin – wer geriete da nicht aus dem Häuschen? Die
Eltern im Familienzentrum St. Margareta waren jedenfalls „von den
Socken“, als der Brief kam.

Nicht so ihre Kinder. Die blieben cool; denn sie hatten Angela Merkel
zum Thema Walschutz angeschrieben und für sie war es
selbstverständlich, dass man auf einen Brief auch eine Antwort
bekommt.

Das Thema „Wale“ war im vergangenen Sommer beim Erzählen von
Urlaubserlebnissen aufgekommen und hatte die Kinder nicht mehr
losgelassen. So entstand die Wal-Projektgruppe, die stetig wächst. Im
fünfgruppigen Kindergarten St. Margareta wird nach der
Reggio-Pädagogik (benannt nach der italienischen Stadt Reggio Emilia,
in der das Konzept entwickelt wurde) mit offenem Konzept gearbeitet.
Das Konzept basiert auf der Überlegung, dass jedes Kind wissbegierig
ist und lernen will. „Wir wecken die Lust am Lernen und erziehen die
Kinder zu aufmerksamen und engagierten Menschen“, erklärt Leiterin
Sigrid Mühlenhaus. In den Projekten beschäftigten sich die Kinder
beispielsweise mit Schnecken oder dem Thema „Tod“, zu dem sie
sogar den Papst befragten – und Antwort erhielten.

Seit August letzten Jahres beschäftigt das Thema „Wale und
Walfang“ die Kinder der Wal-Projektgruppe intensiv. Die Kinder
machen sich Gedanken zum Lebensraum der Wale und zum Thema Walfang,
sammeln Informationen und besprechen sie miteinander. Sie sahen schon
den Film „Der Aufstand der Pottwale“ und befragten Experten wie
etwa eine Tierärztin am Ort. Gerne würden sie auch zum Duisburger
Zoo fahren, mit dortigen Tierärzten sprechen und sehen wie ein
Wal-Kalb von der Mutter gesäugt wird. Mit der Zeit wurden die Kinder
selbst zu Experten auf dem Gebiet.

Gemeinsam mit der Sozialpädagogin Johanna Meng schrieb Nonnenbruch
als „Sekretärin“ der Projektgruppe nach deren Diktat an die
Kanzlerin und die japanische Botschaft.

„Liebe Frau Bundeskanzlerin, … kannst du uns bitte helfen die Wale
zu beschützen?“ und „Können wir in Deutschland was für die Wale
tun?“ fragten die Kinder unter anderem. Die Kanzlerin antwortete
prompt: „In der Tat sind Wale eine außergewöhnliche Tierart und
ihr Schutz ist ein wichtiges Anliegen.“ Die Kanzlerin wies die
Kinder auf die Internationale Walfangkommission hin und empfahl ihnen
die Internet-Adresse https://de.whales.org für weitere Informationen.

Die Antwort aus der japanischen Botschaft enttäuschte die Kinder
zunächst. Sie war in japanischen Schriftzeichen verfasst, die niemand
lesen konnte. Aber die Walforscher geben die Hoffnung nicht auf,
jemanden zu finden, der den Brief übersetzen kann. „Zur Not
schreiben wir nochmal“, lacht Nonnenbruch.

Mittlerweile haben fast alle Kinder der Walprojektgruppe auch einen Plüschwal. | Foto: Gast
Kindergartenleiterin Sigrid Mühlenhaus und Simone Nonnenbruch mit dem Brief, der natürlich am „Schwarzen Brett“ ausgehangen wurde. | Foto: Gast
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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