NABU Morsbach Vortrag
Der Wolf entscheidet, wo er bleibt

Wolfsberater Dietmar Birkhahn hielt beim NABU Morsbach einen informativen Vortrag über den Wolf und mögliche Schutzmaßnahmen für Weidetiere.                                                          | Foto: Christoph Buchen
  • Wolfsberater Dietmar Birkhahn hielt beim NABU Morsbach einen informativen Vortrag über den Wolf und mögliche Schutzmaßnahmen für Weidetiere.
  • Foto: Christoph Buchen

Morsbach (eif). „Es ist im Oberbergischen noch kein Wolfsrudel festgestellt worden. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass nicht doch der eine oder andere Wolf mal hier durchziehen wird.“

Mit dieser Aussage beantwortete der ehrenamtliche Luchs- und Wolfsberater des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Dietmar Birkhahn beim NABU Morsbach die Frage, ob der geschützte Wolf im Morsbacher Bergland eine Zukunft hätte.

Ob sich also einmal ein Wolfsrudel in Oberberg ansiedeln werde, konnte Birkhahn nicht beantworten. Aber: „Der Wolf entscheidet allein, wo er sich niederlässt“, meinte er.

Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung hatte der NABU Morsbach die Öffentlichkeit zum Vortrag des Wolfsexperten eingeladen. Rund 60 Zuhörer fanden den Weg in den Kultur-Bahnhof, gehört doch die Gemeinde seit kurzem zum „Wolfsgebiet Oberbergisches Land“.

Nach den Ausführungen von Birkhahn hat sich in der Leuscheid, einem Waldgebiet im Rhein-Sieg-Kreis, und im Raum Hennef-Eitorf-Windeck im Frühjahr 2021 ein Wolfsrudel angesiedelt, nicht weit also Morsbach entfernt.

Doch bislang ist dort noch kein Wolf bestätigt worden. Angebliche Foto- und Videobeweise stellten sich, so Birkhahn, bis heute alle als Falschmeldungen heraus.

Der Wolfsberater beantwortete zahlreiche Fragen über den Mythos Wolf, seine zunehmende Verbreitung in Deutschland und dessen Lebensweise und betonte, dass in einem Wolfsgebiet wie dem Oberbergischen Südkreis die Anschaffung von Herdenschutzzäunen für Weidetiere zu 100 Prozent vom Land gefördert wird.

NABU-Vorsitzender Christoph Buchen freute sich über das große Interesse an dem Thema und regte an, mögliche Beobachtungen an den Wolfsberater oder den NABU zu melden. Zuvor war dem bisherigen Vorstand Entlastung erteilt und Buchen für weitere drei Jahre als NABU-Vorsitzender wiedergewählt worden. Bei den Vorstandswahlen wurde auch Klaus Jung erneut zu seinem Stellvertreter bestellt. Neun Beisitzer unterstützen künftig das Führungsteam, darunter die neu gewählten Katharina Penny und Philipp Becher.

In seinem Rechenschaftbericht für die Jahre 2019 bis 2021 konnte Christoph Buchen trotz der Corona bedingten Pausen zahlreiche Aktivitäten auflisten. Sichtbare Zeichen für die NABU-Aktionen sind das große Insektenhotel im Kurpark und mehrere Wildblumenwiesen, die die Naturschützer zusammen mit dem Gemeindebauhof angelegt haben. Der Erlass einer Baumschutzsatzung und die gemeindliche Bezuschussung von Photovoltaikanlagen auf Morsbacher Hausdächern gehen ebenso auf die Initiative des NABU zurück, wie die Mitarbeit an dem gemeindlichen Waldkonzept und in der Lenkungsgruppe für das Integrierte Handlungskonzept von Morsbach.

Besonders stolz ist der NABU-Vorsitzende auf die Kinder- und Jugendgruppe, gilt es doch, „den Nachwuchs für die Natur- und Umwelt auch weiterhin zu sensibilisieren“.

Leiterin Lisa Bauer stellte kurz die Arbeit der beiden Gruppen vor. Der NABU Morsbach wird in Zukunft auch eng mit der neuen Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, Michelle Zimmermann, zusammenarbeiten. Die neue Mitarbeiterin der Verwaltung erläuterte kurz ihre Arbeit.

Wer Interesse an einer Mitarbeit im NABU Morsbach hat, kann sich melden unter Tel. 0 22 94/80 95; morsbach@nabu-oberberg.de.

Der Wolfsberater Dietmar Birkhahn ist zu erreichen unter Tel. 0 22 66/9 01 05 15; wolfsberater@t-online.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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