Rathaussturm in Waldbröl
Keine Chance gegen Seilwinde & Krückstock

Nicht nur den Bizeps, auch seine Lachmuskeln strapazierte Bürgermeister Peter Koester beim Rathaussturm. | Foto: Jürgen Sommer
  • Nicht nur den Bizeps, auch seine Lachmuskeln strapazierte Bürgermeister Peter Koester beim Rathaussturm.
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Waldbröl - Mit Absperrgittern hatte der Rathauschef zu Weiberfastnacht sein
Amts-Domizil im Bürgerdorf verbarrikadieren lassen. Samt seiner
Sicherungsmannschaft, bestehend aus der Panzerknackergang, den
kräftigen Bauhofmitarbeitern und dem Personal, das vorsorglich aus
den Büros zusammengezogen worden war, harrte Peter Koester
siegessicher, schick im Outfit der 20er Jahre gekleidet, der Dinge,
die unabwendbar waren.

Scheinbar entkräftet dagegen, mit wallendem Bart und offenbar um
Jahrzehnte gealtert, näherte sich WKG Prinz Manni I. auf einen
Rollator gestützt dem Eingang. Erklärtes Ziel war die raffiniert
eingefädelte Eroberung des Rathausschlüssels. Plötzlich zeigte der
schlitzohrige Prinz dann sein wahres Gesicht: Hinter ihm wurden die
Motoren von drei großen Traktoren angelassen und die große Schar der
begleitenden Karnevalisten aus Schönenbach und Wilkenroth ließen ein
Drahtseil von der Rolle, nahmen die Absperrgitter an den Haken und
ließen die Seilwinde eines Traktors mit fünf Tonnen Zugkraft in das
Geschehen eingreifen. Es begann ein Gedrängel und Gezerre, denn
obwohl das Gitter nachzugeben drohte, kämpfte Prinz Manni I. in
vorderster Linie, unter den Anfeuerungsrufen seiner jecken Gefährten,
immer weiter um den Rathausschlüssel.

Pfiffig hakte er seinen Krückstock in den protzig großen Türöffner
ein und rang mit dem Verwaltungschef, der seine Absperrung inzwischen
als verloren verbucht hatte, um die Herausgabe des Schlüssels. Im
Getümmel reckte der Waldbröler Prinz plötzlich die begehrte
Trophäe in die Höhe.

Die Schlacht war geschlagen und für die Karnevalisten war der Weg ins
Rathaus frei. Die Siegesfeier nahm der Verwaltungschef- ganz der faire
Verlierer - auf seine Kappe und als Gegenleistung präsentierten die
Tollitäten im Bürgersaal ihre Mottolieder. Bürgermeister Peter
Koester wiederum revanchierte sich für die couragierte Eroberung mit
den Orden der Stadt Waldbröl. Bis Aschermittwoch hat das Bürgerdorf
dann wohl einen Prinzen, der dort karnevalistisch hoheitliche Aufgaben
wahrzunehmen hat. Also Waldbröl pass op!

- Der Sommers Jürgen war dabei!

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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