Protest formiert sich
600 Bürger wenden sich gegen Gewerbegebiet

Es handele sich nicht um ein Gewerbegebiet, sondern um ein Industriegebiet, das viel zu dicht an den Wohnvierteln liege, befürchtet die Bürgerinitiative. | Foto: Initiative
  • Es handele sich nicht um ein Gewerbegebiet, sondern um ein Industriegebiet, das viel zu dicht an den Wohnvierteln liege, befürchtet die Bürgerinitiative.
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Bedburg - (red) Bedburger Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Ortsteilen
der Stadt wenden sich gegen die Pläne, westlich der Autobahn A61
zwischen Kaster, Oppendorf und Pütz ein Gewerbegegebiet zu errichten.
Sie haben die Bürgerinitiative „Saubere Zukunft Bedburg“
gegründet und Bürgermeister Sascha Solbach aufgefordert, die
Ansiedlungspläne an dieser Stelle nicht weiter zu verfolgen. Schon
kurz nach der Gründung der Initiative haben sich nach deren Angaben
über 600 Bürger über die Webseite der Aktionsgruppe in die
Unterstützer-Liste eingetragen.

Da Gewerbeflächen im nördlichen Rhein-Erft-Kreis knapp sind, mit dem
Ende der Braunkohle zur Ansiedlung neuer Betriebe aber dringend
gebraucht werden, hatten sich die Städte Bergheim, Bedburg und
Elsdorf zur Zusammenarbeit mit dem interkommunalen Gewerbegbiet
entschlossen.

„Wir sind nicht gegen die Ansiedlung neuer Gewerbe- und
Industriegebiete in der Stadt, aber wir sind einhellig gegen ein
Industriegebiet an dieser Stelle“, sagt der Sprecher der Initiative,
Andreas Jobs.

Wie aus den Unterlagen der Bezirksregierung Köln zu entnehmen ist,
sei abweichend vom allgemeinen Sprachgebrauch der Stadt dort kein
Gewerbegebiet, sondern mit der Bezeichnung „GIBPlus“ ein
vorrangiges Industriegebiet auf der 750.000 Quadratmeter großen
Fläche geplant. Dies sei für die Bewohner der in unmittelbarer Nähe
liegenden Ortschaften eine unzumutbare Belastung. Der Vorwurf: „Wie
kann man ernsthaft ein neues Industriegebiet in dieser Größe mit
einem 24/7-Tages- und Nachtbetrieb bei einer minimalen Distanzfläche
von nur circa 250 Metern zur Wohnbebauung in Kaster und Königshoven
planen, wenn schon bei Windrädern eine Distanz von mindestens 1000
Metern gefordert wird?“

Effektive Immissionsschutzmaßnahmen, die alle Belastungen durch alle
denkbaren Emissionen wie Geräusche, Gerüche, Staubentwicklung,
schädliche Luftveränderungen und anderes ausschließen, seien nicht
darstellbar. Ohnehin bestehe kein Anlass zur Ausweisung eines
Industriegebietes an dieser Stelle, glaubt Jobs. Die Stadt Bedburg
verfüge im nördlichen Einzugsbereich über große Flächen im
ehemaligen Tagebaugebiet, die ebenfalls direkt an der Autobahn liegen
und damit infrastrukturell mindestens ebenso gut angebunden seien.
Diese seien sogar noch besser geeignet, da sie deutlich größer seien
und damit auch nachhaltig und zukünftigen Anforderungen Rechnung
tragen könnten. Die Nähe zu den dort befindlichen Windrädern
könnte Grundlage intelligenter Energiekonzepte sein. Jobs: „Zudem
sind Beeinträchtigungen von Anwohnern dort nicht zu befürchten.“

Am 18. März hatte die Stadt Bedburg eine digitale Bürgerinformation
zur Planung des neuen Gewerbegebiets anberaumt. Alle Stellungnahmen
können unter im Internet unter https:// mitwirken.nrw-urban.de/saal
angesehen werden.

Die neue Initiative ist im Internet zu finden unter www.

saubere-zukunft-bedburg.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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