Neue "Heimatblätter"
Neunkirchen-Seelscheider überall zu finden

Bürgermeisterin Nicole Sander (r.) bedankte sich bei allen Autoren und Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins für ihr Engagement. | Foto: Gast
  • Bürgermeisterin Nicole Sander (r.) bedankte sich bei allen Autoren und Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins für ihr Engagement.
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Neunkirchen-Seelscheid - Wer hätte gedacht, dass gleich drei Generationen einer Seelscheider
Familie im Vatikan tätig waren?  Nicht gerade als Kardinäle,
Camerlengi oder andere Würdenträge, aber immerhin als Kammerdiener.
Der Historiker Hartmut Benz hat die Familie Schöneshöfer, die im 19.
Jahrhundert in päpstlichen Diensten stand, im Vatikan aufgespürt und
berichtet im neuen Jahrbuch des Heimat- und Geschichtsvereins
Neunkirchen-Seelscheid darüber.

Heimatgeschichte ist alles andere als langweilig. Das zeigte jetzt
wieder die Vorstellung des neuen Jahrbuchs des Heimat- und
Geschichtsvereins Neunkirchen Seelscheid. Ein vertrautes Gesicht
fehlte dabei in diesem Jahr: Ehrenmitglied Paul Schmidt, „das
Gesicht des Heimatvereins“ dem die Heimatgeschichte sehr am Herzen
lag, ist kürzlich 88-jährig verstorben. „Die Zeitzeugen sterben
langsam aus“, stellte Bürgermeisterin Nicole Sander fest, „Danke
an alle, die sich zur Verfügung stellen und vieles, das sonst
verloren ginge, festhalten.“

Fleißige Autoren hatten mit einem bunten Reigen an Themen dafür
gesorgt, dass die 32. „Heimatblätter“ mit 288 Seiten besonders
umfangreich wurden. Es lohnt sich einmal hineinzuschauen.

Dieter Siebert-Gasper berichtet über den Kirchturmbrand von 1738 und
die Glocken von Sankt Margareta; das über 175 Jahre alte Tagebuch des
Johann Peter Pütz aus Kotthausen gibt Aufschluss über den damaligen
Alltag und besonders das Ende des Simultaneums (die gemeinsame Nutzung
der Kirche durch Protestanten und Katholiken) in Seelscheid; der lange
Weg des „Wiescheider Kreuzes“ wird von Hans-Jürgen Parpart
beschrieben und Michael Eichinger berichtet vom Zeitzeugenprojekt des
Antoniuskollegs, bevor gleich drei Chöre, die in diesem Jahr ein
Jubiläum begehen, zu Wort kommen: Klaus Hebekeuser erzählt die
Erfolgsgeschichte des 180-jährigen MGV Seelscheid, des ältesten
Männerchors im Rhein-Sieg-Kreis. Aus der wechselvollen Geschichte des
125-jährigen MGV Gemütlichkeit Söntgerath berichtet Peter van der
Wyst; der jüngste der drei Chöre, der 120-jährige Kirchenchor
Cäcilia Neunkirchen, widmet seinen Beitrag einem speziellen Thema in
seiner Geschichte - der Pflege des gregorianischen Chorals.

Etliche Zeitzeugen, unter anderem auch Erzdiözesanmusikdirektor
Richard Mailänder, trugen mit ihren Erinnerungen viel dazu bei. Den
Vertriebenen und Evakuierten nach dem zweiten Weltkrieg in Seelscheid
widmet Martin Krause zwei Kapitel; Paul Engels beschreibt die
Entwicklung des Bankwesens in der Gemeinde; Stefan Franken erinnert an
Ereignisse vor 100 und vor 50 Jahren in der Gemeinde, wie etwa die
ersten Beschlüsse zur Vereinigung von Neunkirchen und Seelscheid am
7. April 1967; und dass es „Fake-News“ auch schon vor über 70
Jahren gab, zeigt Hans-Jürgen Parpart mit einigen Flugblättern der
damaligen Zeit. Manches ändert sich eben nicht.

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RAG - Redaktion

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