Dani-Medaille
SPD zeichnet die ökumenische Flüchtlingshilfe Hardtberg aus

Die Ehrung für die ökumenische Flüchtlingshilfe Hardtberg, vertreten durch Margret Debrus (2. vl.) und Karl-Erich Houtrouw nahmen vor Bärbel Richter (r.) und Gabriele Klingmüller. | Foto: we
  • Die Ehrung für die ökumenische Flüchtlingshilfe Hardtberg, vertreten durch Margret Debrus (2. vl.) und Karl-Erich Houtrouw nahmen vor Bärbel Richter (r.) und Gabriele Klingmüller.
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Hardtberg - (we) „Job- und Wohnungssuche für Geflüchtete“, darauf liegt im
Moment der Fokus unserer Arbeit“, sagt Karl-Erich Houtrouw. Er
vertritt in der ökumenischen Flüchtlingshilfe Hardtberg (oeFH) die
evangelische Seite. Die Schwierigkeiten im Job liegen offensichtlich
darin begründet, dass das System der Ausbildung immer noch unflexibel
auf den irgendwann einmal beschlossenen Normen beruht. So gibt es als
Abschluss einer Ausbildung häufig eine IHK-Prüfung. Die hat aber
hohe Hürden, denen ein hierher Geflohener kaum gewachsen ist. Die
Vermieter von Wohnraum hingegen sind‘s meist zufrieden: Sicheres
Geld für die Unterbringung Geflohener kommt aus dem Stadtsäckel.

Die oeFH ist ein mittlerweile eingespieltes Netzwerk-Team aus vier
Hardtberger Kirchengemeinden. Für ihre ehrenamtliche Arbeit erhielten
jetzt Margret Debrus und Karl-Erich Houtrouw stellvertretend für die
evangelische und katholische Weltanschauung und Glaubensrichtung aus
den Händen von SPD-Fraktionschefin im Stadtrat Bärbel Richter und
Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller im Nachbarschaftszentrum
Brüser Berg die Sebastian-Dani-Medaille 2018. Seit 2004 verleiht die
Ratsfraktion der SPD diese Auszeichnung als Anerkennung für hohes
ehrenamtliches Engagement der Preisträger. Die Medaille ist gepaart
mit der Zahlung von 300 Euro aus dem Ehrenfonds des Rates gegen Ende
eines Jahres.

Bärbel Richter und Gabriele Klingmüller würdigten die Arbeit der
oeFH als gesellschaftlich unverzichtbar. Das ökumenische Netzwerk
besteht seit 2015. Bereits seit 2013, so Margret Debrus für die
katholische Seite der Ökumene, kümmere man sich um eine syrische
Großfamilie, die ihre Angehörigen Zug um Zug nach Deutschland geholt
hat. Das Netzwerk bietet aktuell eine Kinder-Schülernachhilfe an. Das
ist etwa für die Gymnasiasten unter den Geflohenen unabdingbar für
einen Schulerfolg. Diese Hilfe läuft durch eine Kooperation mit dem
Helmholtz-Gymnasium, möglich durch eine 5000-Euro-Spende an die oeFH.
Des Weiteren gibt es ein Welcome-Café, in dem konkrete Probleme
besprochen und gelöst werden. Es gibt in der Johannis-Gemeinde eine
Frauengruppe. Das kann natürlich die Männerseite nicht auf sich
sitzen lassen: „Es gibt auch eine Männergruppe, in der über
Politik, über Gott und die Welt und über alles andere Interessante
geredet wird“, erzählt Karl-Erich Houtrow. Er macht die Geflohenen
im Übrigen auch mit Computerkursen fit. Neben vielfältigen weiteren
Aktivitäten unterhält die Flüchtlingshilfe noch die
Kinderkleiderkammer Medinghoven.

Der Namensgeber der Auszeichnung, Sebastian Dani, war von 1946 bis
1964 Stadtedirektor in Bonn und trug den Ehrentitel „Vater der
Armen“, weil er die Meinung vertrat: „Wir müssen helfen und nicht
Akten anlegen“ und nach dieser Maxime handelte. Die Ehrung mit
seinem Namen für die oeFH Hardtberg passt hervorragend zu seiner
Geisteshaltung, heißt doch der Wahlspruch der oeFH für ihre jeweils
neuen Gäste aus Syrien, Arabien, dem Irak oder anderen Ländern:
„Willkommen in unserer Mitte“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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