„Mein Bild ist eine Schale...“
Kunstverein zeigt Gemälde aus der Sammlung Jablonsky

Im Jahr 2013 übernahm die Reinhild Jacobsen(l.) die Werke von Hilla Jablonsky. Birgit Ludwig-Weber, Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereins, freut sich die Werke bis Ende März präsentieren zu dürfen. | Foto: Nadja Schwendemann
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  • Im Jahr 2013 übernahm die Reinhild Jacobsen(l.) die Werke von Hilla Jablonsky. Birgit Ludwig-Weber, Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereins, freut sich die Werke bis Ende März präsentieren zu dürfen.
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Nümbrecht - Unter dem Titel „Das große Format" zeigt der Kunstverein
Nümbrecht in seiner ersten großen Ausstellung in diesem Jahr,
großformatige Gemälde aus der Sammlung Jablonsky.

Die erste Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereines, Birgit
Ludwig-Weber beschreibt die Künstlerin Hilla Jablonsky als die Grande
Dame der rheinischen Informel-Malerei. Das Informel ist keine
Stilrichtung, sondern meint eine künstlerische Haltung, die eine
organisierte Formstruktur ablehnt und sich von der sogenannten
geometrischen Abstraktion abhebt.

Die informelle Malerei brachte vor allem in den 1950er und 60er Jahren
eine Vielzahl an Stilrichtungen hervor und beherrschte damals die
internationale Kunstwelt. Die Werke Hilla Jablonskys zeigen schon auf
den ersten Blcik die Ablehnung jedweder festen Kompositionsregel. Frei
erfundene Zeichen, die spontane Rhythmik von Farbflecken und Linien
drücken die geistigen Impulse der Künstlerin unmittelbar aus. Ihre
Bilder sind als spontane Gebärden zu verstehen, die unverhüllt
malende Gesten sind.

„Sehen Sie, fühlen Sie und spüren Sie, damit Sie weiter gehen
können!" hatte Jablonsky einst vor den Betrachtern ihrer Werke
geäußert. Sie will deren Phantasie nicht lenken.

Auf ihren Werken entdeckt man intensive Farben, pastos hervortretendes
Material, das zum Berühren verführt und vor dem betrachtenden Auge
energetische Räume entstehen lässt. Die Bedeutung der Farbe steht
über den Linien und Formen. „Ich gehe den Weg, den mein inneres
Gesetz mir vorgibt", so formuliert Hilla Jablonsky den Malanlass zu
ihrer beeindruckenden künstlerischen Arbeit.

Im Jahr 2013 übernimmt die Sammlung Reinhild Jacobsen in Bonn das
Lebenswerk von Hilla Jablonsky.

Die heute hochbetagte Lyrikerin und Malerin wurde 1922 in Dudweiler an
der Saar geboren. Schon als Kind versah sie Papier und Tagebücher mit
Zeichnungen und ließ sich ihren freien kreativen Geist nicht
einengen. Später während des Krieges und Zeiten knapper Mittel,
frohren ihr im Winter beim Malen die Wasserfarben ein, doch das
brachte die junge Malerin nicht von ihrer künstlerischen Neigung ab.
Selbst die vorherrschende Männerdomäne, die sich nach dem Krieg in
der Kunstszene hartnäckig den Vorrang gab, hinderte Hilla Jablonsky
nicht daran, ihren kreativen Weg weiter zu gehen. Jablonsky gilt als
Mitbegründerin des Frauenmuseums in Bonn und erhielt 1999 die
August-Macke-Medaille. Ihre Arbeiten sind in öffentlichen und
privaten Sammlungen europaweit vertreten.

„Mein Bild ist eine Schale, ich lege meine Farben hinein..." so
beginnt eines ihrer Gedichte und lässt spüren, welch ein tiefes
Empfinden Hilla Jablonski mit ihrer künstlerischen Arbeit verbindet.

Die Ausstellung ist bis zum 26. März im Haus der Kunst von Mittwoch
bis Freitag 15 Uhr bis 17 Uhr und Samstag und Sonntag von 14 Uhr bis
17 Uhr zu sehen. Weitere Infos in Internet unter
www.kunstverein-nuembrecht.de

 

- Nadja Schwendemann

Im Jahr 2013 übernahm die Reinhild Jacobsen(l.) die Werke von Hilla Jablonsky. Birgit Ludwig-Weber, Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereins, freut sich die Werke bis Ende März präsentieren zu dürfen. | Foto: Nadja Schwendemann
Als eine Künstlerin, die die Phantasie nicht lenken will beschrieb Vorsitzende Birgit Ludwig Weber die Malerin Jablonsky.   | Foto: Nadja Schwendemann
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